Der Bauch tut irgendwie weh, er fühlt sich oft voll, aufgebläht und hart an; es gurgelt, und fallweise gehen Winde ab; Durchfall und Verstopfung wechseln einander ab.
Keine gefährliche Krankheit
Solche Beschwerden kennt jeder, im Normalfall gehen sie von selbst vorüber. Von einem Reizdarm-Syndrom oder nervösen Darm sprechen Mediziner erst, wenn diese Probleme mehr als zwölf Wochen im Jahr bestehen, wenn sie nach dem Stuhlgang nicht besser werden und wenn die notwendigen Untersuchungen keine organischen Gründe ergeben, die ähnliche Beschwerden verursachen können.
Das Reizdarmsyndrom ist keine gefährliche Erkrankung, es kann die Lebensqualität jedoch empfindlich einschränken – und es wird häufig lange nicht erkannt. Immerhin trifft es jeden Fünften bis Siebenten. Typisch für Reizdarmleidende ist, dass sie vermehrte Darmbewegungen haben und diese schmerzlich spüren.
Unklare Ursachen
Die Ursachen sind noch nicht ganz klar. Man weiß jedoch heute, dass das Nervensystem, das den Darm umhüllt – das „Darm-Hirn“ – eng mit der Psyche verbunden ist. Eine wichtige Rolle scheint dabei das Hormon Serotonin zu spielen. Die Stimmung wirkt sich also auf das Verdauungssystem aus: Die Beschwerden verschlimmern sich in Stress-Situationen und bessern sich in entspannter Gemütslage. Jeder fünfte Reizdarmgeplagte leidet zusätzlich unter Depressionen oder einer Angststörung.
Oft mit Magen-Darm-Infektion verbunden
Bei jedem Vierten haben die Beschwerden ursprünglich wegen einer akuten Magen-Darm-Infektion begonnen und sind – obwohl der Auslöser längst nicht mehr nachweisbar ist – bestehen geblieben. Möglicherweise eine Art Erinnerungseffekt des „Darm-Hirns“. Auch falsche Ernährung mit ballaststoffarmer Kost und eine Milch- oder Fruchtzucker-Unverträglichkeit können Ursachen des nervösen Darms sein.