Derzeit macht eine europaweite, von der Pharmaindustrie finanzierte Kampagne auf die Gefahren aufmerksam, die von einer Hepatitis-B-Erkrankung ausgehen. Es wird dabei angeraten, sich auf Hepatitis B testen zu lassen.
Bei allen Arten von Hepatitis (A bis G) handelt es sich um eine Entzündung der Leber, die häufig durch Viren ausgelöst wird. Bei einigen Menschen bleibt die Infektion dauerhaft bestehen. Dies kann zu chronischen Leberschäden (Leberzirrhose) bis hin zu Leberkrebs führen. Bei 90 Prozent aller Erwachsenen heilt eine akute Hepatitis-B-Infektion jedoch von selbst aus und muss nicht behandelt werden.
Meist geringes Risiko
In Mitteleuropa ist das Ansteckungsrisiko für die meisten Menschen gering. Risikofaktoren sind ungeschützter Geschlechtsverkehr, häufig wechselnde Sexualpartner und die Verwendung nicht steriler Spritzen oder Nadeln, etwa beim Drogenmissbrauch oder beim Tätowieren. Auch wer mit jemandem zusammenlebt, der mit Hepatitis B infiziert ist, oder sich dauerhaft in einem Land mit einer starken Verbreitung aufhält, unterliegt einem erhöhten Infektionsrisiko.
Für Erwachsene, die keiner Risikogruppe angehören, bringt einer Untersuchung des deutschen Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) zufolge weder ein Test noch eine Impfung gesundheitliche Vorteile.