Herzjagen kann auch von hohem Blutdruck, Blutarmut, Erkrankungen der
Schilddrüse oder Unterzuckerung bei Diabetes herrühren, und es kann Nebenwirkung
verschiedener Medikamente sein. Aber es kann ebenso aus heiterem Himmel
beginnen. Es kann bloß einige Herzschläge dauern oder auch einige Stunden
anhalten. Dann steigert sich der Herzschlag oft bis auf 180 Schläge pro Minute
und mehr. Dadurch sinkt der Blutdruck ab, man fühlt sich schwindlig, schwach,
und hat Angst. Dieses Herzjagen wird meist – wie auch Herzstolpern – im Vorhof
des Herzens ausgelöst (Vorhof-Tachykardie). Es kommt bei völlig gesunden
Menschen vor, die nervös sind oder viel Kaffee oder Alkohol konsumieren; aber
auch bei unbehandelter Herzschwäche, nach Herzentzündung, koronaren
Herzkrankheiten und Herzinfarkten.
Weniger Kaffee und Alkohol
Sinnvoll ist es, weniger Kaffee und Alkohol zu trinken. Bei Unterzuckerung:
Traubenzucker lutschen. Sind seelische Belastungen die Ursache, sollte man
versuchen, diese abzubauen oder besser damit zurechtzukommen. Gelingt das weder
allein noch mit Hilfe von Freunden, sollte man getrost professionelle
Unterstützung in Anspruch nehmen: Eine Beratung oder Psychotherapie kann helfen,
sich mit den Problemen auseinander zu setzen. Auch das Erlernen einer
Entspannungstechnik (Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung) kann
hilfreich sein. Und Tricks können helfen: Man reizt den Nerv, der den Puls
verlangsamen kann, indem man zum Beispiel eiskaltes Wasser trinkt oder wie
beim Stuhlgang presst.
Medikamente können helfen
Haben bei Belastungen die Selbsthilfemaßnahmen keine Besserung gebracht,
können Betablocker oder Beruhigungsmittel verschrieben werden. Stellt der Arzt
fest, dass das Herzklopfen eine organische Ursache hat (etwa Herzschwäche),
richtet sich die Behandlung danach. Vorhof-Tachykardien brauchen keine
Behandlung, wenn sie selten sind und nur kurz dauern. Ansonsten helfen
Medikamente wie Digitalis, Kalziumantagonisten oder spezielle
Rhythmusmedikamente. Geht das Herzklopfen aber von der Herzkammer aus, wird
immer im Krankenhaus behandelt, wo man versucht, die Störungen durch
Rhythmusmedikamente oder eine Operation völlig zu beseitigen. In Einzelfällen
werden Herzschrittmacher eingepflanzt.