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Erschöpfung

Wie durch die Mangel gedreht, schlapp, ausgebrannt, abgeschlagen, lustlos, müde, bedrückt – was ist schuld daran, wenn man sich so fühlt?

Zu viele Anforderungen

Überforderung am Arbeitsplatz, bei der Betreuung von Kindern oder Pflege Kranker ist ein Grund, erschöpft zu sein. Sonst ist der Energiefresser meistens der Lebensstil: schlechte Essgewohnheiten, Übergewicht, Crash-Diäten, Flüssigkeits-, Bewegungs- und Schlafmangel, Mangel an Entspannung und Ruhe; Rauchen, Alkohol und Drogen – all das kann den Körper belasten. Wetterfühligkeit, Stress, private Sorgen tun ein Übriges.

Benzodiazepine und Antihistaminika

Wenn man krank wird, kann es manchmal einige Wochen dauern, bis man wieder den ursprünglichen Elan spürt. Wenig bekannt ist, dass Müdigkeit eine Nebenwirkung vieler Medikamente sein kann, vor allem von Mitteln, die Benzodiazepine oder Antihistaminika enthalten. So können Schlaf- und Beruhigungsmittel, Mittel gegen Allergien, Grippe, Husten, Schnupfen oder Migräne ermüden. Wie anlagebedingter niedriger Blutdruck machen auch Mittel müde, die zu einem Blutdruckabfall führen: Husten- und Schnupfenmittel, Mittel gegen Reisekrankheit und Übelkeit und Medikamente gegen Bluthochdruck.

Große Müdigkeit kann krank machen

Einige Krankheiten sind von großer Müdigkeit begleitet: Grippe, Hepatitis, Anämie, Unterfunktion der Nebennieren (Addison-Krankheit) und Unterfunktion der Schilddrüse. Das Chronische-Müdigkeits-Syndrom (CMS), auch „Yuppie-Grippe“ genannt, ist selten: Mit leichtem Fieber, geschwollenen Lymphdrüsen, Hals-, Kopf-, Gelenks- und Muskelschmerzen schränkt es die Leistungsfähigkeit gravierend ein und dauert viele Monate.

Depressionen vegehen nicht von allein

Eine gezielte Behandlung gibt es – im Gegensatz zu den anderen genannten Krankheiten – nicht, doch manchmal klingt CMS von selbst ab. In jedem Fall muss nach der Ursache andauernder Erschöpfungszustände gesucht werden. Eine Erschöpfung mit Gefühlen der Leere und Sinnlosigkeit, die mit Schlaflosigkeit und körperlichen Beschwerden gekoppelt ist, deutet auf eine Depression hin. Das vergeht nicht von allein, holen Sie sich ärztliche Hilfe.

Selbsthilfe

Müde Menschen, die gesund sind, nehmen sich am besten selbst beim Schopf: In den meisten Fällen helfen morgendliche Wechselduschen und Kneippgüsse sowie ein Sportprogramm. Das regt den Kreislauf an, hebt die Laune und hilft auch bei anlagebedingtem niedrigen Blutdruck. Beginnen Sie mit zehn Minuten täglichem Gehen und geben Sie nicht nach, bis Sie das Ziel erreicht haben: dreimal wöchentlich 20 Minuten lang Laufen, Schwimmen, Radfahren, Gymnastik oder Krafttraining. Bleiben Sie bei diesem Rhythmus.

Fünf kleine Mahlzeiten pro Tag

Achten Sie darauf, fünfmal täglich kleine Mahlzeiten einzunehmen: möglichst abwechslungsreich, mit viel Gemüse und Obst, Milch, Vollkornprodukten, etwas Fisch, wenig Fleisch, wenig Fett. Frauen nicht mehr als 1600, Männer höchstens 2000 Kalorien – irgendwelche „Ernährungszusätze“ sind dann nicht nötig. Wichtig: ausreichend trinken.

Aufgaben in kleine Portionen teilen

Geben Sie sich einen Kick: Unternehmen Sie etwas, das Ihnen Freude macht – ein Kinobesuch, ein Urlaubstag im Freien, Mußestunden, schöne Musik. Das Leben ist reich an Bürden, Problemen und Verantwortung. Allein nur daran zu denken, kann schon antriebslos machen: Teilen Sie Ihre Aufgaben besser in kleine Portionen, die Sie Schritt für Schritt angehen.

Ärztliche Unterstützung wichtig

Besprechen Sie es mit dem Arzt, wenn die verordneten Medikamente Sie ermüden; vielleicht gibt es andere. Reduzieren Sie den Alkoholkonsum, die Zigarettenzahl und die rezeptfreien Medikamente, die Sie zu konsumieren gewohnt sind. Wenn Sie von Ihren „Lastern“ alleine nicht wegkommen, wenden Sie sich an Ihren Arzt, er kann Sie unterstützen.

Ärztliche Beratung: Dr. Erika Trappl

  • Wenn die Müdigkeit nicht plausibel erklärt werden kann.
  • Wenn die Erschöpfung mit Fieber einhergeht, beziehungsweise bei Gewichtsabnahme oder chronischer Krankheit nicht nachlässt.

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