Der Impfstoff Comirnaty von BioNTech/Pfizer ist seit Kurzem auch für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren zugelassen. Unsere Experten von medizin-transparent.at haben sich angesehen, wie es um die Wirksamkeit und die Risiken bei der Anwendung bestellt ist.
Impfempfehlung
Das Nationale Impfgremium (NIG) in Österreich empfiehlt die Impfung für Kinder und Jugendliche ab 12 uneingeschränkt. Das heißt, dass mit wenigen Ausnahmen alle Personen aus dieser Altersgruppe geimpft werden sollten. Damit schließt sich das Nationale Impfgremium der Empfehlung der europäischen Arzneimittelagentur und Zulassungsbehörde EMA an. Die Ständige Impfkommission (STIKO) in Deutschland spricht eine andere Empfehlung aus. Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 17 sollten demnach nur dann geimpft werden, wenn sie aufgrund von Vorerkrankungen ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben – oder mit Personen aus dieser Risikogruppe in Kontakt sind.
2.000 Teilnehmenden zwischen 12 und 15
Als Basis, um die Wirksamkeit der Impfung mit Comirnaty bei Kindern und Jugendlichen zu beurteilen, diente eine Studie mit rund 2.000 Teilnehmenden im Alter zwischen 12 und 15 Jahren. Die Forscherinnen und Forscher wollten wissen, wie verlässlich der Impfstoff eine Erkrankung durch das Coronavirus verhindern kann. Die eine Hälfte der Kinder und Jugendlichen bekam zwei Spritzen mit Comirnaty. Die andere Hälfte erhielt zum Vergleich zwei Spritzen mit einem Schein-Impfstoff (Placebo) aus Kochsalzlösung. Zwischen den beiden Impfdosen lag ein Abstand von drei Wochen. Nach der zweiten Impfdosis waren alle Teilnehmenden noch durchschnittlich zwei Monate lang unter Beobachtung. Erfasst wurden danach alle COVID-19-Erkrankungen, die frühestens eine Woche nach der zweiten Impfung oder später auftraten.
Schutzwirkung 100 Prozent
Bei der Gruppe, die mit Comirnaty geimpft worden war, trat keine COVID-19-Erkrankung auf. Bei der Gruppe, die den Scheinimpfstoff erhalten hatte, erkrankten 16 der 1.000 Testpersonen an COVID-19. Mit dem Impfstoff Comirnaty sind also in der Zulassungsstudie um 100 Prozent weniger Erkrankungen aufgetreten als mit dem Schein-Impfstoff. Man sagt auch: Die Schutzwirkung beträgt etwa 100 Prozent.