Für Herrn Eder und andere Schwerbehinderte genügen kleine Kopfbewegungen, um
per Infrarotsignal einen Cursor zu steuern. So werden die Buchstaben einer
Tastatur aktiviert, die auf dem Monitor eingeblendet ist. Eine andere
Möglichkeit: Der Cursor springt automatisch von einem Buchstaben zum nächsten.
Steht er auf dem gewünschten Buchstaben, ist nur ein Schalter zu betätigen, zum
Beispiel ein spezieller Saug-Blas-Schalter, für den man keine Hände braucht.
Weil es zu anstrengend wäre, auf diese Art ganze Wörter zu formen, macht ein
Wortfindungsprogramm mehrere Vorschläge, sobald ein oder zwei Buchstaben
eingegeben wurden.
Tippen ohne Hände
Für unterschiedliche Bedürfnisse wurden unzählige Spezialschalter und
Tastaturen entwickelt. Linkshändertastaturen haben das Ziffern- und
Cursortastenfeld auf der linken Seite. Tastaturen für Einhandbetrieb sind
gewölbt oder arbeiten mit Buchstabenkombinationen. Schalter können nicht nur
durch Saugen und Blasen betätigt werden, auch mit der flachen Hand oder mit den
Füßen. Wer sich mit einer herkömmlichen Maus schwer tut, kann vielleicht einen
Trackball drehen oder den Cursor mit einem Infrarotsensor am Kopf steuern.
Im Einzelfall muss ausprobiert werden, wer mit welchem Zusatzgerät am besten
zurande kommt. Wer weder zu sprechen noch zu schreiben vermag, kann sich mit so
genannten Kommunikationsgeräten artikulieren. Jedes Feld auf dem Gerät
entspricht einem einfachen Satz. Beim Berühren von Feld A ertönt zum Beispiel
eine Stimme: „Bitte zu trinken.“ Sprachgesteuerte Umfeldkontrollsysteme erlauben
es, mit einem Wort das Licht ein- oder den Fernseher auszuschalten.
Blinde Internet-User
Auch Sehbehinderte können PC und Internet nutzen. Programme, die Gesprochenes
niederschreiben und Texte vorlesen, gehören heute zum Standard. Andere Programme
können auch wie eine Lupe die Bildschirmdarstellung vergrößern. Sprechende
Web-Browser lesen Internetseiten per synthetischer Sprachausgabe vor. Und zwar
so schnell, dass Uneingeweihte kein Wort verstehen. Damit das funktioniert, muss
die Website allerdings nach dem WAI (Web Accessibility Initiative)-Standard
programmiert sein: Jedes Objekt muss einen verständlichen Namen tragen, damit
der sprechende Web-Browser „lesen“ kann, was das jeweilige Bild oder Frame
enthält. Dieser Standard hat sich auf österreichischen Websites leider noch
nicht überall durchgesetzt.