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Cellulite: Was wirkt? - Geschäft für die Kosmetikindustrie

Was tun gegen Cellulite? Welche Behandlung wirkt? Gibt es wirksame Mittel gegen Cellulite?

Wir sagen: Die langfristige Wirksamkeit von Anti-Cellulite-Behandlungen konnte bislang durch keine Studie bewiesen werden, die methodischen Kriterien standhält und wissenschaftlich publiziert wurde.

KONSUMENT Faktencheck-Medizin: Beweislage unzureichend


Die als Orangenhaut bekannte Cellulite lässt sich so gar nicht mit unserem auf Körperästhetik getrimmten Schönheitsideal in Einklang bringen. Dass vor allem Frauen unter der Dellenbildung an Hüfte, Schenkeln und Po leiden, hat mit anatomischen Unterschieden zwischen Mann und Frau zu tun.

Weibliches Bindegewebe nur locker vernetzt

Bei Frauen ist die unter der Haut liegende Fettschicht in den betroffenen Körperregionen dicker, die darüber liegende Ober- und Lederhaut dünner als beim Mann. Das weibliche Bindegewebe ist zudem nur locker vernetzt (um sich bei einer Schwangerschaft ausdehnen zu können). Deshalb zeichnen sich die einzelnen Fettkammern häufig durch die Haut ab.

Cellulite: zu wenig Bewegung, zu fette Ernährung

Cellulite wird aber auch durch Bewegungsmangel und zu fette Ernährung begünstigt. Da viele Frauen unter der Orangenhaut leiden, hat die Kosmetikindustrie Cellulite längst als Geschäft entdeckt. Ständig kommen neue Verfahren und Mittel auf den Markt, die angeblich die Haut straffen und glätten sollen.

Vergessen Sie Tinkturen und Behandlungen

Um es vorwegzunehmen: Vergessen Sie die Tinkturen und Behandlungen. Lassen Sie sich nicht von falschen Versprechungen blenden und das Geld für Mittel und Therapien aus der Tasche ziehen, selbst wenn die Anbieter mit wissenschaftlichen Beweisen für die Wirksamkeit ihres Produktes werben. Ein jüngeres Beispiel ist etwa eine Hose mit Massageeffekt, die zusätzlich noch mit einem Wirkstoff besprüht wird. Die Kombination aus figurformender Kleidung und Anti-Cellulite-Kosmetik soll Orangenhaut wirksam reduzieren. Auf Herstellerseite wird mit einigen Studien geworben.

Cellulite-Studien: zu wenig Teilnehmer, zu schwache Statistik

Ein genauerer Blick zeigt jedoch, dass deren Aussagekraft höchst bescheiden ist. Eine Arbeit beschäftigt sich in erster Linie mit der Produktverträglichkeit, andere fanden nicht am Menschen, sondern an Zellkulturen statt, und bei den Studien mit betroffenen Frauen war die Studienzeit zu kurz, um langfristige Effekte überhaupt nachweisen zu können. Die Arbeiten weisen darüber hinaus methodische Schwächen auf, etwa eine zu geringe Zahl an Studienteilnehmerinnen und das Fehlen von aussagekräftigen Statistiken.

Anti-Cellulite-Behandlung: kein Wirkstoff wirkt

Auch für alle anderen Anti-Cellulite-Behandlungen ist die Studienlage höchst dürftig. Eine aktuelle systematische Übersichtsarbeit zu Anti-Cellulite- Kosmetika umfasst 21 Studien. Die meisten sind von schwacher Qualität. Zudem konnte für keinen der untersuchten Wirkstoffe ein Effekt nachgewiesen werden. Für keine der unzähligen Cellulite-Behandlungen existiert ein seriöser wissenschaftlicher Beleg betreffend eine langfristige Wirksamkeit. Ob Ultraschall, Wrapping, Laser, Lichttherapie oder Massage: Es lässt sich – wenn überhaupt – bestenfalls ein kurzfristiger Effekt erzielen.

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Stimmt das, was die berichten?

Beinahe täglich berichten Medien von Behandlungsmethoden, diagnostischen Tests und Studien. Wie aber steht es mit den Fakten hinter diesen Meldungen? Können wir glauben, was wir lesen? In unserer Rubrik "Fakten-Check Medizin" finden Sie Informationen, ob es für Medienberichte zu medizinischen Themen echte wissenschaftliche Beweise gibt. "Faktencheck Medizin" ist eine Kooperation von KONSUMENT mit Cochrane-Österreich. Cochrane-Österreich ist werbefrei, unabhängig und wird durch die Bundesgesundheitsagentur gefördert.

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