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Geldbörse verloren - Alles weg?

Was tun, wenn die Geldbörse verloren geht – mit allen Dokumenten und Karten? Wer vorgebeugt hat, wird es leichter haben.

Wenn‘s nur das Geld wäre! Doch geht die Geldbörse verloren, sind mit einem Mal auch wichtige Dokumente wie Führerschein oder Personalausweis, Bankomat- und Kredit­karte sowie Fahrkarten und Mitglieds- oder Kundenkarten weg. Die Wiederbeschaffung ist mühsam und kostenintensiv, da ist der Verlust des Bargelds noch das kleinste Problem. In der Aufregung kann man leicht die Übersicht verlieren: Was ist als Aller­erstes zu tun, was hat Zeit?

Karten sperren

Zuerst sollte man überlegen, wo die Geldbörse vermutlich liegen geblieben ist – wann hat man sie zuletzt benutzt? Gar nicht so selten findet man das gute Stück ohnehin bald wieder (vielleicht hat man es bloß anders­wo abgelegt als üblich ). Andererseits sollte man die Bankomatkarte so schnell wie möglich sperren lassen, weil bis dahin der Kontoinhaber für alle Kosten ­haftet. Auch für die Kreditkarte ist eine unverzügliche Sperre ratsam – schon, um sich Unannehmlichkeiten zu ersparen. Es ist ­besser, einmal voreilig eine Kartensperre zu veranlassen, als die Folgen einer verspäteten Sperre tragen zu müssen. Übrigens dürfen keine Sperrgebühren mehr verrechnet ­werden, auch wenn manche Banken dies ­immer wieder „übersehen“.

Die Notrufnummern für Kartensperren

  • Bankomat (Maestro): 0800 204 8800
  • Mastercard: 01 717 01-4500
  • Visa: 01 711 11-770

Online-Fundamt

Verlust melden

Wenn klar ist, dass die Börse wohl nicht mehr auftauchen wird, müssen Sie eine Verlust- oder Diebstahlsanzeige machen – Verlust­anzeigen beim Fundamt der zuständigen Gemeinde, in Wien beim Bezirksamt; Diebstahlsanzeigen bei Polizei oder Bezirkshauptmannschaft. Nur dann ist gewähr­leistet, dass Sie das Abhandenge­kommene zurückbekommen, wenn es gefunden wurde. Die Kosten sind unterschiedlich, aber ­gene­rell nicht allzu hoch. Auf der Websitehelp.gv.at sind unter dem Suchbegriff „L Help.gv.at Verlustanzeigebzw. L Help.gv.at Diebstahlanzeige alle erforderlichen Details zu finden.

Beim zentralen Online-Fundamt Online Fundamt Österreich kann man nachsehen, ob die Geldbörse aufgetaucht ist. Allerdings muss man dafür Geduld aufbringen; es kann ein paar Wochen dauern, bis die Meldungen ­online gestellt werden.

Ersatz beschaffen

Im nächsten Schritt muss man sich um Ersatz­dokumente kümmern. Das ist schon deutlich mühevoller und geht auch ins Geld. Am Beispiel Führerschein: Zuständig ist die Bezirkshauptmannschaft bzw. Landes­polizei­direktion, in Wien das Verkehrsamt. Das ­Duplikat muss persönlich beantragt ­werden, mitzubringen sind ein amtlicher Lichtbild­ausweis, Verlust- oder Diebstahlsanzeige, Passfoto und eventuell auch der Meldezettel. Kosten: rund 70 Euro (für Wien). Das Duplikat gilt vier Wochen, bis dahin sollten Sie den neuen Führerschein jedenfalls haben.

Der Verlust der e-card sollte direkt bei der e-card-Serviceline gemeldet werden (050 124 33 11). Die Karte wird dann gesperrt. Bis zum Erhalt einer neuen Karte genügt es, dem Arzt Sozialversicherungsnummer und Kranken­kasse zu nennen.

Natürlich müssen Sie sich auch für andere Dauerkarten Ersatz beim jeweiligen Aus­steller besorgen: Jahreskarte von öffent­lichen Verkehrsbetrieben, Fitness-Studios oder Kundenkarten (sofern Sie sie noch ­haben wollen). 

Finderlohn

Und wenn Sie eine Börse finden

Übersteigt der Wert 10 Euro, muss der Fund unverzüglich der Fundbehörde übergeben werden. Als Finderlohn stehen Ihnen bei verlorenen Sachen (Börse liegt z.B. auf dem Gehsteig) 10 Prozent des gemeinen Wertes zu – bei vergessenen Sachen (z.B. in der U-Bahn oder in einem Lokal) aber kurioser­weise nur 5 Prozent. Übersteigt der Wert 2.000 Euro, halbieren sich diese Prozent­sätze. Werden Fundsachen nicht innerhalb eines Jahres abgeholt, kann der Finder das Eigentum am Fundgegenstand erwerben.

So beugen Sie am besten vor

Um den Schaden im Fall des Falles möglichst gering zu halten, sollten Sie

  • in der Brieftasche nicht alles mit sich tragen. Überlegen Sie, was Sie unbedingt und häufig brauchen. Stecken Sie nicht alle amtlichen Ausweise (Pass, Führerschein oder Personalausweis) in eine Börse. Legen Sie eine Liste aller Karten und Dokumente an, die sich in der Brieftasche befinden.
  • die Notrufnummern für Bankomat- und Kredit­karte immer dabeihaben – am besten im Handy speichern. Notieren Sie sich die Konto­nummer (IBAN); den Code sollten Sie sich lieber merken.
  • zu Hause eine (kleine) Bargeldreserve halten. Denn sind Bankomat- und Kreditkarte weg, ist es vorbei mit bargeldlosen Zahlungen. Sie können sich dann mög­licherweise nicht einmal eine Semmel kaufen.

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