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Zusatzrente - Riskante Konstruktion

Das Modell der „fremdfinanzierten Rente“ kann funktionieren, aber es steht auf wackeligen Beinen.

Die Theorie: Sie nehmen einen Bankkredit in beträchtlicher Höhe auf, der bei einem Versicherungsunternehmen zur Verrentung einbezahlt wird. Dieses zahlt eine monatliche „Sofortrente“ aus, die zur Tilgung der Kreditzinsen dient sowie zur Bedienung der Raten für eine andere Anlageform, wie etwa eine fondsgebundene Lebensversicherung. Zusätzlich ist Ihrerseits eine bescheidene monatliche Eigenleistung nötig. Am Ende der Kreditlaufzeit, also beispielsweise nach 15 Jahren, ist das Guthaben so groß, dass Sie den Kredit tilgen können. Die Rente wird weitere 15 Jahre lang ausbezahlt, und Sie können nun frei über das Geld verfügen, das Ihre Eigenleistung in Summe bei weitem übersteigt. Solche „fremdfinanzierten Renten“ werden auch von seriösen Unternehmen angeboten und sind – theoretisch – gut durchdacht. Dass die Spesen teilweise unverschämt hoch sind, ist eine andere Sache, doch können wir ohnehin nur dringend abraten, sich darauf einzulassen. Der Grund dafür ist, dass alle Berechnungen vom Status quo ausgehen: Der Kreditzinssatz ist sehr niedrig kalkuliert (und meist handelt es sich um einen Fremdwährungskredit, der einem starken Wechselkursrisiko unterliegt), die unverbindliche Nettorendite aus der Lebensversicherung wird hingegen als sehr hoch angenommen, und dem Ganzen liegen die derzeitigen steuerlichen Begünstigungen zu Grunde. Drei wackelige Standbeine, deren Entwicklung niemand vorhersagen kann. Im Falle einer negativen Tendenz kann es leicht passieren, dass Sie nach 15 Jahren erst einen Bruchteil des ursprünglichen Kreditbetrages getilgt haben. Ein gutes Geschäft sind solche Konstruktionen nur für die beteiligten Finanzvermittler und die Banken, denn die verdienen bei jedem Produkt kräftig mit. Für den Kunden endet die Sache meist in einem finanziellen Debakel.

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