Versicherungen basieren auf dem Gleichheits- und Solidaritätsprinzip: Einer für alle, alle für einen. Der Trend geht allerdings weg von der Masse, hin zu personalisierten Angeboten.
Das Versicherungsprinzip ist einfach und altbewährt. Schon im Codex Hammurabi von ca. 1750 vor Christus finden sich die Grundlagen für die erste Reiseversicherung: "Wird eine Karawane überfallen, so ist der Schaden von allen an der Reise Beteiligten zu tragen."
Die alten Römer und Griechen verfeinerten das Prinzip, etwa in Form von Begräbnisvereinen oder einer Art von staatlich organisierter Krankenversicherung. Und selbst im fälschlich als dunkel bezeichneten Mittelalter finden sich über Gilden und Zünfte gemeinschaftlich organisierte Risikoabsicherungen und Leistungsversprechen, unter anderem im Brandfall, bei Unfall, Krankheit oder Tod.
Durchversichertes Leben
Mittlerweile hat sich das bis vor wenigen Jahren für den durchschnittlichen Kunden noch recht überschaubare Polizzenangebot stark gewandelt. Versicherungsprodukte kommen heute aus den unterschiedlichsten Ecken, etwa beim Kauf eines Handys, einer Waschmaschine oder einer Sportausrüstung; sie können online verglichen und ohne Mittelsmann abgeschlossen werden; und sie gehen oft mit einer Reihe von Extras einher, die einen Zusatznutzen versprechen – von der Event- und Wetter-App bei Kurzzeit-Skiunfallversicherungen bis hin zum Unfallmeldestecker fürs Auto.
Modulangebote
Neben dem Hang zu Vielfalt und Breite wird gleichzeitig immer mehr auf Modulangebote und Bausteine gesetzt: Jeder kann sich aus einem umfassenden Angebot das herauspicken, was ihm am meisten entspricht. Im Bereich des Rechtsschutzes ist diese Vorgangsweise bereits seit Jahren etabliert, denn nicht jeder braucht das gesamte, allumfassende Versicherungspaket.
Ein kinderloser Single etwa, dessen sonstige Angehörige bereits verstorben sind, wird mit dem Baustein "Familien- und Erbrecht" wenig anfangen können. Ein Großstädter ohne Auto wiederum würde nur ungern den Baustein "Kfz-Rechtsschutz" mitfinanzieren.