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SPAR-Anlage: kein Sparbuch - Geld: Anleihen der Firma SPAR

, aktualisiert am

Bare Münze - Finanz-Infos von KONSUMENT. - Diesmal: Bei der Handelskette SPAR kann man auch sein Geld anlegen, und zwar in kurzfristigen Unternehmensanleihen. Ein Sparbuch ist diese Form der Geldanlage aber nicht.

„Mit der SPAR-Anlage wollen wir Ihnen die Möglichkeit zum Mitnaschen am Erfolg eines österreichischen Traditionsunternehmens geben“, heißt es auf der Internetseite www.sparanlage.at. Man eröffnet einfach ein Internetkonto, indem man Antrag und Ausweiskopie hinschickt. Dann überweist man das  Geld.

Die Zinssätze sind nach Laufzeit gestaffelt und bewegen sich von 1,7 % p.a. für einen Monat bis zu 4,35 % für 36 Monate. Diese Zinssätze verstehen sich ohne Kapitalertragssteuer. Diese wird automatisch einbehalten.

Anleihe mit fixem Zinssatz

Die Zinssätze sind tatsächlich beeindruckend. Bei österreichischen Bundesschätzen (www.bundesschatz.at) lukriert man derzeit für 24 Monate 1,350 % p.a. – ebenfalls vor KESt. Und für ein 2jähriges Kapitalsparbuch  erhält man derzeit höchstens 3 % p.a. (Denizbank).

Der Werbeslogan „Einfach ertragreich sparen“ und die Internetadresse www.sparanlage.at suggerieren, dass es sich bei dieser Anlageform um eine klassische Sparanlage handeln würde. Dies ist aber nicht der Fall! Es handelt sich um eine Anleihe.

Der Anleger borgt also der Firma SPAR Geld, die ihm dieses mit fix vereinbarten Zinsen zurückzahlt. Anders als bei einer Aktie, deren Kurswert sinken kann, wird der versprochene Zinssatz also während der Laufzeit nicht geändert.

Keine Einlagensicherung

Fixe Zinsen sind in Zeiten wie diesen für Anleger sehr interessant. Allerdings: Eine Anleihe ist kein Sparbuch. Daher unterliegt sie auch nicht der österreichischen Einlagensicherung für Spareinlagen. Die Firma SPAR haftet zwar mit ihrem gesamten Vermögen für diese Schuldverschreibungen. Aber: Sollte SPAR pleite gehen, ist das gesamte dort veranlagte Kapital verloren!

Hohe Zinsen – hohes Risiko

Bei Anleihen gilt: Der Zinssatz hängt mit der Bonität des Emittenten zusammen, der die Anleihe herausgibt. Je nachdem, wie also die Rating-Agenturen die Finanzkraft eines Staates oder eines Unternehmens einschätzen, kann der Zinssatz für eine Anleihe höher oder niedriger liegen.

Bei Schuldnern schlechterer Bonität sind die Zinssätze höher – hier ist ja die Gefahr größer, dass der Emittent zahlungsunfähig wird. Daher lukrieren die Anleger einen Risikoaufschlag in Form höherer Zinsen.

Hinter den Bundesschätzen steht die Republik Österreich. Sie genießt die höchste Bonitätsstufe, das AAA-Rating. Dementsprechend niedriger ist die Verzinsung bei den Bundesschätzen. Und entsprechend höher die Zinsen bei der Spar-Anleihe.

Fazit: Bei www.sparanlage.at kann man Anleihen der Handelskette SPAR zeichnen. Anleihen unterliegen jedoch nicht der gesetzlichen Einlagensicherung. Die Firma SPAR haftet mit ihrem Vermögen. Gerät sie aber in Zahlungsschwierigkeiten, kann das veranlagte Geld weg sein. Die Zinssätze liegen höher als bei Bundesschätzen, weil hier das Emittentenrisiko (Risiko, dass Spar nicht zahlen kann) höher eingeschätzt wird als bei der Republik Österreich.

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