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Direktbank N26 - Negativzinsen beim Girokonto

Wer bei N26 mehr als 50.000 Euro am Girokonto hat, muss 0,5 Prozent Zinsen zahlen. Dies betrifft vorerst nur Neukunden.

Direktbank N26: kein Ersatz für das Girokonto (Bild: N26/Presse)

Die deutsche Direktbank N26, die auch in Österreich seit einigen Jahren tätig ist, führt als erste in Österreich Negativzinsen bei Girokonten ein. „Verwahrentgelt“ nennt das die Online-Bank, die wir schon im August 2018 einer kritischen Prüfung unterzogen haben (Direktbank N26 - Kein Girokontoersatz). Ab November 2020 werden N26-Neukunden mit einem Girokonto-Guthaben von mehr als 50.000 Euro einen Jahreszins von 0,5 Prozent bezahlen müssen. Bestandskunden seien nicht betroffen, verlautet aus der Bank. Wir werden dies im Auge behalten.

Guthaben über 50.000 Euro

Zudem, heißt es, werden bei Neukunden „nur“ jene Guthaben negativ verzinst, die über 50.000 Euro liegen. Bei Einlagen von z.B. 60.000 Euro sind es demnach 10.000 Euro, auf die der Zins von 0,5 Prozent p.a. fällig wird. Ferner seien Kunden des "Metal"-Produkts der Bank ausgenommen.

Mehr Einzahlungen wegen Corona

N26 begründet die Maßnahme mit stark steigenden Einlagen seit Beginn der Coronakrise und damit steigenden Kosten der Bank für Zinsen, die sie an die Europäische Zentralbank zahlen muss.

Negativzinsen bei Girokonten?

Negativzinsen bei Girokonten zu verrechnen ist in Österreich nach Gesetzeswortlaut nicht ausdrücklich verboten. Es sprechen aber Gründe dafür, dass eine solche Vorgehensweise rechtlich nicht einwandfrei ist. Gerichtliche Entscheidung dazu gibt es noch keine. Jedenfalls hatte noch keine Bank mit diesem Tabu gebrochen. Bisher.

Sparbuch: Negativzinsen verboten

Negativzinsen oder 0-Zinsen sind bei Sparprodukten hingegen per Höchstgericht  untersagt. Dass selbiges bei Girokonten nicht ausdrücklich verboten ist, wurde schon im Vorjahr von der Arbeiterkammer kritisiert – und eine entsprechende rechtliche Anpassung gefordert. Dieser Forderung können wir uns nur anschließen.

Neue Sparmöglichkeit

Die N26 verweist auf ein erstes Bank-eigenes Sparprodukt. Es soll "in den kommenden Monaten" in Österreich eingeführt werden und könne als Ausweichmöglichkeit für Girokontenbesitzer dienen.

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