Darlehen gibt es für ältere Menschen nur bei entsprechender Bonität und nur bis zu einem bestimmten Alter. Ein neues Modell könnte Abhilfe bei Liquiditätsproblemen schaffen.
Eigentlich sollten spätestens bis zur Pensionierung alle Schulden in der persönlichen Bilanz ausgeräumt sein. Dann lässt es sich – trotz vielbeschworener Pensionslücke – in den meisten Fällen auch ganz gut von der Rente leben. Aber manchmal läuft eben nicht alles so perfekt wie geplant. Zum Beispiel, wenn man gerade die Kinder mit einem größeren Betrag gesponsert hat und genau dann völlig unerwartet das eigene Auto eingeht. Oder wenn die Therme im Badezimmer plötzlich den Dienst versagt und man nicht unnötig in eine Zwischenlösung investieren will, sondern die schon länger anstehende, altersgerechte Sanierung des gesamten Badezimmers durchziehen möchte.
Vielleicht hat man noch Sparprodukte und eine Lebensversicherung, aber die vorzeitig aufzulösen, würde Verluste bringen. Warum also nicht noch einmal einen Kredit auf ein paar Jahre aufnehmen, wo doch die Zinsen derzeit so günstig sind?
Keine Versicherung, kein Kredit
Was logisch klingt, ist in der Praxis nicht so einfach. Manche Banken reißen sich nicht gerade um ältere Semester, die „nur noch“ von der Pension leben. Einerseits gibt es Befürchtungen, dass man sich mit zahlungsunfähigen, verschuldeten Pensionisten eine schlechte Presse einhandelt. Andererseits sind Kreditinstitute kein Wohltätigkeitsverein – sie wollen ihre Darlehen gern zur Gänze und mit dem vereinbarten Aufschlag zurückerhalten; das Todesfallrisiko ist in reiferen Jahren aber nun einmal höher als bei Kreditnehmern um die 30 oder 40.
Auch für die Jüngeren gibt es Kredite zwar meistens nur mit gleichzeitigem Abschluss einer Risikoversicherung, aber genau dieser Deckungsschutz wird für Pensionisten oft gar nicht mehr angeboten.