Zukunftsvorsorgeprodukte sind kompliziert, intransparent und teuer. Änderungen wären dringend nötig.
Vom Staat gefördert, steuerfrei, das eingezahlte Kapital garantiert und durch den Aktienanteil Aussicht auf höhere Renditen. Auf den ersten Blick sieht die prämiengeförderte Zukunftsvorsorge (PZV) wirklich einladend aus. Und seit ihrer Einführung im Jahr 2003 lief auch alles recht rund: Fast 1,5 Millionen Verträge wurden abgesetzt, 1 Milliarde Euro Spargelder flossen Jahr für Jahr in den per Gesetz reglementierten Anlagehit.
Schönwetterprodukt
Doch dann kam die Krise, und seither herrschen vielerorts Ratlosigkeit und Verunsicherung. "Kompliziert, intransparent, extrem kostenintensiv" lautet nun, nach dem relativ kurzen Höhenflug, die ernüchternde Analyse vieler Beteiligter. Der Kombipack "Risiko mit Sicherheit", also Aktienbeteiligung mit Kapitalgarantie, hat sich – wie schon bei der Gründung von manchen befürchtet – als reine Schönwetterausrüstung erwiesen. Bei stürmischem Wind auf den Kapitalmärkten ist mehr Flexibilität gefragt.
Kursänderung
Rasch wurden daher die Risikosegel eingeholt und die Verträge zur Absicherung der Kapitalgarantie oft ausgestoppt, also der Aktienanteil kurz- oder mittelfristig bis auf Null reduziert. Manche Anbieter bauten ihre Produkte überhaupt grundlegend um oder boten den Umstieg auf andere Produktkategorien an.
Wie soll es weitergehen ?
Die Informationen an die betroffenen Kunden flossen zum Teil spärlich, und nach wie vor ist vielen nicht klar, wie es nun weitergehen soll: Wird bei den ausgestoppten PZV-Verträgen der Aktienanteil irgendwann wieder erhöht? Wenn nicht: Kann der Vertrag gekündigt werden oder lohnt sich eine Prämienfreistellung? Worin ist das angelegte Geld derzeit überhaupt investiert?