Das allgemeine Zinsniveau ist stark gesunken. Nicht aber die Kreditzinsen.
Sparer sind in letzter Zeit Kummer gewöhnt. Immer wieder hat die Europäische Zentralbank den Leitzinssatz abgesenkt. Und die Sparzinsen sind in den Keller gerasselt. Doch auch Kreditnehmer haben wenig zu lachen. Denn die Kreditzinsen sind nicht im gleichen Ausmaß gesunken wie die Sparzinsen. An Referenzzinssatz gebunden Die Geldinstitute dürfen die Kreditzinsen nicht willkürlich anpassen. Diese sind immer an einen Referenzzinssatz gebunden. Ein sehr wichtiger Indikator ist der 3- oder 6-Monats-EURIBOR (European InterBank Offered Rate), der Zinssatz für Termingelder in Euro im Interbankengeschäft. Fast alle Banken beziehen sich auf den 3- oder 6-Monats-EURIBOR. Und beide EURIBOR-Zinssätze sind in den letzten zwölf Monaten steil nach unten gegangen, nämlich von 4, 6 Prozent auf 1,44 (3-Monats-) bzw. 1,77 (6-Monats-EURIBOR). Aufschlag kommt noch dazu Natürlich liegt der EURIBOR-Zinssatz niedriger als die tatsächlichen Kreditzinsen. Denn auf diesen Referenzzinssatz kommt von der Bank noch ein Aufschlag drauf. Dann fallen noch die Kreditvertragsgebühr von 0,8 Prozent sowie Bearbeitungs- und Kontoführungsspesen an. So entsteht dann erst jener Kreditzinssatz, den der Kunde tatsächlich zu bezahlen hat (Gesamtzinssatz). Aktualisierten Überblick über Kreditzinsen In unserem Extra "Ihr Geld Extra" veröffentlichen wir einen regelmäßig aktualisierten Überblick über die Kreditzinsen. Bei der Erhebung fragen wir nicht nur die Zinssätze selbst ab, sondern auch die Zusammensetzung, nämlich die Höhe von Referenzzinssatz und Aufschlag.