"Hinter den Vorhang" schicken wir Unternehmen, die nicht sehr entgegenkommend waren oder nur wenig Kulanz zeigten. - In diesem Fall geht es um die itonia-Versicherung, die ihren Kunden Leistungen aufdrängt, die sie nicht benötigen.
Kostenpflichtige Garantieverlängerungen bzw. ein noch umfassenderer „Geräteschutz“ – Leistungen, die den Kunden online oder im Rahmen des Verkaufsgesprächs angepriesen, um nicht zu sagen: aufgedrängt werden – sind in vielen Bereichen gang und gäbe. In der Elektro- und Elektronikbranche steht hinter diesen Versicherungspaketen oft die itonia-Versicherung, die nicht zum ersten Mal bei uns Erwähnung findet. Diesmal geht es aber nicht nur um die nicht erklärbare fünfmonatige Verschleppung einer bereits zugesagten Geldleistung. Darüber hinaus geht es um die Frage nach der grundsätzlichen Sinnhaftigkeit eines solchen Geräteschutzes – vor allem, wenn das Gerät in der Anschaffung nicht übermäßig teuer war.
Geschirrspüler mit fünf Jahre Geräteschutz
Herr Roth hatte 2010 beim Onlinehändler Redcoon für rund 300 Euro einen Geschirrspüler erstanden und einen 5 Jahre gültigen Geräteschutz dazu; in der Erwartung, dass er damit für alle Eventualitäten abgesichert sei. Als im Laufe des Jahres 2014 ein Defekt auftrat, wandte sich Herr Roth mit der Frage an Redcoon, wie sich nun der weitere Ablauf gestalte.
Kunde von Versicherung im Stich gelassen
Redcoon verwies ihn direkt an die itonia-Versicherung. Deren erste Antwort war, er möge das Gerät doch zum Hersteller bringen. Nachdem dieser in Deutschland sitzt, einigte man sich dann aber doch auf einen österreichischen Reparaturbetrieb, der für 138 Euro einen Kostenvoranschlag erstellte, welcher im Reparaturfall gegenverrechnet werden sollte. Da der Kostenvoranschlag allerdings auf rund 260 Euro lautete, verlangte itonia einen Neukauf, sagte 251 Euro zu und erklärte den Fall für abgeschlossen. Für Herrn Roth bedeutete dies freilich, dass er auf den 138 Euro für den Kostenvoranschlag sitzen blieb.
Ein neues Gerät wäre billiger gekommen
Ernüchtert stellt er folgende Berechnungen an: Neugerät (300 Euro) plus Kostenvoranschlag (138 Euro) minus Rückerstattung durch itonia (251 Euro) = 187 Euro. Vier Jahre zuvor hatte er allerdings bereits rund 350 Euro für den Geschirrspüler plus den Geräteschutz bezahlt. Macht zusammen 537 Euro. Bei einer Reparatur und ohne Geräteschutz wäre er hingegen auf 300 plus 260 = 560 Euro gekommen. Beim Kauf eines weiteren Neugerätes hätten sich die Ausgaben im selben Zeitrahmen auf 600 Euro summiert – allerdings mit allen Vorteilen einer Neuanschaffung; vom nicht vorhandenen Teileverschleiß bis zur gesetzlichen Gewährleistung, und ohne fünfmonatiges Warten auf sein Geld.
Versicherung entscheidet über Annahme des Schadens
Natürlich ist die Lebensdauer eines regelmäßig beanspruchten Gerätes in gewisser Weise ein Glücksspiel – aber ein solches ist der Abschluss eines Versicherungsschutzes offensichtlich auch, denn letztlich entscheidet das Versicherungsunternehmen darüber, ob und in welcher Höhe ein Schaden anerkannt wird.
Die Namen betroffener Konsumenten wurden von der Redaktion geändert.
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