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Girokonten: Überziehungsrahmen - Dem individuellen Finanzvolumen anpassen

Frau L. glaubte, sie sähe nicht recht, als sie beim Onlinebanking ihre Kontoinformationen abrief. Mit ihrer Bank hatte sie einen Überziehungsrahmen von 2.000 Euro vereinbart. Um diesen Betrag darf sie ihr Girokonto überziehen. Doch plötzlich war ihr Überziehungsrahmen mit 8.000 Euro angegeben.

Gefahr bei Konto-Missbrauch 

Die Bank hatte ihn erhöht, ohne Frau L. zu informieren, geschweige denn ihr Einverständnis einzuholen. Nun könnte man fragen, wo da ein Problem ist. Denn viele Leute würden sich ja freuen, wenn sie ihr Konto um 8.000 Euro überziehen könnten. Frau L. hat aber dann ein Problem, wenn sich jemand Unbefugter an ihrem Konto bedient. Und das kann, wie Fälle aus unserer Beratung zeigen, trotz größter Sorgfalt hin und wieder passieren. Ein klug gewählter Überziehungsrahmen verhindert dann wenigstens, dass der Schaden allzu hoch ausfällt.

Wird das Konto um 8.000 Euro überzogen, ist das für normale Gehaltsempfänger jedoch ein schwer verkraftbarer Verlust. Frau L. erhielt von ihrem Geldinstitut übrigens die Auskunft, dass die Erhöhung des Rahmens elektronisch erfolgt war. Der Bankcomputer zeichnet die Eingänge auf dem Konto auf und berechnet daraus den Überziehungsrahmen.

Spesenfalle: Sollzinsen 

Zu niedrig sollte man den Rahmen aber auch nicht halten, sonst läuft man möglicherweise in eine Spesenfalle. Denn jedes Mal, wenn man das Konto überzieht, werden Sollzinsen berechnet. Schon diese Zinsen sind kein Klacks. Wenn aber der vereinbarte Rahmen überschritten wird und das Konto noch weiter ins Minus rutscht, gilt ein anderer, noch höherer Zinssatz für die Sollzinsen, was die Spesen dann in die Höhe schnalzen lässt. Aus diesem Grund sollte unbedingt vermieden werden, dass man sein Konto um mehr als jenen Betrag überzieht, der im Überziehungsrahmen festgelegt ist.

Überweisungslimit fixieren

Natürlich ist der Rahmen den finanziellen Gegebenheiten anzupassen – also nicht so hoch, dass möglicher Missbrauch ein tiefes Loch hinterlässt, aber auch nicht so eng, dass man ständig außerordentliche Sollzinsen berappen muss. Bei manchen Banken ist es auch möglich, ein Überweisungslimit zu fixieren, sodass keine höheren Überweisungen getätigt werden können. Auch dieses Limit kann unbefugte Zugriffe zumindest der Höhe nach beschränken.

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Missbrauchsschutz

 

Da man den Überziehungsrahmen zwar begrenzen, aber trotzdem das Konto ungehindert und ohne Verständigung über diesen Rahmen hinaus überziehen kann, schützt ein – wie Sie empfehlen – den Lebensumständen entsprechender Rahmen leider nicht vor Missbrauch, oder habe ich da etwas falsch verstanden?

 

Ing. Mag. Sandra Lengauer
Linz

 

Eine Abbuchung gegen Monatsende (etwa der Miete) wird über das vereinbarte Limit hinaus durchgeführt, weil das Minus ja durch den nächsten Gehaltseingang wieder gedeckt wird. Maschinelle Behebungen wie etwa an Bankomaten werden jedoch abgewiesen. Daher bietet ein Limit Schutz vor Missbrauch.

 

Die Redaktion
(aus Konsument 03/2010)

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