Enorme Preisschwankungen
Doch selbst wer einen oder mehrere Philharmoniker oder Goldbarren ergattert hat, musste miterleben, dass auch Gold in diesen Tagen teilweise enormen Preisschwankungen unterliegt. 2008/2009 hat der Goldpreis besonders stark nach unten bzw. nach oben ausgeschlagen. Und das hat sich auch eins zu eins auf die Edelmetallprodukte ausgewirkt. Innerhalb weniger Monate hat eine Feinunze Gold plötzlich mehr als 1.000 US-Dollar gekostet und ist dann wieder auf 730 US-Dollar gefallen, um wenige Monate später erneut über die 1.000-US-Dollar-Marke zu schießen.
Starke Nachfrage
Aber nicht nur die Spekulanten haben in der jüngeren Vergangenheit den Goldpreis beeinflusst, auch die Nachfrage aus China und Indien ist ein wesentlicher Faktor. In der aufstrebenden Volkswirtschaft Indien wird traditionell viel Gold gekauft, Goldschmuck wird von Frauen und Männern zu festlichen Gelegenheiten getragen, ist aber auch ein beliebtes Geschenk. Die Tatsache, dass immer mehr Menschen dort der Mittelschicht angehören und sich daher immer mehr leisten können, fördert den Goldkauf und damit die Nachfrage.
Angebot kann nicht mithalten
In China dürfen die Menschen erst seit wenigen Jahren Gold kaufen. Der Nachholbedarf ist entsprechend groß. Während die Nachfrage aus der Industrie, aber auch aus dem privaten Bereich in den letzten Jahren deutlich gestiegen ist, konnte das Angebot nicht entsprechend mithalten. Die Minenbetreiber haben seit Anfang der 1980er-Jahre wenig bis gar nichts in die Minen investiert. Wozu auch? Der Goldpreis dümpelte damals, auf relativ niedrigem Niveau, vor sich hin. Viele Minen wurden aufgekauft.
Tipp
Setzen Sie nicht ihr gesamtes Erspartes auf Gold. Sehen Sie Gold immer nur als Beimischung. Investieren Sie zum Beispiel fünf bis zehn Prozent in Gold. Wenn Aktien und Anleihen oder Sparbücher die Oberhand gewinnen, bekommen Sie bei diesen Anlageformen Dividenden oder Zinsen. Bei Gold gibt es in der Regel keinen Ertrag, sprich keine Zinsen.
Im Vordergrund steht der Werterhalt. Dem Gold entspricht ein Substanzdenken. Das Gold verkörpert die alte, über Jahrtausende gewachsene Sicht, das zu schätzen, was man in der Hand hält. Aber wer weiß, vielleicht ist diese Sichtweise ja durch die Finanz- und Wirtschaftskrise gesprengt worden. Vielleicht verankert sich Gold als Anlageform künftig wirklich als Ertrag bringende und spekulative Anlagemöglichkeit in den Köpfen der Investoren.
Sicher im Safe
Achtung bei der Stückelung: Je kleiner beispielsweise die Einheit bei Goldbarren, desto teurer ist das Gold dann relativ gesehen. Und wirklich krisensicher ist eine Anlage in Goldmünzen und Goldbarren auch nur dann, wenn sie in einem Safe aufbewahrt wird. Wenn Sie keinen eigenen, fest eingebauten Safe zu Hause haben, können Sie auch ein Safefach bei einer Bank mieten. Je nach Größe kostet das 56 Euro pro Jahr und mehr.
Dazu kommen eventuelle Versicherungskosten bei größeren Beständen. Denn die Haftungssumme für Safe-Vermietungen ist zum Beispiel mit 3.000 Euro begrenzt, je nach Bank. Sparbuchschließfächer kommen für Goldmünzen oder Goldbarren nicht infrage, sie sind nicht ausreichend versichert. Wer in Gold anlegt, sollte daher diese Gebühren auch bei der Rendite berücksichtigen.