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Geldanlage: Immobilien im Ausland - Andere Länder, andere Sitten

  • Steuern nicht vernachlässigen
  • Währungsrisiko außerhalb der Euro-Zone
  • Besonderheiten des Landes sollten Sie kennen

Kosten nach dem Kauf berücksichtigen

Mildes Klima, gute Luft, gelassenere Lebensweise oder niedrigere Lebenshaltungskosten – die Beweggründe dafür, sich eine dauernde Bleibe in der Ferne zu suchen, sind unterschiedlich. Nur die wenigsten können sich das ganz locker nebenbei leisten, daher gilt es umso genauer darauf zu achten, worauf man sich einlässt. Denn nicht nur die Sprache, auch rechtliche und steuerliche Gegebenheiten sind oft anders als gewohnt. Vor allem sollten Sie sich über jene Kosten kundig machen, die neben dem Kaufpreis und nach dem Kauf anfallen.

Gebühren von Land zu Land verschieden

So bewegen sich zum Beispiel die Notarkosten in der Schweiz zwischen 0,2 und 0,3 Prozent, in anderen Ländern sind bis zu 5 Prozent fällig. Und die Erwerbs- oder Übertragungssteuern und Gebühren können von fast gar nichts bis an die 30 Prozent des Objektwerts ausmachen. Nach dem Kauf wiederum fällt in manchen Ländern eine Immobiliensteuer oder separate Ferien- und Zweitwohnsitzsteuer an. In Frankreich, Spanien oder auch Portugal sind üblicherweise 10 Prozent des Kaufpreises zu hinterlegen, die bei einem Vertragsrücktritt verloren sind.

In anderen Ländern, wie der Türkei, gibt es Beschränkungen für den Grunderwerb durch Ausländer, in Bulgarien können Sie nur Gebäude erwerben, aber keine Grundstücke. In Ungarn und Kroatien ist dazu eine ministerielle Erlaubnis erforderlich – mit Wartezeiten bis zu einem Jahr. Und die bei uns gebräuchliche Eintragung des Käufers in das Grundbuch ist keineswegs in allen Ländern üblich.

Nicht am falschen Platz sparen

Um hier nicht leere Kilometer zu machen oder gar Geld in den Kamin schreiben zu müssen, sollten Sie gleich von Beginn an heimische Profis beiziehen, die sich auf die Region Ihrer Wahl spezialisiert haben: als erste Anlaufstelle eventuell einen Makler, für detaillierte rechtliche Informationen einen auf Immobilienrecht spezialisierten Anwalt. Diese sollten auch über die nötigen Kontakte verfügen, um mit vertrauenswürdigen Fachleuten vor Ort alles Nötige, wie eine lastenfreie Übergabe, zu klären.

Tipps bei Kreditfinanzierungen

Falls Sie zur Finanzierung Ihrer Ferienimmobilie einen Kredit brauchen, holen Sie noch vor eventuellen Anzahlungen Kreditangebote von mehreren Banken in Österreich ein. Auslandsimmobilien werden oft nicht als Sicherheit akzeptiert; daher gilt es, den Finanzierungsrahmen vorab festzulegen. Eine lastenfreie österreichische Immobilie kann hingegen für eine Hypothek herangezogen werden.

Weniger ratsam ist die Finanzierung durch eine Bank vor Ort. Selbst wenn die Lebenshaltungskosten dort generell niedriger sein sollten, fahren Sie damit nicht automatisch günstiger. Neben Verständigungsschwierigkeiten (schließlich geht es um komplexe Vertragstexte, die mindestens fortgeschrittene Fremdsprachenkenntnisse voraussetzen) müssen Sie sich zuerst über die Rechtssicherheit bei Kreditverträgen erkundigen und im Nicht-Euro-Raum die Kursentwicklung der jeweiligen Währung im Auge behalten.

Investitionen sind nötig

Bei Immobilien ist es mit dem Kaufpreis und allen dabei anfallenden Nebenkosten nicht getan – das ist im Ausland nicht anders als im Inland. Denn damit der Wert erhalten bleibt und die Immobilie nicht „verfällt“, sind einmal hier, einmal da Ausbesserungen, kleine Schönheitsreparaturen, die regelmäßige Pflege des umliegenden Grundes und Ähnliches notwendig. Das erfordert nicht nur Investitionen. Es muss sich auch regelmäßig jemand um die Immobilie kümmern – seien es Sie selbst oder eine Person Ihres Vertrauens vor Ort. Vor allem in Ferienregionen mit Wohnungen in Gemeinschaftsanlagen kann diese Aufgabe durch einen Instandsetzungsvertrag mit den Betreibern delegiert werden – allerdings natürlich nicht gratis.

Als Geldanlage nicht geeignet

Selbst bei optimaler Betreuung ist aber nicht gewährleistet, dass Ihre Immobilie nach ein paar Jahren genauso viel oder sogar mehr wert ist als zum Zeitpunkt des Kaufs. Trends und Moden ändern sich: Einmal sind Häuschen in Ungarn und Wohnungen auf Mallorca in, wenige Jahre später konzentriert sich das Interesse vielleicht vermehrt auf Appartements in Kroatien oder Blockhütten in Finnland. Dazu kommt Unvorhergesehenes, das den Wert gewaltig drücken kann: eine neu gebaute Autobahn in unmittelbarer Nähe, ein Tankerunglück mit Langzeitfolgen für die nahe gelegene Küste oder die Verbauung des Areals in unmittelbarer Nachbarschaft. Bei Immobilien in Nicht-Euro-Ländern kommt das Währungsrisiko dazu. Deshalb Finger weg von Auslandsimmobilien rein zur Geldanlage – es sei denn, Sie können es sich problemlos leisten und machen die Spekulation mit der Immobilie zu Ihrem Steckenpferd.

Nebenkosten beim Grundstückkauf

Übersicht:

  • USA: 7-12% (1)
  • Schweiz: 5,7-9,3%
  • Ungarn: 3,5-9%
  • Tschechien: 8-16%
  • Frankreich: 7-34%
  • Kroatien: 9-32%
  • Bulgarien: 8-13%
  • Portugal: 9-23%
  • Spanien: 12,5-17%
  • Italien: 9,5-27,5%
  • Griechenland: 10-17% (1)
  • Türkei: 10-14%

Erklärung: (1) Maklerkosten können noch dazu kommen

Auslandsimmobilien: Kompetent mit "Konsument"

  • Nur mit Berater. Sie suchen sich am besten einen heimischen (Rechts-)Experten, der mit den Gegebenheiten der gewählten Region vertraut ist. Sprachschwierigkeiten, andere Rechts- oder Steuerbestimmungen können sonst für böse Überraschungen sorgen.
  • Laufender Aufwand. Neben den üblichen Betriebs- und Instandhaltungskosten können regelmäßige Immobiliensteuern oder Kosten für die Pflege des Objekts anfallen.
  • Für Spezialisten. Als reine Vermögensanlage rechnen sich Immobilien im Ausland nur, wenn Sie sich ständig intensiv mit dem dortigen Immobilienmarkt beschäftigen.

Auslandsimmobilien: Mehr zum Thema

Diese Erhebung wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Bei Konsumentenproblemen mit Unternehmen in anderen EU-Staaten steht Ihnen die Europäische Verbraucherberatung zur Verfügung:  Tel. 0810 810 225 aus ganz Österreich zum Regionaltarif.

Informationen finden Sie auch auf www.europakonsument.at .

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