Zwei besonders häufig gebrauchte Argumente der Anbieter von Immobilieninvestments sind "Sicherheit“ und "Inflationsschutz“. Unser Buch "Immobilien als Wertanlage" klärt Anlegerinnen und Anleger über Chancen und Risiken auf und hilft, Werbeaussagen richtig einzuordnen.
"Immobilien sind ein besseres Sparbuch“, wurde in den Vergangenheit vielen österreichischen Anlegern von ihren Beratern erzählt. Suggeriert wurde, dass sich mit der gleichen Sicherheit wie beim altbekannten Sparbuch mit Immobilien höhere Renditen erzielen lassen. Wenn das aber so stimmt – warum gibt es dann noch Sparbücher? Und warum machen die findigen Berater das Geschäft dann nicht selbst?
So sicher wie ein Sparbuch?
„Auch Banken sind schon in Konkurs gegangen“, sagten diese Berater. Stimmt. Aber bei Weitem weniger als Aktiengesellschaften. Und selbst wenn eine (österreichische) Bank insolvent werden sollte, genießt eine Spareinlage bei der Bank einen besonderen gesetzlichen Schutz. Auch im Insolvenzfall ist dieses Geld bis zu maximal 100.000 Euro pro Person und Bank (ab dem Jahr 2010) durch die Sicherungseinrichtungen geschützt. Investitionen in Immobilien hingegen sind nicht von dieser Sicherungseinrichtung erfasst.
Hier kann es prinzipiell zu einem zumindest teilweisen oder sogar gänzlichen Kapitalverlust kommen, wenn die Immobiliengesellschaft insolvent wird oder die Kreditraten für die Hypothek nicht mehr bezahlt werden können. Bezüglich Sicherheit sind Immobilien also nicht besser als ein Sparbuch. Sparbücher werden mit sehr unterschiedlicher Haltedauer angeboten: von täglich fällig bis hin zu Bindungsfristen von mehreren Jahren. Die Anlage der Gelder ist hierbei kostenlos und erbringt einen gewissen Zinsertrag.
Sehr langfristige Investition
Die Investition in Immobilien hingegen ist immer sehr langfristig zu sehen. Sofern es sich nicht um Anteile an einem offenen Immobilienfonds oder um börsenotierte Aktien handelt, muss der Anleger zumeist zwischen 10 und 20 Jahren auf sein Kapital verzichten können. Von der Anlagedauer her sind Immobilien demzufolge nicht mit einem Sparbuch vergleichbar! Und da ist noch ein kleiner Unterschied: Investitionen in Immobilien kosten im Gegensatz zum Sparbuch Geld – das zum Teil der Berater in Form von Provisionen erhält.