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Eurofussball.net verweigert Widerruf - Rote Karte

"Hinter den Vorhang" schicken wir Unternehmen, die nicht sehr entgegenkommend waren oder nur wenig Kulanz zeigten. - In diesem Fall geht es um den Onlinehändler www.eurofussball.net. Der Onlineshop verweigerte einer Kundin das Widerrufsrecht.

Der Onlinehändler www.eurofussball.net (bzw. eurofussball.de) verkauft Fanartikel, die das Herz jedes Fußballanhängers höher schlagen lassen. Deshalb bestellte Frau Leirer dort als Geschenk für ihren Partner ein Fan-Set von Manchester United, bestehend aus einer Uhr und einer Geldbörse.

Eurofussball.net: Geldbörse ohne Münzfach

Geliefert wurde prompt, doch bei näherer Betrachtung stellte sie fest, dass die Geldbörse kein Münzfach hatte. Also trat Frau Leirer innerhalb der Frist schriftlich vom Vertrag zurück und wollte die Ware zurückschicken, doch da spielte die Firma eurofussball.net plötzlich nicht mehr mit. Sie behauptete, es gebe kein Widerrufsrecht, weil die Ware im Rahmen eines Dropshipping-Verfahrens bestellt worden sei. Außerdem habe sich die Konsumentin vor der Bestellung über die Beschaffenheit des Produkts informieren können.

Dropshipping: Großhändler liefert 

Beides ist freilich nicht haltbar und ein Widerspruch zu den geltenden Widerrufsrechten. Die Tatsache, dass die Bestellung per Dropshipping erfolgte – das heißt, der Onlinehändler nimmt die Bestellung entgegen und leitet sie an einen Großhändler weiter, dieser liefert direkt an den Kunden –, ändert nichts an den Pflichten des Händlers. Das Widerrufsrecht könnte zum Beispiel bei speziell angefertigten Waren wie einem Maßanzug ausgeschlossen werden, nicht aber wegen eines Dropshipping-Verfahrens.

www.eurofussball.net: nicht an Lösung interessiert

Weiters haben Konsumenten keinerlei Verpflichtung, sich vorab über bestimmte Eigenschaften eines Produktes zu informieren, die nicht in der Produktbeschreibung enthalten sind. Wobei für einen fristgerechten Rücktritt ohnehin keine Begründung angegeben werden muss. Gegenüber dem Europäischen Verbraucherzentrum Österreich (EVZ), das den Fall übernommen hatte, war www.eurofussball.net jedoch eindeutig nicht an einer konstruktiven und kundenfreundlichen Lösung des Falles interessiert. Eurofussball hat sich dadurch nicht nur ins Abseits gestellt, sondern ganz klar die Rote Karte verdient.

Lesen Sie auch eurofussball.de: Fanartikel 6/2006

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