Und noch eine Gebühr ... Für das Selbstbedienen der Münzzählmaschine muss der Kunde extra zahlen. - Ein "Aufgespießt" von KONSUMENT-Redakteurin Elisabeth Spanlang.
E-Mail: Redakteurin Elisabeth Spanlang |
Nicht mehr topaktuell im digitalen Zeitalter, aber wenn es in der Geldbörse überzählige Münzen gibt, lässt sich ein Sparschwein nach wie vor gut damit füttern. Bevor das Schwein platzt, ab damit in die Bankfiliale. Nein, natürlich nicht zum freundlichen Kassier, der das Kleingeld in rasender Geschwindigkeit zählt, wie früher einmal beim Weltspartag, sondern zum Münzzählautomaten im Selbstbedienungsfoyer.
Münzzählautomaten zum Selbstbedienen
Dort ist Eigeninitiative gefragt. Zum Beispiel so: Bankomatkarte in den Schlitz stecken, erst "Einzahlung“ und dann „Münzzählung“ eintippen, "Schotter“ in die Zähleröffnung einfüllen. Sobald der Automat den ermittelten Geldbetrag anzeigt, aufs Konto gutschreiben lassen. Klingt nach verhältnismäßig viel Arbeit und ist es auch, wenn man im Bedienen von Automaten nicht sonderlich geübt ist. Aber immerhin kann man sich dadurch eine der zahlreichen verlangten Gebühren sparen, oder?
Vier Prozent Gebühr für Münzzählung
Eine KONSUMENT-Leserin traute ihren Augen nicht, als sie die Bankauszüge ihrer Tochter durchsah, die bei der Bawag ein Jugend-Konto hat. Denn dort entdeckte sie neben der Gutschrift für den Inhalt des töchterlichen Sparschweins auch gleich ein „Entgelt Münzzählung Selbstbedienung“ von über 4 Prozent – in Summe 1,20 Euro! Dass Bankkunden selbst dann zur Kasse gebeten werden, wenn sie die Arbeit selber machen, empfand sie als starkes Stück.
Gebühr gibt's nur bei Bawag
Sie rief erbost bei der Bawag-Schlichtungsstelle an, um sich über diese unverschämte Praxis zu beschweren. "Es ist so und es bleibt so“, teilte ihr eine gut geschulte Dame am anderen Ende der Leitung lapidar mit. Sie könne nur anbieten, beim Konto der Tochter einen Vermerk einzutragen, dass Beschwerde eingelegt wurde. Ein super Angebot, echt! Ob es sich dabei um einen schwarzen Punkt oder ein böses Emoticon handelt, war leider nicht zu erfahren. Fest steht dagegen, dass bei den Mitbewerbern Bank Austria und Erste Bank die Münzzählung gratis ist, wenn ein Konto besteht und man den gezählten Betrag darauf überweist. Für die Auszahlung in bar wird – eh klar – auch hier eine Gebühr fällig.