Funktionsshirts aus Merinowolle
Mit dem KONSUMENT-Test des VKI finden Sie das richtige Funktionsshirt aus Merinowolle! Unabhängige Tester:innen prüfen und bewerten Funktionsshirts, von preiswert bis teuer.
Der aktuelle Test betrifft die Modelle:
- Aclima WarmWool CrewNeck
- Devold Lauparen Merino 190
- Fjällräven Bergtagen Thinwool
- Forclaz MT 500
- Icebreaker 200 Oasis Long Sleeve Crewe
- Löffler Shirt L/S Transtex Merino Warm+
- McKinley Rebecka Funktionsunterhemd Damen
- McKinley Riku II Funktionsunterhemd Herren
- Odlo Natural 100 % Merino Warm L/S
- Ortovox 185 Rock'n'Wool L/S
- Woolpower Crewneck Lite
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Was dieser Test bietet
In unserem Test finden Sie Fotos, Preise, Testergebnisse und Ausstattungsmerkmale. Die wichtigsten Fragen lauten: Welches Funktionsshirt ist das beste? Welches ist empfehlenswert? Wie viel kostet ein gutes Funktionsshirt? Welches Funktionsshirt ist das beste 2023?
Wir haben die Funktionsshirts unabhängig und objektiv getestet – und können manche empfehlen.
So wird getestet
Zur Anwendung kommen einheitliche Testkriterien. So werden die Ergebnisse vergleichbar.
Der Einkauf der Muster erfolgte anonym im Einzel- oder Versandhandel. Unabhängige Tester:innen haben die Produkte beurteilt: im Praxistest und im Labor. Untersucht wurden die Funktion, die Haltbarkeit und die Verwendung in der Praxis.
Diese Informationen enthält der Test
Testergebnisse von elf Funktionsshirts, die in Österreich erhältlich sind. Die Preise liegen bei 50 bis 120 Euro. Der Test bietet werbefreie, unabhängige Testergebnisse, beschreibt alle Vorteile und Nachteile der Produkte und stellt eine objektive Entscheidungshilfe dar. Unsere Expert:innen beraten Sie und geben Ihnen Tipps.
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Die richtige Kleidung
Frösteln und Schwitzen sind den meisten Menschen unangenehm. Gerade beim Sport und im Freien kommt oft beides vor. Mit richtiger Kleidung können wir aber etwas dagegen tun. Als erste Schicht sollte Funktionsunterwäsche getragen werden. Bei Bedarf werden dann im Zwiebelprinzip weitere atmungsaktive Lagen darübergezogen.
Was haben wir getestet?
In einem internationalen Gemeinschaftstest haben wir elf Funktionsshirts aus Merinowolle für die Übergangszeit untersucht. Jeweils das gleichlautende Modell für Frauen und für Männer, die Bewertungen wurden in ein Urteil verpackt. Denn meist sind das Damen- und das Herrenmodell in ihrer Materialzusammensetzung gleich. In einem Fall hatten das Damen- und das Herrenmodell eine unterschiedliche Bezeichnung.
Acht Leiberl bestanden zu 100 Prozent aus Merinowolle, der Rest waren Mischungen mit Chemiefaser, der Wollanteil musste hier aber mindestens 60 Prozent betragen. Die Preise dieser Unterhemden reichen von 50 bis 120 Euro.
Warum Funktionsshirts?
Funktionsunterwäsche soll atmungsaktiv und schnell trocknend sein. Außerdem soll sie vor Überhitzung und Kälte schützen und damit bei sportlichen und schweißtreibenden Aktivitäten eine ausgeglichene Körpertemperatur ermöglichen. Dafür muss der Schweiß vom Körper weggeführt werden. Das kann aber nur gelingen, wenn die Wäsche eng am Körper anliegt.
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Warum Wolle?
Für die oben genannten Eigenschaften ist Wolle sehr gut geeignet. Dazu kommt, dass im Gegensatz zur ebenso möglichen Chemiefaser die Wollkleidung nicht schon nach einem Mal Tragen mit unangenehmem Geruch auffällt – außerdem ist sie biologisch abbaubar.
Baumwolle ist für Funktionskleidung ungeeignet. Sie nimmt zwar Schweiß gut auf, gibt die Feuchtigkeit aber nicht ab. Der Stoff wird dadurch schwer und fühlt sich durch die Nässe unangenehm auf der Haut an.
Warum Merinowolle?
Für die oben genannten Anforderungen ist Merinowolle sehr gut geeignet. Ebenso für alle Temperaturen. Denn bei Kälte wärmt die Merinowolle, sogar wenn sie feucht wird, und bei Hitze kühlt sie durch Verdunstungskälte. Sie ist – im Gegensatz zur Chemiefaser – geruchsneutral, was gerade bei körperlichen Tätigkeiten angenehm ist. Nach dem Tragen reicht meist ein Auslüften über Nacht und das Kleidungsstück kann wieder angezogen werden. Die Wolle der Merinoschafe ist durch die dünneren Fasern viel weicher als gewöhnliche Schafwolle – und kratzt daher nicht. Das ist gerade bei Funktionswäsche wichtig, da sie direkt auf der Haut getragen wird.
Hat Merinowolle Nachteile?
Merinowolle ist nicht so widerstandsfähig wie etwa Chemiefaser. Außerdem trocknet Chemiefaser noch schneller als Merinowolle.
Bedenklich ist vor allem der Ursprung der Wolle. Ein Großteil der Merinoschafe weidet in Australien und Neuseeland, aber auch in Südamerika oder Südafrika. Lange Transportwege sind damit unvermeidbar. Weiteres Problem: Vor allem die Wollindustrie in Australien betreibt das für die Schafe schmerzhafte Mulesing.
Die Kehrseite von Merino
Auch bei Merino-Produkten fällt durch die Tierhaltung, den Transport und Energieverbrauch für die Herstellung einiges an Kohlendioxid an. Damit haben viele Materialien zu kämpfen. Bei Merinowolle kommt mögliches Tierleid dazu: das Mulesing. Damit wird das Entfernen der Haut rund um den Schwanz von Schafen ohne Betäubung bezeichnet. Vor allem in Australien wird es durchgeführt, um einen Befall mit Fliegenmaden zu verhindern. Es gibt einige Gütesiegel, die garantieren sollen, dass kein Mulesing angewandt wurde, wie RWS, New Merino oder ZQ Merino. Erkundigen Sie sich am besten beim Hersteller, ob die Wolle ohne Mulesing gewonnen wurde. Lesen Sie auch konsument.at/merinowolle
Merino- und Kunstfaser gemischt
Funktionsunterwäsche wird hauptsächlich in drei Materialien angeboten:
Merinowolle, Chemiefaser und eine Mischung aus beiden. Der Vorteil, Merino mit künstlichen Fasern zu mischen: Der Stoff liegt noch angenehmer auf der Haut, er ist strapazierfähiger und reißfester. Außerdem trocknet er schneller und leitet die Feuchtigkeit noch besser ab. Manche Hersteller mischen Wolle aber auch mit Naturfasern wie Seide oder Viskose, um das Material angenehmer und widerstandsfähiger zu machen.
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So pflegen Sie Merino-Produkte
- Lüften Sie Merinokleidung nach dem Tragen aus.
- Waschen Sie sie nur, wenn es notwendig ist.
- Beachten Sie die Pflegeanweisung des Herstellers.
- Füllen Sie die Trommel höchstens bis zur Hälfte.
- Schalten Sie die Waschmaschine auf 30 bis 40 Grad.
- Das Pflegeleicht- oder Wollprogramm ist meist schonender als Handwäsche.
- Achten Sie auf eine geringe Schleuderzahl.
- Verwenden Sie nur Waschmittel ohne Enzyme (Proteasen), keine Weichspüler und Bleichmittel.
- Schließen Sie Klett- und Reißverschlüsse aller Kleidungsstücke.
- Geben Sie Wäsche mit Klettverschlüssen zur Schonung anderer Teile in einen Wäschesack.
- Trocknen Sie Merinowolle nur an der Luft, nicht im Trockner.
- Behandeln Sie Flecken rasch.
- Leichte Flecken unter fließendem lauwarmen – nie heißen – Wasser ausspülen oder vorsichtig abreiben.
- Hartnäckige Flecken mit dem richtigen Waschmittel betupfen, sanft mit einem Schwamm einarbeiten und nach 15 Minuten gut ausspülen oder in die Maschine geben.
Schützen Sie Merinokleidung bei Lagerung mit natürlichen Mitteln wie Lavendel, Zedern- oder Zirbenholz vor Mottenbefall.
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So haben wir getestet und bewertet
Im Rahmen eines internationalen Gemeinschaftstests wurden 11 Funktionsunterhemden untersucht, die im österreichischen Handel bzw. online gekauft werden können.
Funktion
Wasserdampfdurchlässigkeit: Die Prüfung erfolgte in Anlehnung an die ISO 11092. Das textile Gewebe wurde über einer porösen (gesinterten) Metallplatte angeordnet. Die Platte wurde erhitzt und Wasser in die Metallplatte geleitet, wodurch Schweiß simuliert wurde. Die Platte wurde nun auf einer konstanten Temperatur gehalten. Strömte Wasserdampf durch die Platte und das Gewebe, verursachte dies einen Verdampfungswärmeverlust. Das bedeutet, Energie wurde benötigt, um die Platte auf einer konstanten Temperatur zu halten.
Der Ret-Wert (Resistance to Evaporating Heat Transfer) bestimmt den Widerstand, den das Gewebe dem Wasserdampf entgegensetzt. Je niedriger der Ret-Wert, desto höher die Atmungsaktivität.
Wärmebeständigkeit: Die Prüfung erfolgte in Anlehnung an die ISO 11092. Die Beständigkeit gegen Wärmeverlust definiert den Temperaturunterschied, mit dem textiles Gewebe einer Wärme pro Zeiteinheit standhält. Die Testapparatur besteht aus zwei Blöcken mit jeweils unterschiedlichen Temperaturen (30 °C und 60 °C). Referenzplatten werden zwischen diese beiden Blöcke eingefügt, danach wird in der Mitte dieser Referenzplatten die Probe eingefügt. Das Ergebnis der Wärmeleitfähigkeit wird als der Wert der gemessenen Temperatur zwischen zwei Referenzplatten angegeben.
Wasseraufnahmefähigkeit: Die Bestimmung erfolgte in Anlehnung an die DIN 53924. Das textile Gewebe wurde in einer Haltevorrichtung in vertikaler Position platziert und mit Flüssigkeit in Kontakt gebracht. Es wurde die Geschwindigkeit gemessen, mit der die Flüssigkeit durch das Gewebe aufsteigt. Die Geschwindigkeit des Flüssigkeitsfortschritts und die endgültige Höhe der Flüssigkeit sind Indikatoren für die Fähigkeit des Textils, die Flüssigkeit zu absorbieren. Die Wasseraufnahme wurde in Quer- und Längsrichtung des Textils gemessen.
Haltbarkeit
Reißfestigkeit: Die Bestimmung der Reißfestigkeit und der Reißdehnung von textilen Flächengebilden mit dem Streifen-Zugversuch erfolgte in Anlehnung an die SIST EN ISO 13934-1. Aus dem Kleidungsstück wurden je Richtung (längs und quer) jeweils fünf Teststreifen (300 x 60 mm) geschnitten, wobei die lange Seite die Richtung anzeigte. Diese Streifen wurden an den Längskanten so weit ausgefranst, dass die Probe noch eine Breite von fünf Millimeter aufwies. Je Richtung wurden die Teststreifen nun einzeln in eine Zugprüfmaschine gespannt und unter vorgeschriebenen Bedingungen so lange gezogen, bis der Streifen riss. Das Endergebnis wurde aus dem Durchschnitt der fünf ermittelten Einzelergebnissen errechnet.
Maßänderung beim Waschen: Die Prüfung erfolgte in Anlehnung an die ISO 6330. Die Änderung der Abmessungen von Textilien wurde nach dem Waschen bei 40 °C bestimmt. Maßänderungen, die sich als Schrumpfung oder Ausdehnung des Materials zeigen, wurden durch Vermessen des Textils in Längs- und Querrichtung vor und nach dem Waschen ermittelt.
Scheuerbeständigkeit: Die Bestimmung der Scheuerbeständigkeit von textilen Flächengebilden erfolgte in Anlehnung an die SIST EN ISO 12947-2 (Martindale-Verfahren). Die Prüfmuster wurden auf dem Martindale-Prüfgerät mit einem Scheuergewebe (Wolle, SM 25) mit gleichmäßigem Druck (9 kPa) durch Rotationsbewegungen belastet. Die Proben wurden nun eine festgelegte Anzahl an Scheuerzyklen (30.000 Zyklen) gerieben, oder bis zur einfachen Fadenzerstörung bzw. Lochbildung.
Pilling: Die Bestimmung der Neigung von textilen Flächengebilden zur Flusenbildung auf der Oberfläche und der Pillneigung erfolgte in Anlehnung an die SIST EN ISO 12945-2 (Martindale-Verfahren). Pilling entsteht durch die Verflechtung der aus dem Material gewonnenen Fasern, die sich an der Oberfläche zu Klumpen zusammenballen. Obwohl Pilling keine funktionalen Probleme verursacht, stört es den ästhetischen Eindruck verschiedener Textilprodukte.
Das Martindale-Prüfgerät wurde mit den zu prüfenden Proben bestückt. Unter standardisierten klimatischen Bedingungen (Temperatur 20 ± 2°C, relative Luftfeuchtigkeit 65 ± 2%) wurden die Proben nun für eine definierte Anzahl an Tourenzyklen beansprucht. Die Beurteilung des Pillings erfolgte nach fotografischen Standards.
Praxistest
Jedes Leiberl wurde von 4 Frauen und 4 Männern bei sportlichen und Freizeitaktivitäten im Freien getestet. Die Männer testeten das Herrenmodell, die Frauen das entsprechend dazugehörige Damenmodell. Anhand eines Fragebogens beurteilten sie u. a. Passform und Komfort des Shirts, das Empfinden des Materials auf der Haut, das Wärme- sowie das Nässegefühl. Weiters beurteilten sie den Geruch, etwaige auftretende Beschädigungen an Nähten, sowie Veränderungen der Form und der Farbe nach dem Waschen und Tragen. Zudem bewerteten sie die Ärmellänge, den Ärmelbund und den Halsausschnitt.
Abwertungen
Abwertungen bewirken, dass sich Produktmängel verstärkt auf das Testurteil auswirken. Sie sind in der Tabelle mit einer Fußnote gekennzeichnet. Folgende Abwertungen wurden eingesetzt:
- Waren die Urteile Reißfestigkeit und Scheuerbeständigkeit/Pilling „weniger zufriedenstellend“, konnte das Urteil Haltbarkeit nur um eine halbe Note besser sein.
War die Haltbarkeit „weniger zufriedenstellend“, konnte das Testurteil nur um eine Note besser sein.
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