Skihelme sollten zur Standardausrüstung jedes Skifahrers gehören – was taugen die Aktionsangebote der Diskontketten? Wir haben ein aktuelles Angebot von Penny (zum Preis von 24,90 Euro) getestet.
Markenskihelme kosten 100 Euro aufwärts, da ist die Versuchung groß, bei einem Angebot des Diskonthandels zuzugreifen. Penny hat ab 15. Oktober 2009 einen Ski- und Snowboardhelm um wohlfeile 24,90 im Angebot, der für Kinder und Erwachsene geeignet ist; die Größen reichen von XS bis XXL. Der Helm weist eine Schale aus Polycarbonat in Inmould-Konstruktion auf, er hat einen Schnappverschluss, Belüftungsöffnungen und eine Brillenbandhalterung; Innenpolsterung und Ohrpolster sind abnehmbar.
Vergleich zu Markenmodellen
Kann das Billigangebot mit Markenprodukten mithalten? Wir haben den Penny-Helm dasselbe Prüfprogramm durchlaufen lassen, wie unsere Testkandidaten beim laufenden Skihelmtest (die Ergebnisse sind ab 19. November online nachzulesen). Wie schneidet Penny ab? Kurz gesagt: Der Helm erfüllt die sicherheitsrelevanten Normen, aber dem Vergleich mit den (meisten) Markenhelmen hält er nicht stand.
Sicherheitskriterien bestanden
Bei der Stoßdämpfung wird die Norm erfüllt, die Werte liegen im durchschnittlichen Bereich. Bestanden wurde auch die Durchdringungsprüfung, in keinem Fall gelang es, mit der Spitze des Prüfkörpers die Schutzschicht zu durchdringen.
Reißfestigkeit nicht bestanden
Nicht bestanden hat das Penny-Modell den Punkt Reißfestigkeit – er reißt erst bei einer Krafteinwirkung von 111 kg. Für Skihelme gibt es allerdings keine Norm, die dies vorschreibt. Eine solche besteht nur für Arbeitshelme: Bei spätestens 100 kg muss da ein Riemen reißen, um Kehlkopfverletzungen zu verhindern. Wir meinen, das sollte auch für den Freizeitbereich gelten, auch wenn es keine Norm verlangt.
Abnutzung der Polsterung
Und noch ein Kriterium in der Laborprüfung schaffte der Helm nicht. Der Abrieb der Innenpolsterung im trockenen Zustand ist sehr hoch, die geforderten 25.600 Zyklen überstand der Helm nicht. Die Qualität ist also geringer, als man es von Skihelmen erwarten sollte.
Druckstellen und Passform
Auch in der Praxisprüfung wurden einige Mängel aufgedeckt. Die Passform ist nicht ideal, es gibt systembedingte Druckstellen an der Seite. Die Befestigung des Kopfbandes spürt man durch die dünne Innenpolsterung durch. Probleme haben auch Personen mit langen Haaren, weil die Kopfbandverstellung hinten nicht abgedeckt ist, da bleiben die Haare leicht hängen. Positiv ist aber, dass es eine Kopfbandverstellung überhaupt gibt.
Belüftung ist regulierbar
Die Belüftung ist regulierbar, die vorderen Schlitze können geschlossen werden. Nicht aber die Schlitze oben, was den Nachteil hat, dass bei Regen oder Schneefall Wasser eindringen kann. Und noch ein Minuspunkt: Der Helm reicht weit in die Stirn, was den Nachteil hat, dass er auf die Skibrille drückt und diese wiederum auf die Nase. Das ist schmerzhaft und behindert auch die Atmung durch die Nase. Letztlich ist auch die Oberfläche nicht wirklich kratzfest, wie es in der Produktbeschreibung angeführt ist – es bleiben Spuren sichtbar.
Keine Sichtbehinderung
Positiv zu vermerken: Es gibt keine Sichtbehinderung, für die Testpersonen war auch keine wesentliche Beeinträchtigung der Geräuschwahrnehmung spürbar. Sehr gut ist die Bedienungsanleitung, in der alle wichtigen Tipps und Warnhinweise in verständlicher Form geschildert werden.
Fazit: durchschnittliche Qualität
Fazit: Penny bietet hier eine sehr preiswerte Alternative zu Markenmodellen, allerdings kann sie mit deren Komfort und Qualität nicht ganz mithalten. Ein durchschnittliches Testergebnis ginge sich trotzdem aus, die wichtigste Funktion wird jedenfalls erfüllt, nämlich den Kopf zu schützen. Womit auch in diesem Fall gilt: Besser ein billiger Helm als gar keiner.
In Konsument 12/2009 finden Sie einen Test von Marken-Skihelmen – ab 19. November 2009 online.