Mit Hindernissen
Am 23. August 2007 waren wir bei den Seefestspielen Mörbisch. Die Vorstellung begann um 20.30 Uhr, der starke Regen rund 7 Minuten später und dauerte bis 21.47 Uhr. Gemäß dem Text auf der Rückseite der Eintrittskarte hätte die Vorstellung um oder ab 21.00 Uhr abgebrochen und das Geld an die Besucher rückerstattet werden müssen. Dies geschah aber nicht. Ein Beamter des Veranstalters vertröstete die Menschen immer wieder mit Hinweisen auf Wetterradar, Austro-Control und Hohe Warte. Ab 21.47 Uhr wurde das Programm dann heruntergespielt – mit eineinviertel Stunden Verspätung und mehr als einer Stunde Sitzen in Regen und Gewitter! Abgebrochen wurde nicht, da auf Grund der Lage der Seebühne fast alle Besucher mit Bussen da waren und man sicher sein konnte, dass eine individuelle Abwanderung deshalb kaum stattfinden würde.
Wilhelm Brandt
Wien
Dazu meinten die Seefestspiele Mörbisch:
Der Regen wurde dem Publikum mehrere Male angekündigt, wir haben auch gebeten, sich rechtzeitig mit Regenkleidung zu versorgen. Wir hatten auch Informationen, dass es sich um eine Regenfront handle, die rasch vorüber ziehen würde. Daher waren wir bestrebt, diese Front abzuwarten, um dem mitunter von weit her angereisten Publikum die Möglichkeit zu geben, die Vorstellung zu sehen, wenn auch mit zeitlicher Verspätung. Unmittelbar nach Beginn des Regens haben wir die Vorstellung unterbrochen. Ein von der Ausfallversicherung beauftragtes Unternehmen hat sofort mit der Messung der Niederschlagsmengen begonnen. Die Absage ist dann möglich, wenn innerhalb von 60 Minuten eine Regenmenge von 3 mm gemessen wird. Diese Menge wurde nicht erreicht. Das Publikum musste nicht im Regen ausharren, sondern hatte reichlich Gelegenheit, sich am Festspielgelände unterzustellen und im Trockenen zuzuwarten. Wir haben laufend über die Wetterentwicklung informiert und angekündigt, um 21.45 Uhr eine endgültige Entscheidung zu treffen. Da fast genau zu diesem Zeitpunkt der Regen aufhörte, stand für uns fest, die Vorstellung zu zeigen. Von Open Air-Besuchern kann man erwarten, ein wenig Geduld aufzubringen, schließlich ist das Wetter immer eine große Unbekannte. Und wir haben bei Regen ja auch nicht gespielt, sondern dem Publikum die Möglichkeit gegeben, sich ins Trockene zurückzuziehen. Ihre Ansicht, dass die Vorstellung abzusagen gewesen wäre, können wir somit in keinster Weise nachvollziehen. Die Behauptung, dass der Großteil der Besucher mit Bussen angereist wäre und somit eine individuelle Abreise nicht möglich gewesen sei, entbehrt jeder Grundlage. Knapp 40 Busse standen laut unserer Kartenverkaufsstatistik an diesem Abend über 1400 PKW gegenüber. Natürlich können wir Ihre Enttäuschung verstehen, dass der Abend nicht so reibungslos verlaufen ist, wie wir uns alle das gewünscht hätten. Dennoch hoffen wir, dass Sie unsere Entscheidung verstehen.