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Schitest - Schneewalzer

  • Durchwegs ordentliche Qualität im oberen Preissegment
  • Schi werden überwiegend im Set mit Bindung angeboten
  • Tatsächliche Preise liegen oft deutlich unter den Listenpreisen

Allround, Racing, Freeride

Seit es Carving-Schi gibt, werden immer wieder neue Kategorien erfunden, denen jeweils spezielle Eigenschaften zugeordnet sind. Allerdings: Ob Allround-, Racing-, Freeride- oder Cross-Schi, die Grenzen sind fließend, die Begriffe nirgendwo genau definiert. Eine Ausnahme ist der Rennsport; so muss etwa die Taillierung eines wettkampftauglichen Riesentorlauf-Schi einem Radius von 21 Metern entsprechen.

Teurere Schi für flotte Fahrer

Wir haben uns diesmal zwei Schi-Kategorien des oberen Preissegments mit sportlichen Eigenschaften zugewendet. Einerseits den Riesentorlauf-Schi, die speziell für sehr hohe Geschwindigkeiten und lang gezogenes Schwingen konstruiert sind, andererseits den Cross-Schi, die etwas mehr Wendigkeit versprechen und auch abseits der Piste Spaß machen sollen. Tendenziell sind Riesentorlauf-Schi etwas schmaler als Cross-Schi, und sie werden um eine Spur länger gewählt (siehe dazu: Inhaltsverzeichnis- „Die richtige Länge“). Auch der Seitenradius der Riesentorlauf-Schi ist üblicherweise größer als jener der Cross-Schi, wenngleich oftmals doch deutlich kleiner als die 21 Meter im Rennsport. Als konkretes Beispiel für die fließenden Kategoriegrenzen sei gleich der Fischer RC 4 Worldcup RC hervorgehoben: Der Sieger unter den Riesentorlauf-Schi ist von seinen Abmessungen her eher den Cross-Schi zuzuordnen.

Riesentorlauf-Schi gut beherrschbar

Und hier ergibt sich auch schon die erste pauschale Aussage: Während in Zeiten, als es noch keine Carving-Schi gab, hochwertige Schi für hohe Geschwindigkeiten mühsam zu drehen und damit von weniger Geübten auch schwer zu fahren waren, sind heutige Riesentorlauf-Schi durchwegs gut beherrschbar. Ein weniger guter Schifahrer hat damit lediglich den Nachteil, dass er die guten Eigenschaften bei hoher Geschwindigkeit nicht nutzen kann und es sich dann einfach nicht auszahlt, entsprechend tief in die Geldbörse zu greifen. Man kann einen Riesentorlauf-Schi also durchaus mit einem stark motorisierten Auto vergleichen. Auf verkehrsreicher Piste vermag man die Vorteile kaum auszuschöpfen, aber immerhin weiß man, dass man jederzeit könnte, wenn’s doch mal ginge.

Bindung plus Schi im Set verkauft

Bindungen sind immer öfter sozusagen untrennbar mit den Schi verbunden. Schi werden also überwiegend im Set verkauft, was mehrere Gründe hat. Einerseits wollen viele Käufer aus Sicherheitsgründen auch gleich eine neue Bindung, wenn sie schon dabei sind, viel Geld für neue Schi auszugeben. Dazu kommt die Hoffnung, dass man’s im Set doch billiger bekommt. Die wichtigste Ursache für die vielen Set-Angebote dürfte aber bei den Herstellern und im Handel selbst zu suchen sein. Die Hersteller sind sehr daran interessiert, Schi und Bindungen aus der eigenen Firmengruppe oder dem eigenen Konzern zu verkaufen. Neuartige Montagesysteme erleichtern dem Handel die Bindungsmontage und auch die Einstellung der Schuhgröße.

Gutes Testergebnis

Das gute Ergebnis unseres Tests könnte den Eindruck vermitteln, dass unsere Testkriterien zu weich sind. Davon kann jedoch keine Rede sein. Denn zum Unterschied von den vielen anderen Schitests, die in Zeitschriften oder Zeitungen veröffentlicht werden, beinhaltet der „Konsument“-Test nicht nur eine praktische, sondern auch eine penible technische Prüfung, die Aufschluss über die Langzeitqualität gibt. Bei den hochpreisigen Schi (Richtpreis um die 600 Euro), die wir heuer getestet haben, sollte es damit keine Probleme geben.

Testsieger Fischer RC4 Worldcup RC

Die Ergebnisse im Überblick: Als Testsieger ist der Fischer RC 4 Worldcup RC hervorzuheben. Er ist der einzige, der sowohl in der technischen als auch in der praktischen Prüfung sehr gut abschneidet. Knapp dahinter folgt die Mehrzahl der Mitbewerber mit „gut“. „Durchschnittlich“ schnitten nur zwei Schi ab: der Völkl 724 Pro, der zwar technisch sehr gut war, aber die Testcrew in der praktischen Prüfung nicht ganz überzeugen konnte. Der zweite Schi mit Note „durchschnittlich“ ist der Rossignol RPM 90. Bei ihm fiel vor allem eine sehr geringe Kantenhöhe auf, übrigens der häufigste Kritikpunkt in der technischen Prüfung.

Kanten waren ausreißfest

Mit anderen Prüfungen gab es kaum Probleme. So erwiesen sich die Kanten als durchwegs ausreißfest. In einigen wenigen Fällen entstanden Haarrisse an der Schaufel und im Schi-Endbereich, die allerdings eher als Schönheitsfehler zu werten sind.

Schi gehört gewachst

Belag wird rau . Wenn auch in der Geschichte der Alpin-Schi schon viele Fortschritte erzielt wurden, den hundertprozentig perfekten Belag, der bei allen Schneeverhältnissen optimale Gleiteigenschaften bietet, gibt es noch immer nicht. Nach wie vor muss gewachst werden, um die mikrofeinen Poren des Belages zu schließen. Nur so bildet sich zwischen Schi und Piste ein gleichmäßiger Wasserfilm, auf dem es dann rasant talwärts geht. Abseits der Rennszene muss natürlich nicht ständig frisch gewachst und penibel auf Schneetemperaturen geachtet werden. Trotzdem erspart man sich das Wachsen nicht gänzlich, wenn man den Belag fit halten will. Wachst man nicht oder zu wenig, wird der Belag mit der Zeit rau.

Am besten Servicestelle . Zum richtigen Wachsen muss das Wachs zuvor erhitzt werden, Sprays und andere Fertigprodukte sind nicht empfehlenswert. Daher ist es am besten, das Wachsen einer Servicestelle zu überlassen. Wie oft ein Schi gewachst werden muss oder überhaupt ein Rundum-Service notwendig ist, hängt von der Beanspruchung ab. Einmal jährlich sollte der Schi zum Service, bei dem gleich auch Schäden repariert und die Kanten geschliffen werden, am besten am Saisonende.

Die richtige Länge

In Zeiten vor dem Carving-Boom waren zwei Meter Schilänge und mehr eine Selbstverständlichkeit, zumindest bei Männern mit höherem Körpergewicht. Nur damit waren ausreichend Kantengriff und Laufruhe bei höherer Geschwindigkeit zu realisieren. Gleichzeitig ließ die Wendigkeit solcher Schimodelle zu wünschen übrig. Durch moderne Technologie und die starke Taillierung hat sich der Schisport mittlerweile stark gewandelt. Von den ersten Carving-Schi mit zuweilen giftigem Kantengriff einmal abgesehen, sind Carver viel leichter zu fahren als traditionelle Schi, die es aber ohnehin nicht mehr gibt. Trotz geringerer Länge ist der Fahrkomfort höher als früher.

Heute Körpergröße

Für Riesentorlauf-Schi die sozusagen neutrale Ausgangsposition: Schilänge ist gleich Körpergröße. Allround-, Freeride- oder Cross-Modelle werden generell etwas kürzer gewählt. Je sportlicher der Schi (etwa Riesentorlauf-Schi mit 21 Metern Seitenradius) und je besser der Fahrer, umso eher kann man wiederum einen längeren Schi wählen, aber nicht mehr als fünf bis zehn Zentimeter über der Körpergröße. Wer hingegen  exzellente Wendigkeit bevorzugt, greift besser zu kürzeren Schi mit kleinem Seitenradius.

Anbieteradressen

Atomic Austria GesmbH ,
Lackengasse 301,
A-5541 Altenmarkt im Pongau,
(06452) 39 00-0,
www.atomicsnow.com

Blizzard Marketing GmbH ,
Klausgasse 32,
A-5730 Mittersill,
(06562) 63 91-0,
www.blizzard-ski.com

Dynastar Deutschland ,
Frauenstraße 26,
D-82216 Maisach,
(0049 8141) 395 61-11,
www.dynastar.de

Elan-Sportartikelerzeugungs- und HandelsgesmbH ,
Kärntner Straße 48,
A-9586 Fürnitz,
(04257) 23 15-0,
www.elansports.com

Fischer GmbH ,
Fischerstraße 8,
A-4910 Ried im Innkreis,
(07752) 909-0,
www.fischer-ski.com

Head Sport AG ,
Wuhrkopfweg 1,
A-6921 Kennelbach,
(05574) 608-0,
www.head.com

K2 Ski Sport + Mode GmbH ,
Seeshaupter Straße 60,
D-82377 Penzberg,
(0049 8856) 901-0,
www.k2sports.de

Kneissl & friends GesmbH,
Ladestraße 2-10,
A-6330 Kufstein,
(05372) 69 90-0,
www.kneissl-and-friends.com

Nordica: SKI&MORE HANDELS GMBH ,
Helenenstraße 24,
A-2500 Baden,
(02252) 254 03 13,
www.nordica.com

Rossignol Österreich GmbH ,
Bernhard-Höfel-Straße 14,
A-6020 Innsbruck,
(0512) 36 45 85,
www.rossignol.at

Salomon Österreich GesmbH ,
Adi-Dassler-Gasse 6,
A-9073 Klagenfurt-Viktring,
(0463) 29 46 09,
www.salomonsports.com

Stöckli: Sailer Max, Handelsagentur ,
Perlachweg 187,
A-6073 Sistrans,
(0512) 37 82 64

Völkl: Marker Völkl Austria GmbH,
Hauptstraße 36,
A-4770 Andorf,
(07766) 40 70-0,
www.voelkl.com

Kompetent mit Konsument

  • Dünne Kanten . Die teuren Riesentorlauf- und Cross-Schi erfüllen fast durchwegs hohe Qualitätskriterien. Ärgerlich aber ist, dass mehrere Modelle eine geringe Kantenhöhe aufweisen, was ihre Lebensdauer entscheidend verkürzt.
  • Zuerst ausleihen . Die einfachste Methode, zum individuell besten Schi zu kommen, ist selber testen. Der Sportartikel-Fachhandel hält durchwegs ein umfassendes Angebot an Leih-Schi bereit. Fahren Sie also mehrere Modelle Probe, bevor Sie sich entscheiden.
  • Proportionen wichtig . Die Breite der Schaufel lässt Rückschlüsse auf die Tragfähigkeit im Tiefschnee zu, ein kleiner Seitenradius und geringe Länge lassen auf gute Wendigkeit schließen.

So haben wir getestet

Im Test: Je 13 Cross- und Riesentorlauf-Schi in der Preisklasse über 500 Euro (mit Bindung).

Technische Prüfung

Die Ausreißfestigkeit der Kanten wurde mit einem Schlagpendel (definiertes Gewicht und Fallhöhe) geprüft. Es wurden Schläge an zwei verschiedenen Stellen eines Schi durchgeführt und danach die Verformung der Kante gemessen. Die Kantenstärke wurde durch Vermessen der Kante in der Schimitte ermittelt.

Vor der Prüfung beim Aufpralltest wurden die Schi bei minus 20 °C zwölf Stunden lang gelagert. Dann wurden Schaufel und Schiende mit unterschiedlichem Gewicht (dreimal mit 50 kg, einmal mit 60 kg und einmal mit 70 kg) hochgezogen, auf eine Stahlplatte aufgeschlagen und danach auf sichtbare Schäden überprüft.

Die Planheit wurde im Schischaufel-, Mitte- und Endbereich gemessen.

Praxistest

Die Schi wurden von Testfahrern unterschiedlicher Könnensstufen in Anlehnung an die Önorm ISO 8783 Probe gefahren. Bewertet wurden Fahreigenschaften (Schwingen), Schidynamik sowie Komfort/Toleranz auf einem vorgegebenen Kurs. Zusätzlich wurde auf nicht präparierten Pisten im Gelände getestet.

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