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Schigebiete - Dem Preishoch ausweichen

  • Preiswerte Ferienwohnungen gibt es in jedem Bundesland
  • Ein Vergleich zahlt sich trotzdem aus
  • Wie Sie zu einem günstigen Schipass kommen

Fast 50 Schigebiete im Preisvergleich: Was kosten die Liftkarten und eine Ferienwohnung für eine Familie mit zwei Kindern während der Energieferien?

Loch im Familienbudget

Schi-Urlaub: Für viele einer der Fixpunkte des Jahres, doch in so manches Familienbudget reißt er ein spürbares Loch. Allein das Quartier und die Liftkarten! … Wir haben uns auf die Suche nach preiswerten Angeboten in größeren und kleineren Schigebieten gemacht.

Selbst verpflegen

Schifahren macht hungrig. Da ist es schon angenehm, wenn man sich teilweise selbst verpflegen kann und nicht ausschließlich und mehrmals täglich auf Hütten und Gasthäuser angewiesen ist. Ferienwohnungen sind insoferne eine günstige Unterkunftsart. Wir haben Tourismusbüros (bzw. Gemeindeämter) um entsprechende Anbote für eine Familie mit zwei Kindern zum Termin erste Februarwoche gebeten.

Kompetent mit Konsument

  • Gezielt auswählen. Familienermäßigungen gibt es nicht in jedem Schigebiet. Wer lieber auf nahegelegenen Pisten fährt, zahlt bei Großraum-Schipässen für vieles umsonst.
  • Mehrere Angebote einholen. Bei Ferienwohnungen gibt es enorme Preisunterschiede, Pauschalangebote können für Sie uninteressante Extras enthalten.
  • Dokumente nicht vergessen. Familienermäßigungen erhalten Sie nur, wenn Sie „amtlich“ beweisen können, dass Sie zusammengehören. Auch Kinder brauchen einen Ausweis.

Sauna, Pool, Computer

Klar, dass der Preis einer Ferienwohnung nicht nur von ihrer Größe, sondern auch wesentlich von der Ausstattung des Hauses abhängt. Die Sauna, der Pool, der Computer mit Internet-Zugang haben zweifelsohne ihren Reiz, aber billig kommt das nicht. Auch in prominenten Orten großer Schigebiete wohnt es sich oft wesentlich teurer als in Dörfern mit vergleichsweise wenigen Liften.

Doch dort ist das Angebot an Unterkünften wiederum begrenzt. In jedem Fall gilt: Wer günstig wohnen will, sollte möglichst früh buchen. Da der Urlaub im Februar besonders begehrt ist, kann es sein, dass einige Billigangebote schon vergeben sind. Bleibt immer noch die Möglichkeit, ein Zimmer billig zu ergattern. Das Preisniveau für Ferienwohnungen kann als Richtwert für andere Quartierangebote genommen werden.

Preiswertes erbeten, auch Teures erhalten

Aber das Quartier will erst einmal gefunden sein. Vermieter können eventuelle Kinderermäßigungen nur dann in ihrer Preiskalkulation berücksichtigen, wenn sie wissen, wie alt Ihre Sprösslinge sind. Sie wiederum brauchen einen Taschenrechner, um unter mehreren Angeboten das günstigste erkennen zu können. Komplettpreise sind selten. Meistens werden Quartierpreis, Zuschlag für die Endreinigung und Ortstaxe extra angeführt.

Ab welchem Alter Ortstaxe zu bezahlen ist, ist regional unterschiedlich. In einigen Unterkünften sind weiters Bettwäsche, Handtücher, Geschirrtücher mitzubringen oder extra zu bezahlen. Und auch der Stromverbrauch wird mitunter separat verrechnet. All das erschwert den direkten Vergleich.

Enorme Preisunterschiede

Trotzdem sollten Sie diese Mühe auf sich nehmen: Denn die Preisunterschiede von Ferienwohnungen sind enorm. Wir haben in unserer Erhebung ausdrücklich nach günstigen Appartments gefragt. Aus sämtlichen Offerten, die wir erhielten, haben wir wiederum das niedrigste Angebot jedes Ortes ausgewählt. Im günstigen Fall kostet ein Appartement 40 Euro und weniger.

Das teuerste (im Arlberg-Schigebiet) kommt hingegen auf mehr als das Dreifache. Wohlfeile Wohnungen wurden uns zwar in jedem Bundesland angeboten, aber im Durchschnitt sind die genannten Preise in der Steiermark, in Ober- und Niederösterreich doch niedriger als weiter im Westen. Man muss allerdings beachten, dass sich nicht alle Angaben auf den Komplettpreis (inklusive Endreinigung, Bettwäsche usw.) beziehen.

Schigroßräume: für Reisefreudige

Früher einmal galten Schipässe für die Lifte vor Ort, allenfalls noch für solche der näheren Umgebung. Das ist jetzt anders. Vor allem in Vorarlberg, Tirol, Salzburg und Kärnten wurden die Weichen Richtung Schiverbund oder Schipool gestellt. Das bedeutet, dass für die Pisten vor Ort vielleicht gerade noch eigene 1- und 2-Tageskarten angeboten werden. Was darüber hinausgeht, gilt automatisch für mehrere Schigebiete.

Das ist für sportliche Fahrer durchaus attraktiv. Doch manche Schipässe gelten in so vielen, teilweise weit voneinander entfernten Gebieten, dass eine Woche gar nicht ausreicht, um das Angebot auszukosten. Und längere Anreisen zu immer neuen Abfahrten sind auch nicht jedermanns Sache. Viele der angepriesenen Pistenkilometer bleiben dann ungenutzt. Eigentlich schade, denn die Option, weiträumig schilaufen zu können, ist nicht gratis.

Pisten am Ort eher billiger

Wenn Sie sich am liebsten auf nahe gelegenen Pisten tummeln, fahren Sie in eigenständigen Schigebieten meist günstiger. Oder Sie durchforsten gründlich die Schipass-Tarife: 6-Tageskarten kosten meistens weniger, als sechs 1- oder drei 2-Tageskarten. Doch in manchen Schigebieten kommen drei 2-Tageskarten für die Lifte am Ort billiger als der 6-Tagespass, der wiederum großräumiger gilt. Außerdem kann es für die nahen Pisten durchaus noch Familienermäßigungen geben, für den Großraum aber nicht. Wer nicht blindlings zum 6-Tagespass greift, sondern erst Preise vergleicht, kann also mitunter ebenfalls vermeiden, für nicht Genutztes zu zahlen.

In unserer Tabelle sind die „kleinen“ 1- und 6-Tageskarten angeführt (soweit sie angeboten werden). Der Preisrahmen für eine 6-Tageskarte (Erwachsene) reicht von 70 Euro am Gaberl bis zu 183 Euro im Ötztal. In etlichen Gebieten gibt es noch weitere, umfassendere Schipässe. Die Preise wurden uns von den Anbietern genannt, Tarifänderungen behalten sie sich meist vor.

Ermäßigungen für Familien nutzen

Für kleinere Kinder ist die Liftbenützung in Begleitung der Eltern üblicherweise gratis. Ab welchem Alter zu bezahlen ist, ist unterschiedlich. In vielen Gebieten unserer Erhebung haben Kinder bis Geburtsjahrgang 98 freie Fahrt, in einigen auch bis Jahrgang 97 und 96. Doch wenn sie einen Schikurs besuchen, oder alleine einen Lift benutzen (weil sich die lahmen Altvorderen wieder einmal nicht von der Sonnenterrasse loseisen können), dann brauchen sie eine eigene Karte.

Ausweis mitnehmen

Ab welchem Alter dann Jugendtarife – oder, so es diese nicht gibt – bereits Erwachsenentarife fällig werden, ist ebenfalls verschieden: das kann schon ab Geburtsjahrgang 89 oder auch erst ab Jahrgang 88 oder 87 sein. Wer Kinder in diesen Altersgruppen hat, kann über gezielte Auswahl des Schigebietes von diesen uneinheitlichen Regelungen profitieren. Vorausgesetzt, der Ausweis wird nicht zu Hause vergessen, denn das Alter muss natürlich belegt werden.

Freifahrten für Familien

Zusätzlich gibt es noch – zwar nicht überall, aber doch – spezielle Familienermäßigungen: zum Beispiel in Form von Freifahrten ab dem dritten Kind, in Form eines Package-Preises je nach Anzahl der gekauften Karten, oder ganz einfach in Form allgemein reduzierter Tarife. In welcher Variante auch immer: Wer diese Ermäßigung in Anspruch nehmen will, muss die Karten für alle Familienmitglieder auf einmal kaufen und die Zusammengehörigkeit amtlich nachweisen. Dazu brauchen Sie entweder einen Familienpass oder Ihre Reisepässe und – vor allem bei Namensungleichheiten – Meldezettel.

Pauschalangebote: Oft mit Extras

Wir haben uns schlussendlich auch nach Pauschalangeboten (Ferienwohnung plus 6-Tagesschipässe) für die erste Februarwoche erkundigt. Offerte erhielten wir nur ganz wenige. In Pauschalangeboten sind häufig nicht nur Unterkunft und Schipässe, sondern zum Beispiel auch der Eintritt ins Hallenbad, die Eishalle oder Vergünstigungen für Schikurse inkludiert. Wer an all diesen Zusatzleistungen kein Interesse hat, holt besser noch Angebote für Einzelbuchungen ein.

In Kombination mit anderen Unterkunftsarten (Zimmer mit Frühstück) wäre die Auswahl an Pauschalangeboten etwas größer gewesen; zu anderen Terminen, außerhalb von Ferienzeiten, sogar wesentlich größer. Doch da können Familien mit schulpflichtigen Kindern nicht Urlaub machen.

Bahn statt Auto?

Dichte Kolonnen auf der Autobahn, Staus, eventuell noch rutschige Fahrbahnen und schlechte Sicht – die Reise zum Schiort und wieder zurück nach Hause ist oft mühsam. Falls Sie erwägen, mit der Bahn zu fahren: Die ÖBB bieten in Kooperation mit den folgenden Schigebieten preisgünstig sogenannte Wedelweiss-Tickets an:

  • Montafon
  • Arlberg
  • Skizirkus Leogang/Saalbach/Hinterglemm
  • Europa-Sportregion Zell am See-Kaprun
  • Schigroßraum Gastein/Großarltal
  • Salzburger Sportwelt.
    In diesen sind Bahnfahrt, Transfer zum/vom Quartier und wahlweise 3- oder 6-Tagesschipässe inkludiert, die Unterkunft ist separat zu buchen und zu bezahlen.

Der Wedelweiss-Katalog ist bei der ÖBB und deren Reisebüropartnern erhältlich.

Ötztal

Das Schigebiet um Sölden umfasst die Gletscherregion mit gleich drei Dreitausendern – es ist auch eines der teuersten.

Gaberl

Die steirische Stubalpe bietet Erholung abseits vom Massentourismus – sehr preiswert, aber nur beschränktes Angebot.

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