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Schi - Kurz & flott

  • Mit Slalom-Schi überall gut unterwegs
  • All-Mountain-Modelle sind sehr spezialisiert
  • Vereinzelt Schwächen bei der Verarbeitung

Sobald die Wintersaison in Sichtweite gelangt, füllen sich die Sportfachgeschäfte mit den aktuellen Schimodellen. Wir haben aus dem vielfältigen Angebot drei Gruppen herausgegriffen, die ein breites Zielpublikum ansprechen, nämlich die Slalom-Schi, die noch sportlicheren (und teureren) Race-Slalom-Schi und die so genannten „All-Mountain“- oder „Freeride“-Modelle. Sie werden fürs Fahren auf und abseits der präparierten Pisten propagiert.

Insgesamt haben wir uns in preislich höheren Regionen bewegt, wo man in der Regel ein qualitativ hochwertiges Angebot erwarten kann. Viele Schi werden nur im Set mit einer Bindung verkauft, was wiederum den Preis beeinflusst.

Unser Testteam setzte sich aus Fahrern unterschiedlicher Könnensstufen zusammen, vom Gelegenheitsfahrer bis zum Schilehrer. Das Interessante daran war, dass die Urteile der Tester quer durch die Könnensstufen sehr einheitlich ausfielen.

Hohe Drehfreudigkeit

Während die „All-Mountain“-Modelle etwas breiter und länger ausgeführt sind, fällt bei den Slalom- und Race-Slalom-Schi auf, dass sie schon wieder kürzer geworden sind. Die angebotenen Längen bewegen sich zwischen kleinwagenfreundlichen 140 und maximal 180 Zentimetern. Die „Würze“, die in dieser Kürze liegt, ist die hohe Drehfreudigkeit. Kurzschwünge werden zum Vergnügen; wer lieber in lang gezogenen Bögen zu Tal gleitet, hat ebenfalls seine Freude daran; und auch, wer sich ins Gelände wagt, ist damit gut bedient. Wer vorwiegend abseits der Piste unterwegs ist, sollte die Schi allerdings eher länger wählen.

Kurz gesagt: Sowohl die Slalom- als auch die Race-Slalom-Modelle erwiesen sich im Test als echte Allrounder, was ihren Einsatzbereich und die Eignung für verschiedene Könnensstufen betrifft. Wobei sich der Mehrpreis für die sportlichen Race-Slalom-Modelle allerdings nur dann empfiehlt, wenn man fahrtechnisch in der Lage ist, herauszuholen, was in ihnen steckt.

Schwächen hat jeder

Das Gesagte als Loblied auf alle Slalom-Schi zu verstehen, wäre freilich falsch. Unabhängig von der Marke gibt es zwischen den einzelnen Modellen mehr oder weniger große Unterschiede im Detail. Das heißt, es gibt nur wenige Schi, die nicht ihre Schwächen hätten. Selbst unter den neun „sehr guten“ haben nur zwei sowohl bei der technischen als auch bei der höher gewichteten praktischen Prüfung brilliert. Die beiden Race-Slalom-Modelle Atomic SL 11.12 und Salomon Equipe 10 3V sind den meisten Konkurrenten in der Sympathie unserer Tester auf und davon gefahren. Knapp auf den Fersen – oder besser gesagt, auf den Enden – ist ihnen allerdings der Slalom-Schi SL 9.12 von Atomic. Er ist die preiswertere Alternative für den Normalverbraucher. Die Testfahrer regelrecht verunsichert hat hingegen der Blizzard Sigma SLK Kompressor. Weil er unruhig läuft und schlecht zu führen ist, fühlten sie sich auf ihm nicht so recht wohl.

Da Schi nicht nur an den Füßen, sondern abseits der Piste auch auf den Schultern getragen werden, haben wir sie auf die Waage gestellt: Da zum Eigengewicht noch die Bindung und bei vielen Schi auch eine Platte kommt, bringt es der Elan SLX Race auf fast acht Kilogramm. Andere, wie die Slalom-Modelle von Salomon, Völkl und Kneissl, wiegen hingegen deutlich unter sechs Kilogramm.

Die erwähnte Platte wird vor allem bei den stark taillierten Slalom-Schi verwendet. Sie dient unter anderem dazu, dass man höher steht, damit beim extremen Kanten ein Kontakt zwischen Schuhrand und Piste vermieden wird (Sturzgefahr!).

„All-Mountain“ gefielen weniger

Bei den „All-Mountain“-Schi fielen die praktischen Urteile der Tester durchwegs schlechter aus als bei den Slalom-Modellen. Trotzdem gibt es einige universell einsetzbare Modelle, die auch auf der präparierten Piste gefallen haben. Der Rest ist höchstens dann interessant, wenn man sich wirklich vorwiegend im Gelände bewegt. Ansonsten kann – wie schon erwähnt – ein etwas länger gewählter Slalom-Schi abseits der Piste durchaus mithalten.

Unter den All-Mountain-Modellen befinden sich mit dem Kneissl rail scandium und dem Nordica Beast 69 TT auch jene beiden Schi, die bei unserer technischen Prüfung versagt haben. Dabei wird in erster Linie die Qualität und Robustheit der Verarbeitung unter die Lupe genommen. Bei den genannten Modellen rissen bei der Schlagpendelprüfung die Kanten aus, und der Nordica hat obendrein den Aufpralltest nicht bestanden. Ein Qualitätskriterium ist darüber hinaus die Kantenstärke, denn von ihr hängt es ab, wie oft man die Kanten schleifen lassen kann. Ein Detail am Rande: Die getesteten Schi von Nordica, Stöckli und Völkl sowie die Slalom-Modelle von Atomic, Fischer und Rossignol 9S sind mit einer speziellen Oberfläche ausgestattet. Ihr Vorteil ist, dass sie weniger kratzeranfällig ist und optisch länger ansprechend bleibt, weil man Kratzer darauf nicht so deutlich sieht.

Bedenken Sie im Übrigen stets, dass sämtliche Carver-Schi zum Kurvenfahren gebaut werden und keine Abfahrts-Schi sind. Auf Schussstrecken sind Sie mit angedeuteten Schwüngen sicherer unterwegs als mit flach gestellten Schi. So verhindern Sie ungewolltes Verschneiden, das zum Sturz führen könnte. Eine breite Schiführung (etwa auf Beckenbreite) ist für den richtigen Kanteneinsatz beim Carven unerlässlich.

Atomic Austria GesmbH, Lackengasse 301, A-5541 Altenmarkt im Pongau, (06452) 39 00-0

Blizzard Marketing GmbH, Klausgasse 32,  A-5730 Mittersill, (06562) 63 91-0

Elan-Sportartikelerzeugungs- und HandelsgesmbH, Kärntner Straße 48, A-9586 Fürnitz, (04257) 23 15-0

Fischer GmbH, Fischerstraße 8, A-4910 Ried im Innkreis, (07752) 909-0

Head Sport AG, Wuhrkopfweg 1, A-6921 Kennelbach, (05574) 608-0

K2 Ski-Sport-Mode GmbH, Hauptstraße 6, A-4813 Altmünster, (07612) 890 32

Kneissl & friends GesmbH, Ladestraße 2–10, A-6330 Kufstein, (05372) 69 90-0

Nordica: sport & more HandelsgesmbH & Co KG, Moosfeldstraße 1, A-5101 Bergheim, (0662) 45 30 30-16

Rossignol Österreich GmbH, Bernhard-Höfel-Straße 14, A-6020 Innsbruck, (0512) 36 45 85

Salomon Österreich GesmbH, Moosfeldstraße 1, A-5101 Bergheim, (0662) 45 55 45-0

Stöckli: Sailer Max, Handelsagentur, Perlachweg 187, A-6073 Sistrans, (0512) 37 82 64

Völkl Austria GmbH, Hauptstraße 36, A-4770 Andorf, (07766) 40 70

Die Universellen. Die Slalom-Modelle sind Allrounder, für den Einsatz auf der Piste, aber auch im Gelände, für sportliche Fahrer ebenso wie für ambitionierte Normalverbraucher. Der Mehrpreis für Race-Slalom-Modelle lohnt sich nur, wenn man ihr sportliches Potenzial ausnützt.

Seitenradius wichtig. Er ist längen- und modellabhängig. Ein kleiner Radius bedeutet enge Kurven und eignet sich gut für kurze Schwünge.

Probe fahren. Nützen Sie vor dem Kauf das Schiverleihangebot der Fachhändler und fahren Sie mehrere Modelle Probe.

Günstig, nicht billig kaufen. Der Preis allein ist kein Qualitätskriterium, doch von Haus aus billige Schi sind einfacher aufgebaut und flattern mehr. Vorjahresmodelle sind eine überlegenswerte Alternative.

Schi pflegen. Nach dem letzten Schwung sollten Sie den Schnee von Schi und Bindung entfernen und sie trockenwischen. Beim Transport auf dem Autodach vor Nässe und Salz schützen.

Regelmäßiges Service. Lassen Sie Belag und Kanten – je nach Beanspruchung – zumindest einmal jährlich warten. Dies erhöht die Sicherheit und den Fahrspaß. Am besten für den Schi ist die Durchführung des Service gleich am Saisonende.

Bindung überprüfen lassen. Schmutz und Abnützung können die Funktion der Bindung beeinträchtigen. Zur jährlichen Überprüfung Schischuhe mitnehmen!

Im Test: 11 Slalom-Schi, 10 Race-Slalom-Schi und 12 „All-Mountain“-Schi in der Preisklasse von 349 bis 700 Euro (teilweise als Set mit Bindung).

Praxistest

Die Schi wurden von zwei Gruppen zu je sechs Personen in Anlehnung an die Önorm ISO 8783 Probe gefahren. Für jede Gruppe (Komfortfahrer, Sportfan) wurde ein getrenntes Urteil ermittelt. Wegen der geringen Differenz zwischen den Bewertungen der beiden Gruppen wurden die Ergebnisse in der Tabelle zu einem Urteil zusammengezogen. Bewertet wurden Fahreigenschaft (Schwingen), Schidynamik sowie Komfort/Toleranz auf einem vorgegebenen Kurs. Zusätzlich wurde auf nicht präparierten Pisten im Gelände getestet.

Technische Prüfung

Die Ausreißfestigkeit der Kante wurde mit einem Schlagpendel (definiertes Gewicht und Fallhöhe) geprüft, es wurden Schläge an zwei verschiedenen Stellen eines Schis durchgeführt und die Verformung der Kante gemessen. Die Kantenstärke wurde durch Vermessen der Kante in der Schimitte ermittelt.

Vor der Prüfung beim Aufpralltest wurden die Schi bei –20°C 12 Stunden lang gelagert. Dann wurden Schaufel und Schiende mit unterschiedlichem Gewicht (dreimal mit 50 kg, einmal mit 60 kg und einmal mit 70 kg) hochgezogen, auf eine Stahlplatte aufgeschlagen und danach auf sichtbare Schäden überprüft.

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