- Adidas präsentiert den ersten geklebten Fußball.
- Die Preisunterschiede sind enorm.
- Garantiert ohne Kinderarbeit sind nur Fairtrade-Bälle gemacht.
Plastikwuchtel: rund, glatt
"Das Leder ist rund" – diese meiststrapazierte Analyse von Fußballexperten und solchen, die sich dafür halten, wenn sie gefragt werden, warum der Favorit schon wieder verloren hat, sie ist eigentlich längst überholt. Denn ein Lederball wurde bei einer Weltmeisterschaft zuletzt im Jahr 1982 gesehen. Bereits vor 20 Jahren in Mexiko war ein vollsynthetischer Fußball im Spiel. Die Plastikwuchtel ist nicht nur runder und glatter als der gute alte Lederball, vor allem die Eigenschaften bei Regen wurden geradezu revolutioniert: Während sich der Ball früher mit Wasser vollsog, perlt es vom Kunststoff ab.
Zur Fußball-WM: nicht genäht, geklebt
Doch auch heuer wird es eine echte Revolution geben, glaubt man dem Erzeuger des offiziellen Spielballs für die WM 2006. Der „+Teamgeist“ von Adidas ist der erste Fußball, der nicht genäht, sondern geklebt wird. Bei herkömmlichen Bällen werden 32 fünf- und sechseckige Segmente verklebt, der „+Teamgeist“ weist nur mehr 14 unterschiedlich geformte Panels auf. Dadurch werden die Berührungspunkte von drei Panels um 60 Prozent reduziert. Das Ergebnis ist eine wesentlich glattere und rundere Außenhaut, die den Spielern eine höhere Schusspräzision und eine bessere Ballkontrolle ermöglichen soll. Tatsächlich kommt im vorliegenden Test kein anderer Ball an die Rundheit der Adidas-Kugel heran.
FIFA-Kriterien: trocken bleiben
Der Test über 18 Fußbälle von 10 Herstellern orientiert sich an den Kriterien des internationalen Fußballverbandes FIFA. Für das FIFA-Gütesiegel „inspected“ müssen sechs Kriterien zu Umfang, Rundform, Gewicht, Rücksprung, Wasseraufnahme sowie Druckverlust erfüllt werden; für die Auszeichnung „FIFA approved“ ist eine siebente Prüfung (auf Form und Größenbeständigkeit) zu absolvieren. Die ersten sechs Bälle in unserem Test tragen alle ein FIFA-Siegel, was dessen Glaubwürdigkeit bestätigt.
Ein Ball mit FIFA-Siegel fiel allerdings aus dem Rahmen: Der Uhlsport PT 13 Legacy (mit 110 Euro so teuer wie der Testsieger) hat eindeutig zu viel Wasser aufgenommen, was auch in einem Nachtest bestätigt wurde. Für einen Spitzenball ein enttäuschendes Ergebnis, selbst das Billigprodukt aus gleichem Haus hat die Wasseraufnahme-Prüfung locker geschafft.
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- Testtabelle: Testurteile und Eigenschaften finden Sie in der Testtabelle
- Ethik: 60 Cent erhält ein Arbeiter für das Nähen eines Fußballes. Mehr zum Thema Ethik in "Fußballhersteller im Ethik-Test" (links oben)