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Fitnessgeräte: Crosstrainer und Stepper - Vorsicht, hier wird trainiert!

  • Crosstrainer mit hohem Trainingseffekt
  • Stepper perfekt für Einsteiger
  • Die meisten Produkte sind gut bis passabel

Schadstoffbelastung und Verletzungsgefahr

Crosstrainer und Stepper haben ungefähr so viel gemeinsam wie Rindfleisch und Tofu. Letztendlich ist es eine Geschmacksfrage, wofür man sich entscheidet. Bei den Trainingsgeräten ist allerdings auch etwas Vorsicht geboten: Unser Test hat gezeigt, dass manche schadstoffbelastet sind, in einem Fall besteht sogar eine erhöhte Verletzungsgefahr.

Für Figur und Gesundheit

Das kann und soll dem Fitnessboom in den eigenen vier Wänden keinen Abbruch tun. Wem es im Freien derzeit zu kalt und im Fitnesscenter zu überfüllt ist, der holt sich das Trainingsgerät eben nach Hause – klein und handlich oder groß und professionell. Ärzte und Wellnesspäpste quittieren den Boom mit einem zufriedenen Lächeln und präsentieren wissenschaftlich fundierte Erfolgsdaten, die nur einen Schluss zulassen: Neben der Figur profitiert vor allem die Gesundheit. Wir haben Vertreter beider Trainingsgeräte-Gruppen unter die Lupe genommen.

Minimallösung oder Profigerät?

Ein Großteil der Geräte war durchaus passabel. Lediglich ein Stepper der Marke Buffalo musste mit „nicht zufriedenstellend“ beurteilt werden. Und das, obwohl er von den Trainingseigenschaften durchaus mit dem Testsieger vergleichbar wäre. Grund für die Abwertung: Das Verletzungsrisiko ist zu hoch. Insgesamt sechs Crosstrainer und acht Stepper mussten sich unseren Probanden, allesamt geübte Sportler, stellen.

Das Angenehme an den kompakten Steppern ist der geringe Anschaffungspreis und die Flexibilität. Sie lassen sich kinderleicht im Kasten oder unter dem Bett verstauen. Der Crosstrainer wirkt daneben nahezu klobig und beansprucht weit mehr Platz.

 

Trainingsspektrum und Preis

Deutliche Unterschiede gibt es auch im Trainingsspektrum und beim Preis. Die Preise der getesteten Stepper bewegen sich zwischen 50 und 120 Euro, der günstigste Crosstrainer im Test ist um rund 250 Euro zu haben, das teuerste Modell kostet bereits 500 Euro. Natürlich bekommt der Heimsportler um diese Summen auch einiges mehr geboten: Die Geräte ermöglichen computergesteuertes und zielgerichtetes Training. Einfache Trainingscomputer finden sich zwar auch bei den Steppern, aber die liefern eine wirklich nur sehr begrenzte Überwachung der Belastung.

Ellipse beschreiben oder Treppen steigen?

Auch wenn das Ziel der Trainingsgeräte das gleiche sein mag, der Weg dorthin kann sehr unterschiedlich sein. Beispiel Stepper: In unserem Test wurden drei unterschiedliche Typen untersucht. Die preisgünstigste Version ist der Ministepper: Er gilt als der Klassiker und ist der kleinste Vertreter unter den Treppensimulanten. Technisch bieten die kompakten Trainingsmodelle zwei Trittflächen, die über zwei kleine Hydraulikzylinder einen Widerstand erzeugen.

Vorteil beim Swingstepper

Swingstepper bieten einen Zusatznutzen: Hier dreht man sich bei jeder Auf- und Abwärtsbewegung seitlich nach rechts bzw. links. Der Vorteil: Neben den Beinen werden auch Hüfte und Po mittrainiert.

Sidestepper für gesamte Beinmuskulatur

Als letzter Vertreter der Stepper-Gilde trat der Sidestepper an. Anders als bei herkömmlichen Steppern wird hier nicht das Treppensteigen simuliert, sondern man verlagert das Gewicht seitlich immer von einem Bein auf das andere. Wer Gleichgewichtsprobleme hat, bekommt diese Stepper auch mit Halte- oder Armstangen (nicht im Test); bei Geräten mit Zugseil trainiert man zusätzlich den Oberkörper – davon gibt es drei im Test. Der Effekt auf die vordere Oberschenkelmuskulatur ist bei allen drei Gerätetypen etwa gleich. Einzig der Sidestepper trainiert zusätzlich noch verstärkt die Wadenmuskulatur. Er ist auch am besten für eine Gesamtaktivierung der Beinmuskulatur geeignet.

Höherer Trainingseffekt bei Crosstrainern

Der Crosstrainer ist ein wesentlich komplexeres Gerät. Der Trainierende führt Bewegungen aus, die man vom Nordic Walking, Joggen oder Langlaufen her kennt. Die Beine beschreiben eine Ellipse, gleichzeitig führen die Arme eine rhythmische Gegenbewegung aus. Der Trainingseffekt ist durch den Ganzkörpereinsatz entsprechend höher als beim einfachen Stepper.

Nicht nur der Preis entscheidet

Dass beim Crosstrainer nicht der Preis der entscheidende Faktor sein muss, beweist unser Testsieger. Der Christopeit Sport ist mit 250 Euro der billigste Vertreter und verweist die Konkurrenz trotzdem auf die Plätze. Worauf man allerdings gänzlich verzichten muss, das sind zusätzliche Computeranzeigen. Auch die Bewegungsharmonie ist nicht so gegeben wie bei anderen Geräten.

Am besten gefiel den Testern letztendlich doch das teuerste Produkt, der Kettler Vito um stattliche 500 Euro. Er überzeugte auch bei der technischen Prüfung. Die Genauigkeit der Anzeigen und die Haltbarkeit sowie die Schonung der Aufstellflächen waren einfach unschlagbar. Das Manko: Kettler verzichtete auf umweltverträgliche Stoffe bei der Herstellung und musste daher abgewertet werden.

Verbrennungsgefahr bei Steppern

Bei den Steppern setzte sich das Produkt von Bremshey an die Spitze. Mit fast 100 Euro eher hochpreisig, konnte der Ministepper beim Trainingsablauf überzeugen. Er hat aber – wie alle anderen Kandidaten auch – bei der Bedienung und der Sicherheit seine Tücken. Bei mehreren Testgeräten erhitzten sich die Hydraulikzylinder zu stark. Wer nicht aufpasst – und hier sind vor allem Kinder betroffen –, kann sich an den kleinen Metallteilen durchaus verbrennen.

Nur knapp ein „gutes“ Endergebnis verpasst hat der Christopeit Sport: Er ist mit einem Sparpreis von rund 50 Euro eines der billigsten Geräte im Test. Auch bei den Steppern gilt also: Nicht der Preis bestimmt den Wert.

Ist das Training für jeden geeignet?

Wer jung und gesund ist, kann jederzeit mit dem Training beginnen. Ältere Personen (ab etwa 40 Jahren) bzw. solche, die längere Zeit nicht sportlich aktiv waren, sollten den Arzt ihres Vertrauens kontaktieren oder eine sogenannte sport- medizinische Untersuchung absolvieren. Es gibt keine Risikogruppe, die nicht trainieren darf – abgesehen von einem akuten gesundheitlichen Ereignis wie einer Entzündung oder Fieber. Da sollte man mit dem Training aussetzen.

Vor- und Nachteile

Bei Bluthochdruck oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen kann ein spezielles Ausdauertraining auch Therapie sein. Zur Prävention ist ein Crosstrainer für ein effektives Herz-Kreislauf-Training besser geeignet als ein Stepper. Das gilt auch bei Übergewicht. Schwere Personen trainieren am Crosstrainer aufgrund der runden Bewegungen leichter. Beim Stepper kann es zu harten Stößen kommen. Darunter leiden Gelenke und Bandscheiben. Stepper haben trotz allem aber auch ihre Vorteile: So wird die Rumpfmuskulatur allein schon durch das Halten des Gleichgewichts mittrainiert.

Weder Stepper noch Crosstrainer sind vollkommen gefahrlos zu bedienen.

Risiko: Hydraulikzylinder und Zugseile

Bei einigen Steppern werden – wie bereits erwähnt – die Hydraulikzylinder zu heiß. Immerhin fünf von acht getesteten Geräten sind davon betroffen. Das größte Sicherheitsmanko stellen allerdings die Zugseile des Buffalo Swingsteppers dar: Der Haken des Gummiseils löste sich aus der Verankerung und das Seil schoss nach oben. Dabei wurde einer unserer Tester im Gesicht verletzt.

Eine Frage der Sicherheit

Aber auch die Crosstrainer sind nicht ganz harmlos. Zum einen lassen sie sich wirklich leicht in Bewegung setzen und stellen so für kleine Kinder, die damit (noch) nicht umgehen können, ein Gefahrenpotenzial dar. Außerdem verwendeten sechs Anbieter Materialien für die Handgriffe, die als gesundheitsschädlich gelten: Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) stehen unter Krebsverdacht, Phenole verätzen die Haut und können ebenfalls Krebs erzeugen.

Weichmacher nicht ungefährlich

Die höchsten Werte wurden allerdings bei Phthalaten gemessen: Diese Weichmacher bedrohen die Fortpflanzungsfähigkeit und schädigen Leber wie Niere. Vier der sechs Crosstrainer wurden deshalb abgewertet. Man muss hinzufügen: Es gibt genügend unbedenkliche Stoffe, die zur Herstellung verwendet werden können. Hier mangelt es den Firmen offenbar an der erforderlichen Sensibilität.

Wo kann man die Geräte kaufen?

Große Markenhersteller haben eine Unzahl verschiedener Modelle im Angebot. Leicht möglich, dass das von uns getestete Modell nicht lagernd ist. Aber in guten Fachgeschäften sollte es kein Problem bereiten, Markenmodelle (etwa von Bremshey, Christopeit oder Kettler) zu bestellen.

Häufig finden sich Trainingsgeräte auch in Versandhauskatalogen. Das trifft zum Beispiel für den drittplatzierten Crosstrainer von Schmidt zu. Diese Marke wird im Sporthandel kaum geführt, das getestete Modell FIT 7000 findet sich aber im Angebot von Universal Versand ( www.universal.at ).

Ausschließlich im Versand gibt es Eigenmarken wie den Swingstepper von Universal Versand oder den Home Shopping Europe HSE, der im Fernsehen beworben wird und nur über den Kanal HSE-24 bestellt werden kann.

Preise und Lieferbarkeit

Die Preise sind vom Oktober 2006. Sie können gestiegen oder gesunken sein. Es kommt immer wieder vor, dass nach Abschluss des Tests neue Produkte am Markt auftauchen oder getestete nicht mehr angeboten werden. Das liegt am Handel und nicht an uns.

Wo liegt der Unterschied?

 

  Stepper Crosstrainer
Trainierte Muskeln Po- und Oberschenkelmuskulatur, teilweise Wadenmuskulatur Alle großen Muskelpartien (Beine, Oberkörper, Arme)
Zielgruppe Einsteiger, die nicht zu viel investieren wollen; wenn Platzmangel in der Wohnung herrscht Fortgeschrittene Sportler, die den Platz dafür haben und ihre Ziele und Einsatzbereitschaft bereits genau kennen
Nicht geeignet für Nicht empfehlenswert bei Knieproblemen, Bandscheibenproblemen oder Übergewicht Grundsätzlich keine Einschränkungen; bei starkem Übergewicht oder schweren Knie- oder Bandscheibenproblemen empfiehlt sich wegen der noch geringeren Belastung eher ein Fahrrad-Ergometer
Technik Entweder Hydraulikzylinker oder Wirbelstrombremse (rundere Abläufe) Drei Versionen; Schwungmasse hinten (Ablauf wie beim Joggen); Schwungmasse vorne (stimuliert Walkung oder schnelles Gehen) oder mit Zusatzgelenk (Schritte sind länger und flacher)
Vorteile Günstig in der Anschaffung, klein und leicht zu verstauen Gezieltes Training, schonend für Gelenke und Bandscheiben
 

Crosstrainer und Stepper: Anbieteradressen

Bremshey: Accell Fitness Österreich,
Am Messendorfgrund 30,
A-8042 Graz,
(0316) 71 64 12,
www.accellfitness.com

Christopeit Sport: Top-Sports Gilles GmbH,
Friedrichstraße 55,
D-42551 Velbert,
(0049 2051) 60 67-0,
www.christopeit-sport.com

Finnlo: Hammer Sport AG,
Von-Liebig-Straße 21,
D-89231 Neu-Ulm,
(0049 731) 97 488-0,
www.hammer.de

Kettler Austria GmbH,
Ginzkeyplatz 10,
A-5020 Salzburg,
(0662) 62 05 01-0,
www.kettler.at

Schmidt Sportsworld GmbH,
Eulerstraße 17,
D-45143 Essen,
(0049 201) 862 15-0,
www.schmidt-sportsworld.de

Home Shopping Europe GmbH & Co. KG,
Münchener Straße 101 h,
D-85737 Ismaning,
0800 29 888 88,
www.hse24.de

Universal Versand GesmbH,
Peilsteinerstraße 5–7,
A-5020 Salzburg,
(0662) 44 85-0,
www.universal.at

Crosstrainer und Stepper: Kompetent mit Konsument

  • Welcher Crosstrainer. Jeder Mensch läuft anders. Achten Sie daher darauf, dass Ihnen der Bewegungsablauf zusagt, dass die Pedale nicht zu weit auseinanderstehen und ein aufrechter Stand ohne Verspannungen des Nackenbereichs möglich ist. Eine automatische Pulsmessung bei der Benutzung der Handgriffe ist praktisch – ebenso wie hohe Ränder bei den Trittflächen.
  • Welcher Stepper. Im Trainingseffekt sind sich die Typen ziemlich ähnlich. Sie sollten beim Kauf darauf achten, dass Sie einen sicheren Stand haben, die Bewegungen möglichst ruckfrei möglich sind und die Anschläge gut abgedämpft werden.
  • Ausprobieren. Das beste Gerät für Sie lässt sich nur durch Probieren finden. Ein Kompromiss macht nicht glücklich, Sie würden das Training bald wieder aufgeben.
  • Verletzungsgefahr. Vorsicht ist vor allem in Haushalten mit Kindern, die auf dem Boden spielen, geboten. Während sie im Raum spielen, sollte aus Sicherheitsgründen nicht trainiert und die Tür zum Trainingszimmer nach dem Sport immer abgesperrt werden.

Crosstrainer und Stepper: So haben wir getestet

Getestet wurden sechs Crosstrainer und acht Stepper in der Preisklasse von 50 bis 500 Euro. Testdurchführung: Stiftung Warentest.

Technische Prüfung, Haltbarkeit

Geprüft wurde in Anlehnung an DIN EN 957, Teil 1 für stationäre Trainingsgeräte, Teil 9 für Ellipsentrainingsgeräte, Teil 8 für die Haltbarkeit von Pedalen und Haltestangen. Getestet wurde die Genauigkeit der Mess-, Einstell- und Anzeigeeinrichtungen für Leistung und Drehzahl mit einem kalibrierten Messnormal. Zusätzlich wurden der Verschleiß sowie das mögliche Zerkratzen und Verschmutzen der Aufstellfläche getestet.

Trainieren

Sechs Sportler beurteilten die Trainingsgeräte auf Gleichförmigkeit der Bewegung, Komfort der Pulsmessung, Halten des Gleichgewichts und Laufgeräusch.

Handhabung

Prüfung und Beurteilung von Gebrauchsanleitung, Aufbau und Montage, Einstellen und Bedienen der Trainingsgeräte und der Belastungseinstellungen. Die Trainingscomputer wurden nach Verständlichkeit und Durchführbarkeit beurteilt.

Sicherheit

Prüfung der Verletzungsgefahren für Nutzer und Dritte durch Quetsch- und Scherstellen sowie der Standsicherheit. Bei den Steppern kam die Prüfung der Erwärmung der Widerstandszylinder hinzu.

Schadstoffe

Die Handgriffe, Haltestangen und Seilgriffe wurden auf PAK, Phthalate und Phenole untersucht.

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