Größere Laufräder und Nabenschaltung
Je dünner und größer die Laufräder, desto geringer der
Rollwiderstand und desto leichter der Lauf. Daher scheinen 28-Zoll-Räder für
Stadtfahrten besser geeignet als die 26-Zoll-Variante. Letztere hat den Vorzug
größerer Robustheit – man kann damit über Randsteine fahren, ohne einen Achter
zu riskieren. Dieser Aspekt ist aber für komfortorientierte Stadtgleiter nicht
so wichtig. Auf Radwegen gibt es keine Randsteine und auf Gehsteigen sollte man
sein Rad ohnehin besser schieben.
Nabenschaltungen befinden sich im Inneren
der Hinterradnabe; dank der geschlossenen Bauweise können sie nicht verschmutzen
und sind daher nicht so wartungsintensiv wie Kettenschaltungen. Sie sind leicht
und problemlos zu bedienen. Die Gänge können beliebig im Stehen eingelegt
werden. Man kann also im höchsten Gang auf eine gesperrte Kreuzung zufahren und
danach mit dem ersten Gang weiterfahren. Fehlschaltungen sind praktisch
ausgeschlossen. Man braucht auch keine Angst zu haben, mit einer Nabenschaltung
Steigungen nicht bewältigen zu können. Mit sieben Gängen und der Übersetzung,
wie sie alle Citybikes in unserem Test aufweisen, sind auch stärkere Steigungen
zu schaffen. Der Nachteil, daß eine Nabenschaltung nicht unter Belastung
betätigt werden kann, fällt für den Einsatzbereich eines Citybikes nicht
allzusehr ins Gewicht.
Mit der Nabenschaltung ist in aller Regel eine
Rücktrittbremse verbunden. Viele Menschen schätzen an ihr die einfache
Bedienung; auch bei Nässe funktioniert sie problemlos. Die Hauptbremswirkung
geht allerdings vom Vorderrad (Felgenbremse) aus. Manche Modelle sind mit einer
dritten Bremse, einer Felgenbremse für das Hinterrad, ausgestattet.
Personen,
die gemütliches Fahren bevorzugen, empfinden die gebückte Haltung des typischen
Radfahrers als unangenehm. Ihnen kommt der kurze Rahmen und der geschwungene
Lenker, mit denen man in eine aufrechte Sitzposition gezwungen wird, entgegen.
Vorteil ist neben dem subjektiv angenehmen Gefühl vor allem die bessere
Übersicht im Stadtverkehr, die aufrechtes Fahren gewährt. Nachteil ist, daß man
in dieser Position nicht die volle Kraft auf die Pedale bringt. Und daß der
Rücken stärker strapaziert wird: Bei vornübergebeugter Haltung verteilt sich das
Körpergewicht auch auf die Arme, die somit eine Stoßdämpferfunktion übernehmen:
Fahrbahnstöße werden besser abgefangen und die Wirbelsäule wird
entlastet.
Das wird sich allerdings erst auf längeren Strecken bemerkbar
machen, für kürzere reicht wohl der (in der Regel) gut gefederte Sattel. Somit
ist die Citybikevariante, die beim vorliegenden Test auf dem Prüfstand steht,
ein ideales Stadtrad. Es eignet sich für die alltäglichen kürzeren Fahrten, bei
denen Komfort im Vordergrund steht, während der sportliche Aspekt erst in
zweiter Linie zählt. Am konsequentesten ist dabei Biria: Das Modell (Seite 30)
Easy boarding hat eine Durchstiegshöhe von gerade 17 cm (gegenüber rund 50 cm
bei anderen Modellen). Radsportbegeisterte, die sowohl auf Sportlichkeit als
auch auf Bequemlichkeit Wert legen, ohne sich ein Zweitrad zuzulegen, sind
wahrscheinlich mit einem Trekkingrad besser dran. Überlegenswert sind auch
Citybikemodelle, die sich in der Ausstattung oder Ausführung Trekkingmodellen
annähern: geraderer Lenker, stabilerer (Herren-) Rahmen, 21-Gang-Kettenschaltung
usw. Im Test kommt Simplon Alulite sportlichen Ambitionen am ehesten entgegen:
Der Rundlenker erlaubt unterschiedliche Griffpositionen, sodaß man auch in
gebückter Haltung fahren kann.