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Foto vom Hund mit dem Smartphone
Bessere Fotos mit dem Smartphone Bild: Fabio Alcini/Shutterstock

Fotos mit dem Smartphone: besser, schöner - Auf das Motiv zugehen

Experimentieren Sie mit Ihrer Kamera. Es lohnt sich.

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Software macht den Unterschied

Im Verhältnis zu einer herkömmlichen Digitalkamera stehen bei Smartphone-Kameras vergleichsweise beschränkte Gestaltungsmittel zur Verfügung. Oft macht die im jeweiligen Modell arbeitende Software den Unterschied. Von Haus aus sind die meisten Smartphones darauf ausgelegt, den Nutzern möglichst viele Entscheidungen abzunehmen und automatisch die besten Einstellungen zu wählen.

Smartphone-Fotografie

Dennoch, oder gerade deshalb, sollte man die spezifischen Gegebenheiten der Smartphone-Fotografie kennen, um andere Möglichkeiten zu finden, die gewünschten Effekte zu erzielen. Mancher Nachteil lässt sich dabei in einen Vorteil ummünzen. So ist die Kamera bei den meisten Smartphones nicht zentriert im Gerät untergebracht, sondern in der oberen Ecke. Das führt dazu, dass man ungewöhnliche Perspektiven praktisch automatisch findet. Statt den vermeintlichen Mangel auszugleichen, sollte man sich darauf einlassen und dieses Charakteristikum kreativ nutzen.

Aufnahmen gegen den Strich bürsten

Ein fehlender Zoom führt dazu, dass man sich seinen Motiven mehr annähert und ­dabei Blickwinkel findet, die man mit einer Kamera mit optischem Zoom gar nicht erst gesucht hätte. Auch Mehrfachlinsen und künstliche Intelligenz eröffnen mehr ­Möglichkeiten, als man zunächst denkt, sofern man sich auf das Abenteuer einlässt, die Technik kreativ zu nutzen und dabei beispielsweise auch einmal den einen oder anderen Aufnahmemodus „gegen den Strich zu bürsten“.

Die richtige Perspektive

Die Aufnahmen unerfahrener Fotografen erkennt man unter anderem daran, dass sie eine ungünstige Perspektive wählen. Von oben nach unten fotografiert, wirkt vieles mickrig; umgekehrt stellen sich oft unfreiwillig komische Effekte ein. Es ist natürlich etwas völlig anderes, wenn man diese Perspektiven gezielt einsetzt. In den allermeisten Fällen aber sollten Sie mit Ihrem Motiv auf Augenhöhe oder ein bisschen tiefer sein. Das Bild erscheint dann tatsächlich wie aus dem Leben gegriffen und nicht wie ein unmotivierter Schnappschuss, für den sich jemand noch nicht einmal die Mühe gemacht hat, in die Hocke zu gehen oder sich etwas auf die Zehenspitzen zu stellen.

Mit den Füßen zoomen

Auge in Auge fotografieren

Insbesondere gilt die Auge-in-Auge-Regel für Personen und Tiere. Der Fokus sollte dabei stets auf die Augenpartie gesetzt werden. Schließlich sind es die Augen, die man bei einem Gegenüber normalerweise als allererstes in den Blick nimmt. Mit dem Serienbild-Modus oder der „Live“-Funktion der iPhones vermeiden Sie außerdem, dass die fotografierte Person im Moment des Ablichtens gerade die Augen geschlossen hat. In diesem Fall nehmen Sie einfach die Aufnahme kurz davor oder danach.

Die Drittel-Regel

Mithilfe von jeweils zwei horizontalen und zwei vertikalen imaginären Linien wird das Bild in neun gleich große Abschnitte unterteilt. Die Hauptmotive sollten Sie entlang einer dieser Linien ausrichten, um eine ­größere Wirkung zu erzielen. Diese Regel kommt in ganz unterschiedlichen Bild­genres vom Porträt bis zur Landschaft zur Anwendung. In besseren Kamera-Apps gibt es die Möglichkeit, Hilfslinien für die Drittel-Regel in der Bildvorschau auf dem Display einzublenden.

Mit den Füßen zoomen

Smartphones arbeiten mit Festbrennweiten. Einen echten optischen Zoom bringen allerdings nur die wenigsten Handykameras mit. Dafür gibt es den digitalen Zoom, der sich zumeist durch eine Spreizgeste auf dem Display einstellen lässt. Das ist nur selten empfehlenswert, da die Aufnahmen lediglich hochgerechnet und damit pixeliger werden, je näher man heranzoomt. Die bessere Lösung ist, „mit den Füßen“ zu zoomen. Das heißt in der Praxis, einfach ein paar Schritte näher an das Motiv heranzugehen. Das ist zwar nicht immer möglich, bringt aber auch einen gewissen sportlichen Aspekt mit sich und führt im Idealfall dazu, dass Sie eine originelle Perspektive entdecken, auf die Sie mit einem ausgewiesenen Zoom-Objektiv nicht gekommen wären.

HDR nutzen

Den HDR-Modus der Kamera können Sie nutzen, um schwierigen Lichtverhältnissen zu begegnen. Fotografieren Sie beispielsweise aus einem Innenraum nach draußen, sind die Elemente im Vordergrund wie etwa eine Blumenvase auf der Fensterbank oft zu dunkel, die Landschaft jenseits des Fensters ist zu hell. Belichten Sie dagegen den Fensterrahmen korrekt, ist das Ergebnis ebenfalls wenig befriedigend. Der HDR-Modus schafft hier einen guten Ausgleich. Fallen die Farben am Ende zu bunt aus, legen Sie in der Nachbearbeitung einen Filter über das Bild. Wenn Sie den HDR-Modus auf „automatisch“ stellen, schaltet er sich bei schwierigen Lichtverhältnissen selbsttätig ein.

Das Unvollkommene akzeptieren

Ist das Licht spärlich, setzen Sie den ISO-Wert nach oben (in der Welt der analogen Kameras: man benutzt einen lichtempfindlicheren Film). In den meisten Fällen wird der ISO-Wert etwa 50 betragen – vervier­fachen Sie ihn doch einmal auf 200. Dadurch entsteht schnell das bei Fotografen gefürchtete Bildrauschen. In manchen Situationen können Sie aber genau diesen Effekt nutzen, um Atmosphäre zu schaffen.

Ein dunstiger Morgen draußen auf dem freien Feld oder im Nebel verschwindende Bäume können dadurch gewinnen und erst so zu kunst­vollen Aufnahmen werden. Oder Sie wählen eine lange Belichtungszeit, um gezielt ­Unschärfeeffekte zu erzeugen. Das kann beispielsweise bei Vögeln am Himmel oder bei in der Dämmerung vorbeifahrenden ­Autos sehr effektvoll wirken.

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Hier zwei Beispiele:

App, die [äpp], seltener [app]. Kurzform von (engl.) application [äpplikäjschen] oder [applikäjschen] = Applikation, Anwendung, Programm. Technisch gesehen gibt es gewisse Unterschiede zwischen App und Programm. Für die tägliche Nutzung sind diese aber unwichtig und die Begriffe werden mittlerweile gleichbedeutend verwendet. Eine App ist jedenfalls ein kleines Programm zum Herunterladen, das den Funktionsumfang eines Smartphones, Computers oder Smart-TVs erweitert. Dabei kann es sich um einen Wetterdienst handeln, um Navigationssoftware, Fotosoftware, Nachrichtenangebote, Spiele etc. Apps werden für jedes Betriebssystem bzw. jede Geräteart gesondert konzipiert. Man findet sie in einem App-Store im Internet. Es gibt kostenlose und kostenpflichtige Apps. Die kostenlosen werden oft über eingeblendete Werbung finanziert, bei den kostenpflichtigen unterscheidet man zwischen Einmalkauf und Abo-Modellen mit meist monatlichen oder jährlichen Zahlungen.

HDR. Abkürzung von (engl.) High Dynamic Range [haj dajnämik räjnsch] = Bild mit hohem Dynamikumfang. Verwendet wird ausschließlich die Abkürzung HDR, die drei Buchstaben werden deutsch und nacheinander ausgesprochen. Es handelt sich um eine Bildverbesserungstechnologie für höheren Kontrastumfang und feiner abgestufte Farben. HDR funktioniert dann gut, wenn es sowohl vom TV-Sender als auch vom Ultra-HD-Fernseher unterstützt wird. Weiters kommt HDR bei Digitalkameras zum Einsatz.

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160 Seiten, 19,90 Euro (exkl. Versandkosten), Wien 2021

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