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Foto-Apps für das iPhone - Bildschön

Aktuelle Smartphones werden mit immer besseren Kameras ausgeliefert. Mit den richtigen Apps gelingen damit beeindruckende Aufnahmen.

#nofilter lautet ein derzeit viel verbreiteter sogenannter Hashtag. Damit bringen in sozialen Netzwerken wie Twitter oder Facebook Puristen ihre Überzeugung zum Ausdruck, dass die nachträgliche Bearbeitung von Fotos den Blick auf die Wirklichkeit verstelle.

Dabei wird allerdings unterschlagen, dass Authentizität auch in Zeiten der analogen Fotografie keineswegs garantiert war. Die Wahl des Filmes hatte ebenso Einfluss auf das Ergebnis wie die Art der Filmentwicklung und die Arbeit in der Dunkelkammer. Heute sorgen Apps dafür, dass Fotos einen Augenblick so festhalten, wie man ihn erlebt und empfunden hat oder nachträglich inter­pretiert.

Wir haben einige der besten Foto-Apps für iOS zusammengestellt, entnommen dem aktuellen KONSUMENT-Buch "100 iPhone-Apps".

iOS FotosVon Haus aus gut: Die Fotos-App

Das iPhone 7, und ganz besonders das 7 Plus mit seiner Doppellinse, haben technisch einen riesigen Sprung nach vorn gemacht. Zur Hardware gehört allerdings auch die richtige Software, die auf allen iOS-Geräten bereits vorinstalliert ist. Die Fotos-App erledigt alles, was man für den Hausgebrauch benötigt, und noch einiges mehr. Sie kümmert sich nicht nur um das Sortieren der Bilder nach Datum und Motiven, sondern ermöglicht auch erste Korrekturen sowie das Teilen Ihrer Aufnahmen. Einzelbilder wie auch ganze Alben können direkt aus der App heraus für andere bereitgestellt werden. Das Synchronisieren über alle Geräte hinweg ist ebenfalls möglich.

Das setzt voraus, dass die Aufnahmen in der iCloud gespeichert werden. Datenschutzrechtliche Bedenken zerstreut Apple gern mit dem Hinweis auf die Verschlüsselung persönlicher Daten. Eine Vertrauensfrage bleibt das Speichern privater Bilder auf einem Internetserver gleichwohl. Bei jedem Foto werden zudem zusätzlich unsichtbare "Metadaten" mitgespeichert. Dazu gehören unter anderem das Datum sowie der Ort, an dem die Aufnahme entstanden ist. Hinzu kommt die Bildanalyse, die Szenen, Gesichter und Objekte erkennt. Das erleichtert das Sortieren und die Suche nach Personen oder Motiven – leider auf Kosten des Datenschutzes.

Live Photos, Microsoft Pix-Kamera

Neue Funktion ab iOS 10: Live Photos

Mit dieser Funktion sind iPhones ab der sechsten Generation ausgestattet. Beim Schießen eines Fotos mit der Kamera-App werden automatisch jeweils 1,5 Sekunden vor und nach der Aufnahme gespeichert. Die Aufnahme beginnt schon beim Öffnen der App, gespeichert wird sie aber erst, wenn Sie den Auslöser drücken. Jedes Live Photo besteht aus einer 12-Megapixel-Aufnahme und einer Videosequenz mit reduzierter Auflösung und Bildrate. Der Sinn der Operation: Wenn Sie per "3D Touch" auf das Bild drücken, erwacht das jeweilige Foto kurz zum Leben. Die auf diese Weise animierten Fotos sollen die Atmosphäre der Aufnahme betonen.

Zwei Apps machen den Umgang mit Live Photos komfortabler und vielseitiger. Weil Live Photos in der Foto-Übersicht nicht eigens angezeigt werden, sind sie schwer zu finden. Abhilfe schafft "Lean" (Tiny Whale, 2,29 Euro) mit dem sich die Videosequenz auch dauerhaft entfernen lässt. Wer seine Live Photos außerhalb des iPhones verwenden will, findet in "Lively" (Tiny Whale, Premiumversion 3,49 Euro) ein geeignetes Konvertierungsprogramm, das die Dateien unter anderem ins derzeit sehr beliebte GIF-Format umwandelt. Damit können Sie Ihre animierten Fotos zum Beispiel auf Facebook teilen.

Microsoft Pix KameraEinfach trickreich: Microsoft Pix-Kamera

Die App Microsoft Pix-Kamera (Microsoft, kostenlos) verwendet eine interessante Aufnahmetechnik. Nach dem Auslösen wird stets eine ganze Serie von Fotos geschossen, die analysiert werden, um die Einstellungen automatisch anzupassen. Der Trick dabei: Nur die gelungens­ten Aufnahmen werden verwendet, während die übrigen der Verbesserung des Endergebnisses dienen. Im Grunde also eine Serienbildfunktion und eine automatische Bildverbesserung in einem. Werden Bewegungen erkannt, nimmt die App automatisch ein kurzes Video auf, das als Endlosschleife abgespielt wird. Auf dem PC oder einer zusätzlichen App wie "Video to GIF" (Ngo Ngoc Chien, kostenlos) können Sie diese in eine GIF-Datei umwandeln. Eine Bearbeitungsfunktion fehlt ebenfalls nicht, bietet aber nur das Allernötigste.

Die App fragt zu Beginn alle Zugriffs­berechtigungen ab. Die Benachrichtigungen kann man, die Bildfreigabe sollte man ablehnen. Denn bei Letzterer werden manche Aufnahmen an Microsoft gesendet und gespeichert, "um den Service und die App zu verbessern."

Lightroom, Enlight, ProCam

Adobe LightroomTool der Profis: Adobe Photoshop Lightroom

Über Photoshop muss man nicht viele Worte verlieren – es ist DAS Programm zur digitalen Bildbearbeitung. Ganz so viele Möglichkeiten beinhaltet die App zwar nicht, doch immerhin alles, was man braucht, um direkt auf dem iOS-Gerät Aufnahmen zu bearbeiten und zu verwalten. Sie bietet eine HDR-RAW-Funktion für höchste Ansprüche; je nach Know-how und Anspruch reichen die Möglichkeiten von einfachen Vorgaben bis hin zu leistungsstarken, fortgeschrittenen Korrekturen.

Direkt in der App können Fotos im DNG-Dateiformat geschossen und mit anderen geteilt werden. Fünf "Live-Presets" zeigen schon im Sucher, wie das Bild aussehen wird. Erweiterte Funktionen sind kostenpflichtig, etwa das Importieren, Bearbeiten und Synchronisieren von RAW-Fotos und lokale Korrekturen, mit denen die Belichtung, Helligkeit, Klarheit und andere Parameter in bestimmten Bereichen eines Bildes angepasst werden können. Die Basis-App ist gratis, doch nur Abonnenten der Adobe Creative Cloud können Fotos und Bearbeitung geräteübergreifend synchronisieren. Auch für die Bearbeitung linearer und radialer Auswahlen und für RAW-Bearbeitungen ist ein kostenpflichtiges Abonnement erforderlich.

Enlight Für Fotokünstler: Enlight

Aus der Masse an Foto-Apps sticht auch "Enlight" (Lighttricks Ltd., 4,49 Euro) heraus. Mit der kreativen Foto­be­arbeitung veredelt man Schnappschüsse auf dem iPhone und dem iPad in wenigen Minuten. Natürlich sind die üblichen Bildverbesserungen wie Kontrast, Helligkeit, Farben an Bord. Daneben gibt es eine große Menge an Filtern, mit denen man den eigenen Aufnahmen im Handumdrehen eine ganz besondere Stimmung verpassen oder sie wie eine historische Aufnahme aussehen lassen kann.

Richtig interessant wird es mit den "Tools" und den "Kunst"-Funktionen. Damit lassen sich Unschärfe- und Überblendungseffekte erzielen oder einzelne Objekte innerhalb des Bildes verzerren, vergrößern und verkleinern. Wer will, kann seine Fotos in Gemälde, Zeichnungen oder Graffitis umwandeln. Wischt man horizontal über den Bildschirm, kann man die Voreinstellungen frei verändern – wahlweise für das ganze Bild oder nur für bestimmte Bildbereiche.

Open CameraEinarbeitung nötig: ProCam 4 – Manuelle Kamera

"ProCam 4" (Samer Azzam, 5,49 Euro) bietet eine derartige Fülle von Aufnahmemodi, Einstellungsmöglichkeiten und sonstigen Optionen, dass iPhone, iPad und iPod touch zu echten Profikameras werden. Das setzt natürlich eine gewisse Einarbeitung voraus, auch wenn die Grundlagen innerhalb der App sehr gut auf Deutsch erklärt werden.

Da man nicht immer so viel Aufwand betreiben will, gibt es natürlich auch einen Automodus und seit Kurzem auch einen "Alle manuellen Einstellungen sperren"-Button. Neben der Aufnahmefunktion gibt es einen Bearbeitungsmodus für Fotos und Videos, der keine Wünsche offenlässt – inklusive des nachträglichen Hinzufügens von Ton- und Musik­spuren. Die App bietet auch einen 4K-Modus für Fotos und Videos, der als In-App-Kauf für rund 6 Euro hinzugefügt werden kann.

Ortsdaten entfernen

Möchten Sie darauf verzichten, dass der bei einer Aufnahme miterfasste Standort gespeichert oder gar weiterverbreitet wird, so gibt es auch dafür die passenden Apps. Sehr einfach gehalten ist TrashExif (co tree, kostenlos, englisch): einfach Bild auswählen und Geodaten entfernen. Bei Photo Data (John Rhea, kostenlos, englisch) führt der Weg über den "Teilen"-Button. Bevor Sie ein Foto über Mail, WhatsApp oder Facebook anderen zugänglich machen, können Sie damit die Informationen über den Ent­stehungsort entfernen.

Buchtipp: "100 iPhone-Apps"

Für Abonnenten zum Vorteilspreis von nur 15  € + Versand statt 19,90 € + Versand. Bestellbar bis 30. August 2017, Auslieferung ab 31.8.2017.
www.konsument.at/iphone-Apps

Für Nutzer von iPhone oder iPad stehen mehr als eine Million Apps bereit, viele davon sogar kostenlos. Um Ihnen die bestmögliche Orientierung zu geben, zeigt dieses Buch eine Auswahl der nützlichsten mobilen Helfer und nimmt auch den Datenschutz und allfällige versteckte Kosten unter die Lupe.

Aus dem Inhalt:

  • Basiswissen zum Thema Apps
  • Die besten Anwendungen für alle Interessensbereiche
  • Orientierung und Einkauf im App Store
  • Schutz vor Datensammlern und versteckten Kosten

Flexcover, 220 Seiten, ISBN 978-3-99013-072-8

KONSUMENT-Buch: 100 iPhone Apps Bild: VKI

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