"Zurück zum Ursprung" will die traditionelle Landwirtschaft fördern, Bio-Produkte sind etwas anderes.
Neue Produktlinie von Hofer
"Zurück zum Ursprung" heißt die neue Produktlinie von Hofer, mit deren Hilfe der Diskonter den Trend zu höherer Qualität, weg von der reinen Billig-Schiene, untermauern will. Derzeit gibt es Milch, Joghurt, Trinkjoghurt, Joghurtbutter und Käse mit diesem Label, geplant ist eine Ausweitung auf Brot und Gebäck sowie Fleisch.
Verwirrung macht sich breit
Nicht nur Konsumenten, auch Fachleute zeigen sich verwirrt. Viele sind der Meinung, dass es sich dabei um eine neue Bio-Linie handelt, zumal ja der Mann, der hinter "Zurück zum Ursprung" steht, Werner Lampert heißt. Jener Lampert, der die "Ja!Natürlich"-Marke für Billa geschaffen und damit den Markt für biologische Lebensmittel in Österreich stark ausgeweitet hat.
"Naturverbunden" ist noch lange nicht bio
Doch nun hat der Bio-Guru anderes im Sinn. Er konzentriert sich darauf, Produkte zu fördern, die aus "naturverbundenen Regionen" kommen (hauptsächlich aus Murau im oberen Murtal und Sonntagberg im Mostviertel) und von Bauern produziert werden, "die traditionelle Herstellungsweisen bevorzugen". Das ist durchaus löblich, aber noch lange nicht bio. So gibt es keinen Verzicht auf Dünge- und Pflanzenschutzmittel. Auch bei den Futtermitteln gibt es einen Spielraum für die Vertragsbauern: Während in Murau Soja- und Silofutter verboten ist, darf es in Sonntagberg sehr wohl verfüttert werden.
Grundsätzlich ist es positiv, wenn auch die konventionelle Landwirtschaft ihre Qualität verbessert. Doch lässt die Art der Vermarktung befürchten, dass dadurch Bio-Produkte, die in Österreich in den letzten Jahren einen erfreulichen Aufschwung erlebt haben, wieder zurückgedrängt werden.