Alle Ernährungsprotokolle sind ausgewertet. Welche kleinen Ess-Sünden wir gefunden haben und was Sie dagegen tun können.
Ernährungsgewohnheiten im Protokoll
Schreiben Sie eine Woche lang alles auf, was Sie essen, und wir sagen Ihnen, wie gesund Sie sich ernähren.“ So lautete der Aufruf für unsere Aktion „Gesund essen: Schluss mit den Ernährungssünden“. 744 „Konsument“-Leser haben nicht nur genau Buch geführt, sondern ihr ausgefülltes Protokoll auch an uns zurückgeschickt. Wenig überraschend: Mehr als doppelt so viele Frauen wie Männer wollten von uns wissen, wie sie in Sachen Ernährung liegen. Die meisten Rückmeldungen kamen aus der Gruppe der 40- bis 49-Jährigen; aber auch bei den Best Agers, also der Generation 50+ war das Interesse groß. Die jüngste Teilnehmerin war 8, der älteste Teilnehmer 85 Jahre alt.
Schon nach Vorliegen der ersten Ergebnisse herrschte bei unseren Ernährungsexpertinnen Genugtuung: Sie waren nämlich bereits im Konzeptstadium davon ausgegangen, dass der Großteil der Teilnehmer an unserer Aktion entweder gar keine oder nur leichte Gewichtsprobleme haben würde. Und sie sollten damit auf ganzer Linie recht behalten!
Zu üppig
„Sie nehmen zu viel Fett auf, Sie essen zu wenig Kohlenhydrate.“ Diesen Satz mussten wir am häufigsten in unsere Auswertungen der eingeschickten Protokolle schreiben. Nicht optimal auch die Versorgung mit Ballaststoffen. Beim Großteil der Teilnehmer kommen nämlich weniger als die von den Ernährungsgesellschaften empfohlenen 30 Gramm Ballaststoffe pro Tag auf den Tisch.
Unterversorgt
Was die Versorgung mit Vitaminen anlangt, liegen unsere Leser im Trend: zu wenig Folsäure und zu wenig Vitamin D. Folsäuremangel ist praktisch weltweit verbreitet. Besondere Risikogruppen sind ältere Menschen, vor allem aber Schwangere. Ein Folsäuremangel erhöht beim Ungeborenen das Risiko einer Fehlbildung. Vitamin D wiederum schützt Knochen und Zähne vor Entkalkung.
Bleiben noch die Mineralstoffe. Was der österreichische Ernährungsbericht Jahr für Jahr ausweist, bestätigt sich auch hier: zu wenig Jod und zu wenig Calcium. Jodmangel tut der Schilddrüse nicht gut – sie vergrößert sich (Kropf). Zu wenig Calcium verringert die Knochendichte und begünstigt den Abbau von Knochensubstanz (Osteoporose).
Überversorgt
Natürlich gibt es bei der Ernährung nicht nur die Unter-, sondern auch die Überversorgung mit einem Stoff. Hier fanden wir relativ häufig einen zu hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren (tierische Fette), aber auch zu viel Phosphor (enthalten in Innereien, Fleisch- und Fleischwaren). Dass Alkohol hierzulande eine ganz legale und sehr beliebte Droge ist, fand in unseren Protokollauswertungen ebenfalls ihren Niederschlag: 22 Prozent unserer Teilnehmer, so die etwas ernüchternde Bilanz, schauen eindeutig zu tief ins Glas.