- Diskoter mit Top-Bewertungen
- Preisunterschiede enorm
- Viele Salate zu fett, manche zu salzig
Spätestens zu Beginn der Fastenzeit kommt Heringssalat auf den Tisch. Höchste Zeit, die Qualität der im Handel angebotenen Heringshäppchen einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Und zwar sowohl offene Heringssalate von der Feinkosttheke als auch fertig verpackte aus dem Kühlregal. Beim Einkauf schauten wir uns auch an, wie kühl die Ware im Geschäft gelagert wurde. Schließlich sind Fischsalate sehr heikel und können bei nicht sachgemäßer Lagerung und/oder Verarbeitung rasch verderben.
Wo es Anzeigen in der Vitrine gab, lasen wir den Wert ab. Wo es keine gab, überprüften wir die Temperatur der Kühlregale vor Ort mittels Thermometer. Unmittelbar nach dem Einkauf wurden die Proben gekühlt in die Prüfanstalt zur Untersuchung gebracht. Alle Salate aus der Feinkostabteilung wurden noch am selben beziehungsweise am Tag darauf untersucht, da diese Produkte ja zum raschen Verzehr gedacht sind. Die verpackten Heringsalate aus dem Kühlregal wurden den Lagerempfehlungen entsprechend im Labor gekühlt gelagert und dann am letzten Tag des Mindesthaltbarkeitsdatums untersucht.
Experten am Werk
Im ersten Schritt prüften Profis den Geruch und das Aussehen der Fischsalate. Hier landete bereits eine Probe umgehend im Mistkübel, weil sie offensichtlich verdorben war. Alle anderen Produkte wurden verkostet und anschließend einer bakteriologischen Prüfung sowie einer Untersuchung auf Konservierungsmittel unterzogen. In die Bewertung der Heringsalate flossen zu je einem Drittel die Expertenverkostung bzw. -begutachtung (in unserer Testtabelle zusammengefasst unter dem Begriff Organoleptik), die Ergebnisse der bakteriologischen Untersuchung sowie die Lagertemperatur im Geschäft ein. (Die Lagertemperatur nimmt bei diesem Test deshalb einen so hohen Stellenwert ein, weil Fisch besonders leicht verdirbt.) Die Kennzeichnung machte 10 Prozent der Bewertung aus.
Heringfilets von „Ozean“ bereits verdorben
Das schlechteste Ergebnis erzielte das Heringsfilet in Sahnesauce von Ozean, das wir bei Merkur am Wiener Handelskai erstanden. Schon Aussehen und Geruch machten deutlich, dass das Produkt verdorben war. „Inhalt teilweise wässrig entmischt, Heringslappenstücke missfärbig gräulich, bräunlich verfärbt. Geruch deutlich tranig, dumpf, gärig“ vermerkten die Experten unmissverständlich im Prüfprotokoll. Eine Verkostung wurde aufgrund dieses Ergebnisses naturgemäß abgelehnt. Ob die Mindesthaltbarkeitsdauer des Produkts zu lang angesetzt war oder ob die mit +8 °C sehr hohe Lagertemperatur im Kühlregal schuld daran war, dass der Fischsalat am letzten Tag der Verbrauchsfrist bereits „hinüber“ war, wissen wir nicht.