Fisch schmeckt, besonders zu Weihnachten. Was heimische Flüsse und Seen an Köstlichkeiten bieten und bei welchen Meeresfischen Sie guten Gewissens zugreifen können.
Traditionelle Karpfenzucht im Waldviertel
Über Jahrhunderte war der Karpfen in weiten Teilen Österreichs der Festtagsschmaus schlechthin. Kein Wunder: Die Karpfenzucht hat im Waldviertel und in den angrenzenden Regionen Böhmens eine lange Tradition. Manche der jetzt noch bewirtschafteten Teiche mit hölzernen Abflussrohren im Original sind an die 800 Jahre alt. Auch in der Steiermark ist die Teichwirtschaft regional durchaus bedeutend.
Kein Raubfisch
Für den heimischen Karpfen werden weder die Bestände wild lebender Fische ausgerottet, noch wird der Meeresboden mit Schleppnetzen zerstört. Im Gegensatz etwa zu Forellen und Saiblingen ist er kein Raubfisch. Letztere benötigen wild lebende Fische bzw. in der Zucht Fischmehl oder Fischöl als Nahrung. Diese Futtermittel stammen erst recht wieder aus dem Meer und fehlen dann dort in der Nahrungskette – ökologisch also keine ideale Lösung.
Zwei Jahre bis zur Schlachtreife
Der Karpfen dagegen ernährt sich wild lebend vorwiegend von Pflanzen und Kleinstlebewesen. In der Zucht werden noch Gerste und Roggen zugefüttert. Da die heimische Teichwirtschaft eher extensiv ist, bedeutet das auch geringeren Besatz und langsames Wachstum. Bis sie ihre Schlachtreife erreichen, sind heimische Karpfen meist zwei Jahre alt.
Transportweg und Kühlkette sind kurz und somit ein gewichtiges Argument für die jährlich etwa 700 Tonnen heimischer Karpfen. Aber auch Importware, die überwiegend aus dem nahen Böhmen kommt, hat im Vergleich zu Meeresfischen einen wesentlich kürzeren und damit ökologisch verträglichen Weg hinter sich.