Kaum hat man sich an den Fasching und die Ballsaison gewöhnt, ist auch schon wieder alles vorbei: Zeit für den Heringsschmaus.
Mit dem Aschermittwoch, dem auf den Faschingsdienstag folgenden Tag, beginnt für Christen die 40-tägige Fastenzeit bis Ostern. Wer gläubig ist, geht in die Kirche und bekommt während der Messe vom Priester das Aschenkreuz auf die Stirn gezeichnet: „Gedenke, Mensch, dass du aus Staub bist, und zum Staub wirst du zurückkehren.“
Heringschmaus: ein alter Brauch
Doch auch wer mit der Kirche nichts am Hut hat, huldigt an diesem Tag meist einem alten Brauch: dem Heringschmaus. Bei diesem traditionellen Fastenessen kommt Fisch in allen Variationen auf den Tisch. Unverzichtbar ist hier der klassische Heringssalat. Warum ausgerechnet Hering? Schon im Mittelalter war dieser Fisch in Norddeutschland als Fastenspeise sehr begehrt. Durch das damals bereits bekannte Einlegen in Salz oder Salzlake konnte er zudem gut gelagert und weit transportiert werden.
Begehrter Fisch
Bis heute zählen Heringe zu den wichtigsten Speisefischen der Welt. Eine der bekanntesten Arten aus der großen Familie der sogenannten Heringsartigen und ihr wichtigster europäischer Vertreter ist der Atlantische Hering. Dieser Seefisch lebt in riesigen Schwärmen in der Nordsee, dem Nordostatlantik und der Ostsee. Sein Körper ist schlank und langgestreckt, der Rücken stahlblau, dunkelgrau oder dunkelgrün, die Bauchseiten sind silbrig, weshalb er auch „Silber der Meere“ genannt wird. Auffallend sind sein vorstehender Unterkiefer und die symmetrisch gegabelte Schwanzflosse.