Erdbeerjoghurt ist der süße Klassiker im Kühlschrank. Viele Erzeugnisse enthalten weit mehr als nur Joghurt, Beeren und Zucker – und das schmeckt man auch.
Wer kennt sie nicht, die Automatik des Appetits: Kaum ist das Hauptgericht im Magen gelandet, meldet der Gaumen Lust auf die Süßspeise. Im Zeitalter des wachen Gesundheitsbewusstseins soll der Nachtisch leicht, bekömmlich und zudem schnell serviert sein. Was liegt also näher als der Griff ins Kühlregal – zur unüberschaubaren Vielfalt fertiger Fruchtjoghurts. Sage und schreibe 45000 Tonnen davon haben die Österreicherinnen und Österreicher im Vorjahr verzehrt. Wie Marktanalysen zeigen, ist Erdbeere unbestritten die beliebteste Geschmacksrichtung. Grund genug für uns, einmal die breite Produktpalette des Favoriten unter den süßen Milchprodukten genauer in Augenschein zu nehmen.
Breite Produktpalette
Im ersten Halbjahr 2011 fanden wir 36 verschiedene Erdbeerjoghurts in Supermärkten von Wien bis Innsbruck, darunter 18 mit dem AMA-Gütesiegel, 7 mit dem AMA-Bio-Siegel sowie 11 in- und ausländische Produkte ohne AMA-Zeichen, die teils aus biologischer, teils aus konventioneller Landwirtschaft stammen.
Preis: im Schnitt 0,25 €/100 g
Unsere Preiserhebung fiel im Großen und Ganzen erwartungsgemäß aus: Ein Fruchtjoghurt mit dem AMA-Gütesiegel kostete im Schnitt 0,25 Euro pro 100 g, während die biologischen Varianten mit durchschnittlich 0,34 Euro pro 100 g etwas teurer waren. Die günstigsten Produkte zu 0,16 €/100 g stammen aus den 500-g-Bechern von Spar, Milfina (Hofer) und Gmundner Milch. Unter den teuersten befinden sich verschiedene Bio-Marken, z.B. Besser Bio um 0,46 €/100 g sowie Danone Activia um 0,38 €/100 g, das weder ein Gütesiegel trägt noch aus biologischer Landwirtschaft stammt. Doch dazu später.
Ausreichend gekühlt
Zunächst interessierte uns, ob die Lagertemperatur eingehalten wurde, denn Joghurts zählen ja zu den leicht verderblichen Lebensmitteln. Unser Test von essfertigen Salaten im August 2006 hat gezeigt, dass etliche Händler eine lückenlose Kühlkette für überflüssigen Luxus halten. Jedes fünfte der vermeintlichen Frischprodukte war damals am Ende der Haltbarkeit nicht mehr zum Genuss geeignet. Als wir im heurigen August, also fünf Jahre später, unsere Überprüfung wiederholten, hatte sich ein entscheidender Lerneffekt bei den Supermarkt-Betreibern eingestellt: Kein einziger Salatbeutel enthielt gefährliche Keime.
Temperaturanzeige im Kühlregal beachten
Wie wir nun beim Fruchtjoghurt sehen, hat sich die Salat-Erkenntnis im Lebensmittelhandel auf Milchprodukte erweitert – sämtliche Erdbeerjoghurts erwiesen sich als ausreichend gekühlt. Dennoch ein Tipp für jene, die sichergehen wollen: Achten Sie darauf, ob die Temperaturanzeige an der Kühltheke und die Herstellerangabe auf dem Joghurtbecher übereinstimmen. In diesem Zusammenhang ist allerdings zu bemängeln, dass wir an manchen Regalen trotz intensiver Suche kein Thermometer gefunden haben. Und wie lange die angelieferte Ware im Warmen steht, bevor sie in die Kühlung einsortiert wird, entzieht sich dem aufmerksamen Käufer normalerweise ebenfalls.