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Billa gegen Spar - Schlammschlacht

Die beiden Handelsriesen werben mit „Konsument“-Testergebnissen. Dabei sagen sie nicht die volle Wahrheit.

Die Nerven liegen blank. Merkur, ein Tochterunternehmen des Billa-Konzerns,  leitete den Schlagabtausch ein: „Zuerst draufschlagen, dann abrunden, heißt es bei der Konkurrenz“. Dies zielte – obwohl nicht namentlich genannt – auf die Handelskette Spar. Die konterte mit einer „Richtigstellung: Billa ist am teuersten“. Merkur hatte nämlich den Preisrekord der Mutter Billa unter den Tisch fallen lassen.

Beinharte Werbebotschaft

Beide Konzerne beriefen sich auf unseren Supermarkt-Test („Konsument“ 10/2001).  Dafür hatten wir Preise für 35 ausgewählte Waren des täglichen Bedarfs erhoben. Für diesen Warenkorb muss man bei Billa 697,83 Schilling hinlegen, bei Spar nur 697,13. Der groß hinausposaunte Preisvorsprung beträgt also heiße siebzig Groschen! Als Nächste rangieren Zielpunkt mit 682,08 und Interspar mit 665,03 Schilling, Merkur ist mit 649,13 Schilling noch preiswerter. Mit uns war diese Reklameschlacht selbstverständlich nicht abgesprochen. Für solchen Unsinn wären wir auch nicht zu haben, wurden doch Konsumenten von beiden Seiten für blöd verkauft. Dafür, dass sich die beiden Konkurrenten für ihre Werbefeldzüge die Rosinen aus unserer Untersuchung herausgepickt haben, dürfen sich Billa und Spar diesmal eine besonders große „Zitrone des Monats“ teilen.

Preisgarantien sind nichts wert

Eigentlicher Sinn der Erhebung war die Betrachtung der Preise über einen längeren Zeitraum. Und auch hier liegen Billa und Spar in Pole-Position! Die Preissteigerung des Warenkorbes machte seit 1999 bei Spar 7,72 Prozent, bei Billa immerhin noch 6,81 Prozent aus. Auch dies sollten unsere Leserinnen und Leser wissen. Die Konsumenten sind in diesem Streit keineswegs lachende Dritte. Aber lernen können sie was daraus. Nämlich, was die oft und gern gegebenen Preisgarantien wert sind…

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