Im Gemeinschaftstest mit der Stiftung Warentest: 12 Elektrofahrräder mit tiefem Einstieg (Waverahmen), Mittelmotor, vorzugsweise mit 500-Wattstunden-Akku integriert im Rahmen, Federgabel, 28-Zoll-Rädern, hydraulischen Scheibenbremsen und Ausstattung nach StVO. Einkauf: November 2019 bis Februar 2020. Preise: April 2020.
Fahren: 40 %
Sechs erfahrene Radler – vier Männer, zwei Frauen – beurteilten Fahrverhalten in der Ebene, bergab und bergauf, den Komfort der E-Räder, unter anderem das Federungsverhalten, die Fahr- und Griffposition und das Abstellen auf dem Ständer. Sie beurteilten, wie sich die Schaltung bedienen lässt, insbesondere das Schaltverhalten in der Ebene und am Berg, die Wendigkeit des Rades sowie Anfahren und Fahren ohne Motorunterstützung. Zwei Experten beurteilten die Fahrstabilität ohne und mit Gepäck (7 und 20 bzw. 25 Kilogramm). Auf einer Teststrecke fuhren sie jedes Modell in mehreren Durchgängen, auch einhändig oder mit minimalem Kontakt zum Lenker und bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten.
Antrieb: 20 %
Die Reichweite wurde mittels eines normierten Reichweitentests, dem sogenannten R200 ermittelt, der unter anderem die typischen Bedingungen, wie einer Unterstützung von 200 %, einem Gesamtgewicht von 100 Kilogramm, einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 20 Kilometer pro Stunde sowie hügeligem Gelände und leicht windigen Bedingungen widerspiegelt. Der angegebene Wert dient dem Vergleich zwischen den Pedelecs. Die tatsächliche Reichweite hängt von verschiedensten Faktoren, wie beispielsweise dem genauen Streckenprofil, der Geschwindigkeit, der Unterstützungsstufe sowie der eingebrachten Leistung des Fahrers ab. Die Ladedauer des Akkus haben wir zwischen entleertem und vollgeladenem Akku gemessen. Die Testfahrer beurteilten zudem das Ansprechverhalten und die Motorunterstützung, Fahr- und Motorgeräusche sowie die Schiebehilfe.
Handhabung: 20 %
Die Testfahrer beurteilten unter anderem den Aufbau und die Verständlichkeit der Gebrauchsanleitung. Ein Experte untersuchte in Anlehnung an DIN EN ISO 4210-2:2015-12, E DIN EN 15194:2015-07, DIN EN 82079-1:2013-06 und Maschinenrichtlinie 2006/42/EG, ob wichtige Informationen, wie Angaben zum Transport, zur Garantie oder zum zulässigen Gesamtgewicht zu finden sind. Zudem beurteilte er das Einstellen und Anpassen, etwa des Vorbaus und der Sattelposition. Die Testfahrer beurteilten die Bedienelemente und die Anzeige sowie unter anderem Einbau, Ausbau und Laden des Akkus, ebenso das Tragen des Pedelecs.
Sicherheit und Haltbarkeit: 20 %
Um die Bruchfestigkeit und Haltbarkeit zu prüfen, zeichneten wir bei Testfahrten die Betriebslasten auf, die an Rahmen, Lenker, Gabel und Sattelstütze wirken. Danach wurden sie auf Prüfständen über eine Strecke von 20 000 Kilometern nachvollzogen. Die Bremsen untersuchten wir in Anlehnung an DIN EN ISO 4210-4:2015-01 auf dem Prüfstand auf ihre Verzögerung bei 150 Kilogramm Gesamtgewicht. Testfahrer beurteilten die Handhabung in der Praxis. Der Prüfpunkt Licht berücksichtigt unter anderem Fahrbahnausleuchtung, Einhalten der StVO sowie das Vorhandensein eines Standlichts. Im Rahmen der elektrischen und funktionalen Sicherheit überprüften wir in Anlehnung an den Prüfgrundsatz für die Sicherheit von Pedelecs EK2/AK2.1 12-01.3:2015 der ZLS die notwendigen Befehlseinrichtungen zum Ingangsetzen der Räder, in Anlehnung an die DIN EN 60335 sowie DIN EN 62133 etwa Kurzschlussverhalten, Fall- und Glühdrahtprüfungen an Akku und Ladegeräten. Zudem führten wir eine Spritzwasserprüfung in Anlehnung an DIN EN 60529 Schutzart IPX5 durch und untersuchten weitere Sicherheitsaspekte wie Vorderradsicherung, Bodenfreiheit der Fahrräder, Abstand des Pedals zum Vorderrad, Einstecktiefenmarkierung an Sattelstütze in Anlehnung an die DIN EN ISO 4210-2 sowie ob die Anforderungen an die CE-Erklärung und -Kennzeichnung erfüllt sind. Bei der Verarbeitung beurteilten wir etwa die Pannenhäufigkeit bei den Testfahrten, die Bowdenzug- und Kabel-Verlegung, wie sorgfältig die Räder montiert wurden und ob scharfe Ecken und Kanten vorhanden sind.
Schadstoffe in Griffen und Sattel: 0 %
Die Griffe und der Sattel wurden auf polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, kurz PAK, in Anlehnung an die GS-Spezifikation AfPS GS 2014:01 PAK sowie auf Phthalat-Weichmacher nach Extraktion mit GC-MS untersucht.
Abwertungen
Abwertungen führen dazu, dass sich Produktmängel verstärkt auf das Konsument-Testurteil auswirken. Folgende Abwertungen haben wir eingesetzt:
War Fahren weniger zufriedenstellend, konnte das Konsument-Testurteil nicht besser sein. War die Fahrstabilität mit Gepäck weniger zufriedenstellend oder schlechter, konnte Fahren nur eine Note besser sein. War die Ladedauer weniger zufriedenstellend oder schlechter, konnte der Antrieb maximal eine Note besser sein. War die Bedienungsanleitung weniger zufriedenstellend oder schlechter, konnte die Handhabung nur eine Note besser sein. War Tragen weniger zufriedenstellend oder schlechter, wurde die Handhabung um eine Note abgewertet.
War die Sicherheit und Haltbarkeit weniger zufriedenstellend oder schlechter, konnte das Konsument-Testurteil nicht besser sein. Waren Bruchfestigkeit und Haltbarkeit oder elektrische und funktionale Sicherheit weniger zufriedenstellend oder schlechter, konnte die Sicherheit und Haltbarkeit nicht besser sein, bei weniger zufriedenstellend für weitere Sicherheitsaspekte nur eine Note besser. Waren die Schadstoffe weniger zufriedenstellend, konnte das Konsument-Testurteil nur eine Note besser sein.