In vielen Produkten ist Palmöl enthalten. Auskunft gibt die Zutatenliste auf der Verpackung.
Steigen die Temperaturen, dann steigt der Appetit auf Eis. Wer genau wissen will, woraus sich die kalten Köstlichkeiten zusammensetzen, ackert sich bei verpackten Produkten durch die Zutatenliste – und wird bei vielen Produkten auf Palmöl oder Palmkernöl stoßen. Palmöl wird aus den Früchten der Ölpalme gewonnen, Palmkernöl aus den Fruchtkernen.
Monokulturen statt Regenwald
Palmöl lässt sich leicht verarbeiten, ist sehr lange haltbar und kann andere Fette gut ersetzen. Diese Eigenschaften machen es für die Lebensmittelindustrie attraktiv. Konsumenten sehen seinen Einsatz allerdings zunehmend kritisch: Ölpalmen werden in riesigen Monokulturen gezogen, für die zuvor tropischer Regenwald zerstört wurde. Wo heute Ölpalmen stehen, war früher unberührter Regenwald.
Vom Raubbau sind nicht nur Umwelt und Natur schwer betroffen. Die für die Ölpalmen notwendige künstliche Bewässerung raubt vielen Bauern die Lebensgrundlage. Sie können ihre Familien nicht mehr ernähren, weil ihre Felder aufgrund des Wassermangels kaum mehr etwas abwerfen.
Bauern in Armut und Abhängigkeit gedrängt
Um überleben zu können, bleibt ihnen meist nichts anderes übrig, als für einen Hungerlohn unter erbärmlichen Bedingungen auf den Plantagen zu schuften. Erpresserische Methoden, Missachtung der Menschenrechte, Kinderarbeit und Lohnsklaverei sind an der Tagesordnung. Immer wieder kommt es auch zu Landraub und gewalttätigen Auseinandersetzungen.
Gesundheitsbedenkliche Stoffe
In Palmöl stecken zudem die höchsten Konzentrationen an gesundheitlich bedenklichem 3-MCDP und dessen Estern sowie Glycidyl-Fettsäureestern. Diese Substanzen entstehen vor allem bei der Raffination (Wärmebehandlung) pflanzlicher Fette und Öle.