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Elektrische Milchaufschäumer - Wie von Zauberhand

Alle acht getesteten Geräte bereiten schönen Schaum. Unterschiede gibt es vor allem bei der Füllmenge und beim Stromverbrauch. Das bequeme Zubereiten hat jedoch seinen Preis.

In der Testtabelle finden Sie folgende Produkte:

  • Nespresso - Aeroccino4
  • WMF - Lineo Milchaufschäumer
  • Melitta - Cremio Hot & Cold
  • Tchibo - Induktionsmilchaufschäumer
  • WMF - Lono Milk & Choc
  • Tchibo - Cafissimo Milchaufschäumer
  • Caso - Crema Latte & Choco
  • Severin - Induktionsmilchaufschäumer SM3582

Die Testtabelle enthält folgende Prüfpunkte:

Zubereitung (Dauer, Temperatur, Schaummenge), Handhabung, Umwelteigenschaften, Haltbarkeit und Sicherheit. Fünf geschulte Personen verkosteten den Milchschaum anonymisiert und in zufälliger Reihenfolge.

Im Folgenden der Testbericht.


Ein cremiges Schaumhäubchen ist das krönende Topping auf Melange, Caffè Latte und anderen Kaffeespezialitäten. Milchschaum dafür manuell herzustellen, ist nicht so einfach. Beim Erwärmen am Herd kann die Milch schnell überkochen oder anbrennen. Ist die Milch zu heiß, ist es zudem schwierig, sie zu Schaum zu verarbeiten.

Schaum aus Milch

Bequemer ist das Verwenden von elektrischen Milchaufschäumern. Damit verwandelt Milch sich auf Knopfdruck in einen Schaumgupf. Wie gut sich diese Geräte in der Praxis schlagen, haben unsere Kollegen von der deutschen Stiftung Warentest ­anhand von acht elektrischen Milchaufschäumern geprüft. Zubereitungsdauer, Temperatur und Stabilität des Milchschaums kamen unter die Lupe.

Alle Testkandidaten liefern gute Gesamtergebnisse.


Lesen Sie auch unseren Blog zu Latte Art. In einem Video haben wir unsere Versuche zum Herstellen von Motiven aus Milchschaum zusammengefasst.

Idealer Milchschaum: feinporig und leicht süß

Testsieger sind der Nespresso ­Aeroccino4 und der WMF Lineo Milch­aufschäumer. Die Bedienung ist einfach: Milch einfüllen, Funktionsknopf drücken und der Schaum entsteht wie von Zauberhand. Praktisch ist auch die Abschaltautomatik. Beheizt wird induktiv oder mittels verdeckter Heizspirale im Boden. Die Beheizungsart hat keinen Einfluss auf die Qualität des Milchschaums. Die Bequemlichkeit hat allerdings ihren Preis. Die Geräte kommen auf 39 bis 120 Euro. Wer lieber händisch oder batteriebetriebenen Schaum bereitet, findet auf Seite 27 einen Vergleich alternativer Geräte. Sie liefern etwas schlech­teren Schaum als die automatischen Milchaufschäumer.

Stromfresser

Caso Crema Latte & Choco und WMF Lono Milk & Choc wurden als Einzige wegen ­ihres Stromverbrauchs abgewertet, was sie eine bessere Gesamtbewertung kos­tete. Ihr Verbrauch im Stand-by-Modus ist zu hoch. Bei der Zubereitung hingegen ­erreichte der WMF Lono Milk & Choc als Einziger eine sehr gute Bewertung. Mit 350 Millilitern maximaler Füllmenge für Milchschaum versorgt er die ganze Familie. Nur wenn ein Gerät mindestens die Hälfte der Milch in Schaum verwandelte, konnte es ein „sehr gut“ in dieser Kategorie erhalten. Der Lono Milk & Choc schaffte 59 Prozent.

Eine Frage der richtigen Milch

Wie sieht perfekter Milchschaum aus? „Der ideale Schaum ist feinporig und schmeckt leicht süß. Im Mund fühlt er sich cremig und vollmundig an wie Sahne, er ist eher flüssig als fest“, fasst der frühere deutsche Barista-Meister Eric Wolf die perfekten Schaumeigenschaften zusammen. Außerdem streicht er die Wichtigkeit der Temperatur heraus. Sie sollte zwischen 65 und 70 Grad liegen. Mit zu kühler Milch entsteht kein guter Schaum.

Mit welcher Milchsorte der Schaum am besten gelingt, darüber zerbrechen sich Kaffeefans immer wieder den Kopf. Für den Test kam länger haltbare Frischmilch mit 1,5 Prozent Fettgehalt zum Einsatz. Sie ermöglicht festeren Schaum als Vollmilch mit 3,5 Prozent Fett. Fünf geschulte Laien bewerteten Aussehen, Mundgefühl, Geschmack und Geruch des Schaums aus den getesteten Geräten; Urteil durchweg „gut“.

Verschiedene Milchsorten probiert

Ob Schaum mit anderen Milchsorten und -alternativen gelingt, haben die Tester ebenfalls geprüft: mit länger haltbarer Frischmilch mit 3,5 Prozent Fettgehalt, laktosefreier H-Milch mit 1,5 Prozent Fettanteil, ­einem Sojadrink und einem ungesüßten ­Getränk aus nicht gerösteten Mandeln. Mit allen vier Getränken lassen sich gute Schaum­ergebnisse erzielen.

Vor allem der Proteingehalt bestimmt die Schaumeigenschaften. Mit Ausnahme des Mandeldrinks haben die Milchsorten einen Gehalt von ca. 3 bis 3,5 Gramm Eiweiß pro 100 Milliliter. Beim Mandelgetränk sind es 0,5 Gramm. Das ergibt etwas schlechtere Werte für Porengröße, Homogenität, Konsistenz und Mundgefühl als bei den anderen.

Punktegleiche Testsieger: WMF Lineo Milchaufschäumer und Melitta Cremio Hot & Cold

Elektrische Milchaufschäumer: Nespresso Aeroccino4, WMF Lineo Milchaufschäumer sind ex aequo die Testsieger. Gleich dahinter Melitta Cremio Hot & Cold. Bilder: Stiftung Warentest

 

Nespresso Aeroccino4 (1) um 79 Euro und der WMF Lineo Milchaufschäumer (2) um 110 Euro sind ex aequo die Sieger dieses Tests. Gleich dahinter der mit 70 Euro preiswertere Melitta Cremio Hot & Cold (3).

Das Nespresso-Gerät ist auch praktisch für Singles, die für die gelegentliche Tasse Cappuccino oder Caffè Latte weniger als 100 Milliliter schäumen wollen. Positiv fielen auch die separaten Schalter mit deutlichen Symbolen für folgende Funktionen auf: Milch erhitzen, Milchschaum produzieren und heiße Schokolade bereiten.

Genug Schaum für zwei Kaffees liefern WMF Lineo und Melitta Cremio. Melitta liegt knapp hinter den Testsiegern und ist etwas günstiger. Bei beiden WMF-Geräten und bei Melitta ist der Quirl an einem Stab befestigt, wodurch er sich leicht einsetzen und zum Reinigen entfernen lässt.
 

 

Testtabelle: Elektrische Milchaufschäumer

Vergleich Handschäumer Stabquirl

Bodum Latteo (20 Euro). Besteht aus einem Sieb, das am Deckel befestigt ist. Mit einigem Kraftaufwand wird das Sieb händisch auf und ab durch die Milch bewegt. Das Schäumen dauert etwa drei Minuten, inklusive Milchaufwärmen in der Mikrowelle.

Porengröße und Homogenität des Schaums fallen im Vergleich zum elektrischen Schäumen etwas ab. Zudem sind viele elektrische Schäumer schneller.

Handschäumer: Bodum Latteo; Bild: Stiftung Warentest

Cilio Aerolatte (19 Euro). Etwas Milch in einer hohen Tasse in der Mikrowelle kurz erwärmen. Den batteriebetriebenen Quirl in die Milch tauchen, einschalten und aufschäumen. Bis zu drei Minuten vergehen, bis der Milchschaum fertig ist.

Der Schaum gelingt etwas besser als mit dem Handgerät, doch nur 32 Prozent der Milch werden zu Schaum.

Stabquirl: Cilio Aerolatte; Bild: Stiftung Warentest

 

Arten von Milchaufschäumern

Kleine Luftbläschen, die in die Milch eingebracht und von Milchmolekülen umschlossen werden, lassen Milchschaum entstehen. Das lässt sich entweder mechanisch oder mit Dampf erreichen. Wie der Schaum am Ende aussieht, das hängt vom Fettgehalt der Milch, von der Temperatur und der Dauer der Zubereitung ab.

Manuelle Milchaufschäumer

Sie kommen ohne Elektrizität aus, funktionieren mit reiner Muskelkraft. Statt eines rotierenden Bauteils, das bei den anderen Bauformen Luft in die Milch einarbeitet, verfügen diese Geräte über ein feines Sieb. Dieses bewegt der Nutzer durch Krafteinsatz auf und ab und drückt es auf diese Weise durch die Milch. Vertreter dieser Geräteart kosten zwischen 20 und etwa 50 Euro. Sie sind meistens hitzebeständig und ermöglichen die Bearbeitung von warmer Milch. Für regelmäßiges Milchaufschäumen oder größere Mengen eignet sich die manuelle Variante nicht, da das Aufschlagen der Milch anstrengend und nicht besonders komfortabel ist. 

Stab-Milchaufschäumer

Sie sind besonders handlich und meistens batteriebetrieben. Sie bestehen aus einem Handteil mit Motor und Batteriefach und einer Aufschäumspirale. Das Milchgefäß ist zumeist nicht im Lieferumfang enthalten. Die einfachsten Modelle sind ab 5 Euro zu haben, hochwertigere Geräte können auch mehr als 30 Euro kosten. Im Vergleich zu anderen Aufschäumvarianten sind sie dennoch am günstigsten. Ein großer Vorteil der Stab-Aufschäumer ist die unkomplizierte Reinigung. Mehr Schaum als für eine Tasse Kaffee liefert so ein Gerät aber nicht. Und auch bei der Qualität des Milchschaums kommt die Stab-Variante nicht an die elektrischen Kollegen heran.

Automatische Milchaufschäumer

Sie sind die komfortable Variante unter den Schaumschlägern. Die Milch wird in einem Gefäß automatisch aufgeschäumt. Die meisten Produkte sind ab 40 Euro aufwärts zu haben. Die Geräte arbeiten induktiv oder mit verdeckter Heizspirale. Je nach Größe bereiten sie problemlos auch aus größeren Milchmengen Schaum. Etliche Geräte erlauben die Wahl unterschiedlicher Temperaturen: für das Erwärmen von Milch, für heiße Schokolade oder für das Schäumen von kalter Milch.
 

VKI-Tipps

Günstig. Wer fürs elektrische Aufschäumen weniger Geld ausgeben will, wählt den Tchibo Cafissimo um 39 Euro. Beim Erhitzen von Milch, Reinigen, Stromverbrauch und bei der Haltbarkeit der Beschichtung liegt er im durchschnittlichen Bereich, liefert aber bei Schaummenge und -stabilität ausgezeichnete Ergebnisse.

Heiße Schokolade. Caso Crema Latte & Choco und WMF Lono Milk & Choc sind mit einer Metallhaube mit Schlitzen ausgestattet. Die Haube kommt über den Quirl, wodurch beim Bereiten von heißer Schokolade keine Schokostücke in den Quirl geraten können.

Geschirrspüler. Deckel, Dichtung und Quirl dürfen meistens in den Spüler. Sicherheitshalber die Bedienungsanleitung studieren.

Milchalternativen. Auch laktoseintolerante Personen oder Veganer können mit Schaum verfeinerten Kaffee genießen: exemplarisch untersuchte Milchgetränke lieferten gute Schaumergebnisse.

Testkriterien

8 elektrische Milchaufschäumer zum Zubereiten von Milchschaum und heißer Milch wurden von der Stiftung Warentest getestet.

Zubereitung: 55 %

Für die Zubereitungsdauer bestimmten die Tester die Zeit vom Start bis zum automatischen Abschalten des Geräts. Sie maßen die Temperatur des Milchschaums – zubereitet aus handelsüblicher Milch (1,5 Prozent Fettgehalt) – nach Umfüllen in ein vorgewärmtes Becherglas. Für die Schaummenge ermittelten die Tester den Milchanteil, der zu Schaum wurde; für die Schaumstabilität, wie stark der Schaum in 3 Minuten zusammenfällt. Fünf geschulte Personen verkosteten den Milchschaum anonymisiert und in zufälliger Reihenfolge. Sie bewerteten Mundgefühl, Geschmack, Aussehen, Geruch. Beim Milcherhitzen bewerteten die Tester Zubereitungsdauer und Temperatur der heißen Milch.

Handhabung: 30 %

Ein Experte beurteilte die Gebrauchsanleitung in Anlehnung an DIN EN 82079; zwei erfahrene Nutzer beurteilten das Zubereiten des Schaums: Bedienelemente, Einsetzen des Milchbehälters, Schäumen, Entnehmen des Schaums. Auch Umfang und Zeitaufwand für das Reinigen wurden bewertet, ebenso Fläche und Stärke von angehafteter bzw. angebrannter Milch.

Umwelteigenschaften: 5 %

Der Stromverbrauch wurde für die Zubereitung mit maximaler und minimaler Milchmenge ermittelt. Zudem wurde der Verbrauch im Stand-by-Modus gemäß DIN EN 50564:2011 –12 bestimmt. Während der Zubereitung prüften die Tester das subjektive Geräusch beim Aufschäumen.

Haltbarkeit: 10 %

Für den Belastungstest wurden 1.000 Rührvorgänge durchgeführt. Die Haltbarkeit der Beschichtung ermittelten die Tester durch Reinigen mit einem Topfschwamm, Schaben mit Löffeln und Abriebtest.

Sicherheit: 0 %

Die elektrische Sicherheit wurde in Anlehnung an DIN EN 60335–1 und DIN EN 60335–2–15 getestet. Die Tester achteten darauf, ob sich die Geräte fehlbedienen lassen. Außerdem prüften sie die Qualität der Verarbeitung.

Abwertungen

Abwertungen sorgen dafür, dass Mängel sich verstärkt auf das Testurteil auswirken. Sie sind in der Tabelle durch Fußnoten gekennzeichnet. Folgende Abwertungen wurden eingesetzt: War das Milcherhitzen nicht zufriedenstellend, konnte die Zubereitung nur eine halbe Note besser sein. War der Stromverbrauch weniger zufriedenstellend, konnten die Umwelteigenschaften nicht besser sein. Waren die Umwelteigenschaften weniger zufriedenstellend, wurde das Testurteil um eine halbe Note abgewertet.

Testplakette

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Unternehmen, deren Produkte von uns mit "gut“ oder "sehr gut“ beurteilt wurden, haben die Möglichkeit, eine Testplakette zu erwerben. Deren Nutzung ist zeitlich begrenzt, und unsere strengen Richtlinien sind einzuhalten. Laut einer für die österreichische Bevölkerung repräsentativen Umfrage vom Juli 2019 verbinden Verbraucher mit der KONSUMENT-Testplakette in erster Linie, dass das entsprechende Produkt durch ein objektives Testverfahren geprüft wurde (41,3 %), eine hohe Qualität aufweist (40,1 %) und ein gutes Preis-/ Leistungs-Verhältnis bietet (33,9 %).

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