Mit Smartphone-Apps wie Runtastic überprüfen Millionen von Menschen ihre sportlichen Aktivitäten, den Schlaf und ihren physischen und psychischen Zustand. Was mit den hochsensiblen Daten geschehen kann, ist vielen Usern nicht bewusst.
Bisher in unserer Datenschutz-Reihe erschienen:
- Datenschutz: Persönliche Spuren löschen - Daten weg vom Mac
- Datenschutz: Persönliche Spuren beseitigen - SSDs und mobile Geräte
- Datenschutz: Persönliche Spuren beseitigen - Löschen allein ist zu wenig
- Datenschutz: Adresshandel - Für eine Handvoll Cent 2/2016
- Datenschutz: Virenscanner - Wölfe im Schafspelz
- Datenschutz: Spotify - Abgehört
- Datenschutz: Booking.com - Datendeals unter der Decke
- Datenschutz: Runtastic - Der große Daten-Run
- Datenschutz: Freemail-Dienste - Mehr Komfort, mehr Werbung 8/2015
- Datenschutz: PayPal - Mit Sicherheit indiskret 7/2015
- Datenschutz: Zalando - Kein Grund zum Schreien 6/2015
- Datenschutz: Mjam und die Telefonkeiler - Essen mit Folgen 5/2015
- Datenschutz: WhatsApp - Chat mit Risiko 4/2015
- Datenschutz: Amazon - Der unheimliche Riese 3/2015
- Datenschutz: Facebook - Surfverhalten genau erforscht 2/2015
- Datenschutz: Google - Einer liest mit 1/2015
Habe ich mich heute genug bewegt? Wie viele Kalorien habe ich verbrannt? Wie ist es um meinen Puls bestellt? Und habe ich lange und gut genug geschlafen? Wer sich regelmäßig solche Fragen stellt und technische Gerätschaften in Anspruch nimmt, um ihnen auf den Grund zu gehen, der ist Teil der Quantified-Self-Bewegung. Selbstvermessung, Lebensstil-Optimierung – was einst eine Spielerei für eine kleine Gruppe von Menschen war, ist zum Megatrend geworden.
Datenerhebungen mit bedenklichem Verlauf
Ein Unternehmen, das im weltweiten Selbstvermesser-Geschäft ganz vorne mitmischt, ist die österreichische Firma Runtastic. Wir haben die Angebote von Runtastic beispielhaft unter die Lupe genommen und festgestellt, dass solcherlei Datenerhebungen einige Risiken bergen und einen bedenklichen Verlauf nehmen können.
Für alle sportlichen Lebenslagen
Das Gros der User entscheidet sich zunächst für die kostenlose "Runtastic Laufen und Fitness"-App. Die Tracking-Anwendung zeichnet über GPS die gelaufene Strecke, die Geschwindigkeit und die verbrannten Kalorien auf. Auch andere Sportarten (etwa Skifahren oder Reiten) können erhoben werden. Wer möchte, kann seine Ergebnisse direkt auf Facebook oder Twitter mit seinen Freunden teilen. Auf der Seite runtastic.com kann ein Nutzer veröffentlichen, wo er gerade läuft, und umgekehrt nachschauen, welcher andere User wann und wo unterwegs ist.
Apps für die Herzfrequenz, besseren Schlaf, ...
Daneben werden noch weitere Apps offeriert: etwa fürs Radfahren oder Mountainbiken, fürs Aufzeichnen von Push-ups, Sit-ups und Pull-ups, ein Sixpack-Trainer, ein Trainer speziell für ein knackiges Hinterteil oder wohlgeformte Beine, ein Schrittzähler, ein Höhenmeterzähler, ein Messgerät für die Herzfrequenz und die App "Sleep Better", mit deren Hilfe der Schlaf optimiert werden soll.
Kombination mit Uhr, Waage, Brustgurt
Unterstützt werden kann die von Runtastic aufgezeichnete Fitness mit allerhand Gerätschaften, die für noch präzisere Messergebnisse sorgen: mit einer Uhr namens Runtastic Orbit (sie zeichnet 24 Stunden lang Fitness, Aktivität und Schlaf auf), einer Waage, die in Verbindung mit einer App Gewicht, Körperfett- und Wasseranteil, Muskel- und Knochenmasse sowie den Kalorienverbrauch erhebt, einem den Puls messenden Brustgurt etc.