Ethik-Tests: Was nützt das beste Produkt, wenn die Mitarbeiter unter unwürdigen Bedingungen arbeiten müssen und die Umwelt kaputt geht? Sie interessieren sich für verantwortungsbewussten Konsum? Dann lesen Sie unsere Ethik-Tests und -Reports.
Unsere aktuellsten Ethik-Artikel: Ethik-Tests und Ethik-Reports.
oder lesen Sie unser Interview mit Dokumentarfilmer Kurt Langbein über Nachhaltigkeit und Konsumverhalten:
Probieren Sie außerdem unser KONSUMENT-Bücher "Nachhaltig leben" und "Nachhaltig leben mit Kindern".
Unsere Bücher zeigen, welche Möglichkeiten bestehen, durch bewussten Konsum und Lebensstil einen Beitrag für die Umwelt zu leisten und wie man Kindern einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen ohne erhobenen Zeigefinger nahebringen kann.
In diesem Extra "Ethischer Konsum" finden Sie (neben Berichten und Kurzbeiträgen) vor allem unsere Tests zum Themenbereich Gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen – im Englischen Corporate Social Responsibility (oder abgekürzt CSR) genannt.
Nachhaltigkeit: Faire Bedingungen für Mensch und Umwelt
Auch der Begriff Nachhaltigkeit (Sustainability) hat eine ähnliche Bedeutung. Welchem Begriff man auch den Vorzug gibt – der Thematik kommt steigendes Gewicht zu; immer mehr Konsumentinnen und Konsumenten erwarten von Unternehmen nicht nur, dass ihre Produkte ein bestimmtes Qualitätsniveau erfüllen, sondern auch, dass die Produktion unter fairen Bedingungen für Mensch und Umwelt erfolgt.
Der VKI testet die Produkt-Qualität ...
Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) war die erste Verbraucherorganisation, die eine ethische Beurteilung von Unternehmen unternommen hat. Der erste Ethik-Test wurde im Oktober 2000 veröffentlicht. Als Basis wurde ein Konzept herangezogen, das Ende der Achtzigerjahre des 20. Jahrhunderts in den USA mit dem Einkaufsführer "Shopping for a Better World" erstmals in die Praxis umgesetzt worden war.
Zunächst waren die Unternehmenstests isoliert gewesen, ohne Hinweis darauf, ob ein sozial und ökologisch gut dastehendes Unternehmen auch qualitativ hoch stehende Produkte anbietet.
... und die ethische Verantwortung der Unternehmen
Die Testzeitschrift "Konsument" verband erstmals beide Bewertungsdimensionen, also Warentest und Unternehmenstest. "Konsument"-Leser haben damit die Möglichkeit, beispielsweise von mehreren im Produkttest "gut" abschneidenden Produkten jenes zu wählen, dessen Hersteller im Ethik-Test ein bestimmtes Mindestniveau erreicht.
Arbeitsbedingungen, Tierversuche oder Umwelt-Emissionen
Das Thema Ethik umfasst zahlreiche Gebiete. Verantwortungsbewusstes Verhalten von Unternehmen kann vielerlei bedeuten: Es kann auf die Einrichtung eines Betriebskindergartens oder den Verzicht auf Tierversuche ebenso abzielen wie auf einen Beitrag zur Verringerung des Treibhauseffekts.
Soziales, Umwelt und Informationsoffenheit im Test
Ethik lässt sich in drei große Bereiche gliedern: Soziales, Umwelt sowie Informationsoffenheit; wobei unter Letzterem vor allem das Verhalten des Unternehmens gegenüber Konsumenten und anderen Stakeholdern zu verstehen ist.
Die wichtigsten Kriterien dieser drei übergeordneten Bereiche sind:
- Soziales: Zu bewerten ist, in welchem Ausmaß die Unternehmen die Interessen ihrer Arbeitnehmer – einschließlich spezifischer Beschäftigtengruppen (Frauen, Behinderte, Auszubildende etc.) – berücksichtigen. Weiters ist die internationale soziale Verantwortung zu berücksichtigen: Dabei geht es um die Aktivitäten und Bemühungen der Unternehmen, die Anwendung sozialer Mindeststandards im internationalen Geschäft (bei ausländischen Produktionsstandorten oder mit ausländischen Geschäftspartnern) zu gewährleisten.
- Umwelt: Zu untersuchen ist die Qualität des Umweltmanagements; dabei werden die organisatorischen Vorkehrungen in Bezug auf die Berücksichtigung von Umweltschutzaspekten beurteilt. Bei den Umweltschutzleistungen ist zu unterscheiden zwischen produktionsbezogenen (z.B. Stoffverbrauch, Emissionen, Energieverbrauch; auch Tierschutz kann man dazu rechnen) und produktbezogenen Maßnahmen (sie betrifft bei Produzenten Aspekte der Produktgestaltung, bei Handelsunternehmen Fragen zur Sortimentpolitik).
- Informationsoffenheit: Beim Thema "Informationsoffenheit" geht es um die Zugänglichkeit und Qualität von Unternehmensinformationen für die interessierte Öffentlichkeit, vor allem die Konsumenten. Bewertet werden die von den Unternehmen praktizierten Aktivitäten und Bemühungen, welche die Berücksichtigung der Verbraucherinteressen sicherstellen (z.B. Behandlung von Beschwerden, Produktkennzeichnung).