Apps: Die bösen Spione
Kontaktdaten, Telefonnummern, Adressen, E-Mail-Adressen, der aktuelle Aufenthaltsort und viele weitere persönliche Daten werden häufig von Apps durchsucht. Diese userfreundlichen Dienstleistungen der Apps wie zB die vollständigen Kontaktdaten von A nach B zu laden, scheinen auf den ersten Blick harmlos, da sie dem Smartphonebesitzer den Alltag erleichtern. Was viele Nutzer aber nicht wissen: Manche Apps übermitteln die gesammelten Daten an Server im Internet. Dort werden die persönlichen Informationen anschließend an Unternehmen weiterverkauft, damit diese zB zielgerichtet Werbung schalten können. Einige Apps fragen den Nutzer bereits während der Installation um Erlaubnis die Daten verwenden zu dürfen („Darf … auf Ihre Kontaktdaten zugreifen“, „Darf … Ihren aktuellen Aufenthaltsort verwenden“). Diese Gebrauchsbestätigungen der Datenverwendung holen aber nicht alle Applikationen ein. Viele bedienen sich der persönlichen Daten, ohne dass der Nutzer darüber Bescheid weiß. Lädt man eine neue App herunter, so sollte als erstes in deren Einstellungen geprüft werden, ob diese zB den Location Based Service (Ortungsdienst) verwendet.
Vorsicht bei öffentlichen WLANs
Auch in offenen WLANs (in Zügen, in Cafés) ist man nicht davor gefeit, dass Dritte Daten mitlesen. Hat man einmal ein drahtloses Netzwerk ausgewählt, so erkennt das Smartphone dieses beim nächsten Besuch wieder und loggt sich automatisch ein. Diese WLAN-Hotspots sollten nachträglich wieder aus der Netzwerk-Liste des Smartphones gelöscht werden, um ein Eingreifen Dritter zu verhindern. Außerdem kann man bei den meisten Handys in den WLAN-Einstellungen festlegen, dass das Smartphone immer nachfragt, ob das jeweilige WiFi-Netz verwendet werden darf oder nicht.
AppStore oder Google Play – wer hat die besseren Apps?
Beide Stores (Apple und Google) bieten ihren Nutzern jeweils an die 500.000 Apps an. Bei dieser enormen Auswahl den Überblick zu bewahren fällt dementsprechend schwer.
Während beim AppStore jede einzelne App von Apple Mitarbeitern bewilligt werden muss, bevor sie im Store zum Download veröffentlicht wird, ist das Überprüfungsverfahren der Google-Apps bescheidener. Apples Hauptkonkurrent hat sich dafür entschieden, dass die App-Entwickler, vorerst ohne Kontrolle von Google, ihre Applikationen selbstständig im Google Play Market (hieß früher Android Market) veröffentlichen dürfen. Seit Mitte 2011 werden die Neuerscheinungen nach ihrer Veröffentlichung jedoch von einem Programm namens „Bouncer“ (Türsteher) überprüft. Dabei wird das Verhalten der App auf einem Android-Gerät simuliert und zusätzlich werden die Konten der Entwickler überprüft. Durch diese verstärkte Sicherheitsmaßnahme meint Google seinen Google Play Markt nun sicherer zu halten.
Vorab über App informieren
Um als Smartphone-Nutzer einigermaßen sicher gehen zu können, ob eine App „gut“ ist, empfiehlt es sich in Foren, Fachzeitschriften und in den App-Stores selbst, bei den User-Bewertungen, nach Empfehlungen Ausschau zu halten. Außerdem sollte vor dem Download, vor allem bei Gratis-Apps, überlegt werden, wofür die App gebraucht wird und gegebenenfalls auch missbraucht werden könnte.
Virenschutzsoftware nur für Android
Für Android-Smartphones wird bereits Virenschutzsoftware von bekannten Herstellern wie F-Secure (Mobile Security), Kaspersky (Mobile Security 9), McAfee (Wavesecure) und Symantec (Norton Mobile Security) angeboten. Diese Programme kombinieren meist klassische Funktionen wie Virenschutz, Firewall und Browser-Sicherheit mit Eigenschaften wie Fernlöschen und Fernsperren von Geräten. Der AppStore von Apple bietet bislang noch keine Virenschutzsoftware für iPhones an. Momentan gibt es nur wenige Viren im Smartphone-Bereich, wobei diese in Zukunft sicherlich zunehmen werden, da der Markt immer mehr boomt und persönliche Daten immer begehrter werden.