Sendeanlagen für Mobilfunk geben immer wieder Anlass zu Befürchtungen und Protesten seitens der Anrainer.
Bisher wurden diese Anlagen ohne Einbindung der Anrainer errichtet, die Betreiber wussten das Gesetz auf ihrer Seite. Ein interdisziplinäres Expertenteam hat nun in zweiter Auflage einen Leitfaden entwickelt, der möglichst beide Seiten zufriedenstellen soll. Er sieht vor, dass der (mögliche) Interessenkonflikt zwischen Betreibern und Betroffenen im Konsens gelöst wird.
Anrainer sollen in Planungsphase eingebunden werden
Die Anrainer sollen schon in der Planungsphase eingebunden, das Vorsorgeprinzip soll angewendet werden. Der Leitfaden geht dabei von einem Planungszielwert von 1 mW/m² Leistungsflussdichte aus. Dieser soll nicht als Grenzwert, sondern als Richtwert verstanden werden; sollte eine Überschreitung notwendig sein, so nur im Konsens mit den Betroffenen.
Forum Mobilkommunikation lehnt Angebot ab
Vorgeschlagen wird die gemeinsame Nutzung der Infrastruktur – immer noch baut sich ja jeder Netzbetreiber seine eigene Infrastruktur. Das sei, so die Verfasser des Leitfadens, ungefähr so wenig ökonomisch, als würde jeder Autohersteller ein Straßennetz nur für die eigenen Autos betreiben. Das Forum Mobilkommunikation hat das Angebot jedoch bereits rundweg abgelehnt; in einer Stellungnahme wird der Gegenseite jegliches Fachwissen abgesprochen – mit dem Planungszielwert sei kein flächendeckendes Funknetz zu betreiben.
Leitfaden vom Verein Ärztinnen und Ärzte für eine gesunde Umwelt
Der „Leitfaden Senderbau – Vorsorgeprinzip bei Errichtung, Betrieb, Um- und Ausbau von ortsfesten Sendeanlagen“ wurde vom Verein Ärztinnen und Ärzte für eine gesunde Umwelt herausgegeben. Ein Expertenteam von Wissenschaftlern der Med. Univ. Wien, von AUVA, AK, Bundesinnung der Elektrotechniker sowie Vertretern der Wiener Umweltanwaltschaft hat ihn entwickeltÄrztinnen und Ärzte für eine gesunde Umwelt die Position der Betreiber finden Sie hier:Betreiberposition zum Leitfaden Senderbau