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Lernsoftware Wirtschaftsenglisch - Kann ich speak Mr. Brown?

  • Daheim lernen, wann und wie schnell Sie wollen
  • Vier empfehlenswerte Produkte
  • Interaktive Programme erhöhen den Spaßfaktor

Lissabon und Helsinki

Schnell den Lieferanten in Lissabon anrufen oder dem Kunden in Helsinki ein E-Mail schicken: Wer dies nicht schafft, steht beruflich bald im Abseits. Bei Fremdsprachen ist Englisch besonders gefragt.

Sieben Softwarepakete

Wer seinem Schulenglisch auf die Sprünge helfen will, kann das heute bequem daheim tun. Das gefürchtete „Büffeln“ mithilfe dicker Wälzer ist mega-out. Unsere deutsche Schwesterorganisation Stiftung Warentest hat sieben auch in Österreich erhältliche Softwarepakete für Wirtschaftsenglisch getestet.

Realistische Lernsituation

Diese Lernprogramme katapultieren den User in realitätsnahe Jobsituationen: Es geht um Telefonieren, das Vereinbaren von Meetings oder Verhandeln. Am besten abgeschnitten hat digital publishing. Es zeigt den Weg zu nahezu perfekter Business-Kommunikation. Vom Smalltalk bis zu knallharter Verhandlungstechnik werden viele Situationen mit einem virtuellen Trainer durchgespielt. Dabei punktet die ausgefeilte Spracherkennung. Mit einer Prozentangabe kann man erkennen, wie nahe man der korrekten Aussprache kommt. Fazit: 100 Euro sind zwar viel Geld, aber die sind gut investiert.

Den meisten Spaß machte den Testpersonen – Studenten mit Schulkenntnissen in Englisch – das Programm Tell me more von Cornelsen. Zum Unterschied zu digital publishing werden auch Leseverständnis und schriftlicher Ausdruck trainiert. Begeistert zeigten sich die Anwender von der Themenvielfalt: Sie reicht von Grammatik bis Landeskunde; auch das Design wurde als ansprechend empfunden. Allerdings sind gute Vorkenntnisse der englischen Sprache nötig. Doch generell eignen sich diese speziellen Lernpakete nicht für blutige Anfänger. Der Spaß ist das eine, der didaktisch-methodische Aufbau das andere. Dieser wurde durch Experten bewertet. Hier schnitt Tell me more nicht so gut ab. Es gibt nämlich – anders als beim Siegerprodukt – kaum Rückmeldung bei Fehlern. Bei digital publishing hingegen werden Fehler erläutert. Auch ist stets ein Protokoll über bewältigte Übungen abrufbar.

Fürs schnelle Lernen

Das drittgereihte Paket von Klett besticht durch seinen Preis. Allerdings darf man dafür nur Redewendungen für einfache Gesprächssituationen erwarten. Zum Schnelllernen oder Auffrischen erfüllt es allerdings durchaus seinen Zweck. Auch Menschen mit weniger Vorkenntnissen kommen damit zurecht.

Cornelsen Career Strategies funktioniert wie ein Computerspiel. Wer die Übungen schafft, steigt auf in den nächsten Level, bis zum Konzernchef. Die Lernenden werden direkt per Video angesprochen, und dadurch wird das Hörverständnis sehr gut geschult. Mimik und Gestik der virtuellen Gesprächspartner machen auf Fehler aufmerksam, ein Textfeld gibt Erläuterungen dazu.

Hueber Sunpower Communication Strategies entführt in die fiktive Firma Intersolar, wo anspruchsvolle Arbeitssituationen per Video nachgespielt werden. Leider ist die Software schwierig zu bedienen. Das Paket dtp English + Business setzt auf Comicdesign fast ohne Videos. Die Vorteile liegen bei der Themenvielfalt und der guten Spracherkennung, die Nachteile im unübersichtlichen Aufbau. Beim Langenscheidt Expresskurs Business English ist der Spaßfaktor durch Videos groß, der Lernerfolg aber wohl weniger: schlechtes Feedback, wenig Sprechtraining.

Nicht behindertengerecht

Einen gravierenden Mangel haben alle Lernpakete: Sie eignen sich nicht für Behinderte. Teilweise benötigt man eine Maus. Damit kommen Menschen mit motorischen Störungen schlecht zurecht. Kleine Schrift oder schlechte Kontraste sind für Sehbehinderte frustrierend. Schade! Denn gerade Behinderte sind besonders auf das Lernen daheim angewiesen.

Kompetent mit Konsument

  • Systemanforderungen prüfen. Lautsprecher, CD-ROM-Laufwerk, Sound- und Grafikkarte müssen vorhanden sein.
  • Vorkenntnisse nötig. Nicht zum Erlernen der Sprache geeignet.
  • Sprache oder Schrift. Wer nicht nur sprechen, sondern auch lesen und schreiben perfektionieren will, ist mit Cornelsen Tell me more besser bedient als mit dem Testsieger digital publishing.

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