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Hi-Fi-Anlagen im Mini-Format - Guter Ton in der Zwergenklasse

  • Klein- bis Kleinstanlagen bis 17 cm schmal
  • Sie sind billiger und besser geworden
  • Praktische und verzichtbare Features
  • Bei beengten Platzverhältnissen im Wohnzimmer, oder wenn es um ein Zweitgerät in einem Nebenraum geht, kommt eine Mini-Hi-Fi-Anlage in Betracht. Denn allein das Grundgerät einer klassischen Stereoanlage ist rund 43 cm breit, und auch die Lautsprecherboxen sind meist wesentlich voluminöser. Die Auswahl an Mini- und Mikro-Anlagen ist sehr groß, es gibt sie von ganz klein (mit einer Breite des Grund­gerätes von 14 cm) bis zu solchen, die kaum schmäler sind als herkömmliche Geräte.­ Im vorliegenden Test, den die Stiftung ­Warentest durchgeführt hat, wurden Kleingeräte zwischen 17 und 29 cm Breite einem Vergleich unterzogen.

    Sauber und unverfälscht

    Das Erfreuliche vorweg: Die Mini-Anlagen sind deutlich billiger geworden – vor Jahren bekam man gute kaum unter 700 Euro –, gleichzeitig ist der Hörgenuss gestiegen. Die 14 getesteten Geräte kosten zwischen 164 und 385 Euro, die Hälfte davon klingt „gut“ (Tabellenspalte „Hörtest“). Zu den Preisangaben sei noch erwähnt: Es handelt sich um einen mittleren Preis aus mehreren Angeboten – wobei auch preisgünstige Angebote aus dem Internet berücksichtigt wurden.

    Musste man früher bei der Tonqualität der Kleingeräte starke Abstriche machen, so schlugen sich diesmal die meisten Vertreter recht wacker. Wummernde Bässe darf man sich zwar nicht erwarten, aber in vielen ­Fällen ein angenehmes Bassfundament. Die Höhen kommen ebenfalls sauber, menschliche Stimmen werden unverfälscht wiedergegeben. Selbst ein großes symphonisches Orchester überfordert die meisten Lautsprecher nicht. Nur drei Modelle können da nicht mithalten: Die beiden LG und jenes von Onkyo klingen eher dumpf.

    Belastbarkeit der Boxen

    Trotz des alles in allem guten Klangergebnisses sollten die Wattangaben nicht auf die goldene Waagschale gelegt werden. Für die Verstärker wird eine Belastbarkeit von 20 bis 80 Watt angeführt, gemessen wurden 7 bis 15 Watt pro Kanal. Die Lautsprecherboxen haben eine Belastbarkeit zwischen 2 und 25 Watt. Schon bei mittlerer Lautstärke fangen einige Modelle an zu verzerren, weil die schwachen Boxen an die Grenzen ihrer Belastbarkeit stoßen. Dazu zählen auch die Lautsprecher der sonst recht guten Modelle Panasonic SC-PM86DEG-K und Philips MCD716. Dagegen verträgt der zweite ­Panasonic im Test, wie der Onkyo und einer der beiden LG, auch laute Töne: Sie können schon für eine kleine Party herhalten.

    Einige Anlagen, darunter die von Yamaha, verfügen über einen Subwoofer-Anschluss. Dort kann ein Tieftonlautsprecher angesteckt werden, der die Bässe spürbar verstärkt. Es muss aber eine Aktivbox sein, also ein Lautsprecher mit eigenem Verstärker.

    Vielfältige Anschluss-Optionen

    Wenig zu beanstanden gibt es beim Radio­teil. Mit der mitgelieferten UKW-Wurf­antenne können stärkere Sender prob­lemlos empfangen werden, schwächere nur mit entsprechenden Störungen. Aber alle Modelle haben eine Antennenbuchse zum Anschluss an externe UKW-Antennen (Hausantenne) oder das regionale Kabelnetz. Über Letzteres lassen sich Dutzende Sender störungsfrei abhören.

    USB-Anschluss

    Auch neue Technologien müssen nicht ­außen vor bleiben. Ein USB-Anschluss ist bei allen Geräten vorhanden. Damit lassen sich Speicherstifte und MP3-Geräte anschließen, um die darauf gespeicherte Musik hören zu können. MP3-Spieler, bei denen der direkte Anschluss nicht klappt, können über ein Kabel zwischen Kopfhörerausgang des Players und Audioeingang der Hi-Fi-Anlage betrieben werden. (Dabei Lautstärke am Player hoch einstellen und an der Anlage nachregeln.) Die beiden LG-Modelle bieten zudem einen ­Anschluss-Schacht für Apple-iPod-Player.

    DVD-Wiedergabe

    Insgesamt fünf Geräte im Test sind mit ­einem DVD-Spieler statt des CD-Players bestückt. Damit können auch die Bildsignale von Video-DVDs wiedergegeben werden, wenn man ein TV-Gerät anschließt. Der Fernsehmonitor wird dann gleichzeitig auch als Anzeige für die Bedienmenüs und Videofunktionen genutzt. Es hat aber auch einen Nachteil, wenn gleichzeitig Anzeigen am Gerät eingespart werden. So lassen sich in der Regel Sonderfunktionen nur bei eingeschaltetem TV-Gerät nutzen; das betrifft etwa die Anzeige von Titel und Interpret oder die Zufallswiedergabe.  

    Stromverbrauch

    Der Stromverbrauch ist nur bei Sony sehr gering: 14 Watt im Betrieb ist nur halb so viel wie bei einigen anderen. Die beiden Modelle von JVC brauchen sogar im Stand-by-Modus mehr (man kann allerdings den sparsameren Eco-Modus einschalten).

    Zwei Kriterien finden sich nicht in der ­Tabelle, weil sie von allen anstandslos erfüllt wurden: der Falltest der Fernbedienung und die Prüfung der elektrischen Sicherheit.

    Testtabelle: Mini-Hi-Fi-Anlagen

    Zusammenfassung

    • Billiger und besser. Die kleinen Stereoanlagen sind billiger und besser geworden. Gute gibt es bereits unter 200 Euro (Sony).
    • Aufmotzbar. Einige Modelle erlauben den Anschluss einer Subwoofer-Aktivbox. Auch mit stärkeren Lautsprechern aus dem Altbestand kann man versuchen, die Anlagen aufzubessern.
    • Eigene CD für den Hörtest. Lassen Sie sich nicht mit optimierten Soundteppichen verhexen. Nehmen Sie für die Hörprobe eine CD mit, die Sie gut kennen. Dann können Sie am ehesten beurteilen, ob eine Anlage nicht schlecht oder wirklich gut klingt.

    Anbieteradressen

    DENON Digital Professional Audio VertriebsgesmbH,
    Seeböckgasse 59,
    A-116 Wien,
    01 480 10 06,
    www.denon.at

    JVC International (Europe) Ges.m.b.H,
    Slamastraße 43,
    A-1230 Wien,
    01 610 37-0,
    www.jvc.at

    Kenwood Electronics Deutschland GmbH,
    Rembrücker Straße 15,
    D-63150 Heusenstamm,
    +49 6104 69 01-0,
    www.kenwood.at 

    LG Electronics Office, Campus Gasometer,
    Guglgasse 15/4a,
    A-1110 Wien,
    01 740 15-0,
    http://at.lg.com

    ONKYO Europe Electronics GmbH,
    Liegnitzer Straße 6,
    D-82194 Gröbenzell,
    +49 8142 44 01-0,
    www.eu.onkyo.com

    Panasonic Austria GmbH,
    Leonard Bernstein Straße 10,
    A-1220 Wien,
    0810 101 801,
    www.panasonic.at

    Philips Austria GmbH,
    Triester Straße 64,
    A-1100 Wien,
    01 601 01-0,
    www.philips.at

    Sharp Electronics (Europa) GmbH,
    Handelskai 342,
    A-1020 Wien,
    01 727 19-0,
    www.sharp.at

    Sony Austria GesmbH,
    Wienerbergstraße 41,
    A-1120 Wien,
    01 610 50-0,
    www.sony.at

    Yamaha Music Central Europe GmbH,
    Branch Austria,
    Schleiergasse 20,
    A-1100 Wien,
    01 602 03 90-0,
    www.yamaha.at

    Testkriterien

    Aus einem Test der Stiftung Warentest haben wir die Ergebnisse von 14 Mikro- und Mini-Hi-Fi-Anlagen, davon 5 mit DVD-Spieler, übernommen.

    Ton

    Hörtest: Drei Experten und drei geschulte Laien vergleichen den Ton mittels Sprach- und Musikbeispielen mit dem einer guten Hi-Fi-Anlage. Hörraum nach DIN EN 61305 Blatt 1. Messen der maximalen Lautstärke (Schalldruckpegel) im Bass, Betriebsgeräusche.

    Verstärker

    Messungen: Ausgangsleistung und Pegeldifferenz verschiedener Quellen, Signal-Rausch-Abstand. Beurteilen von Schaltgeräuschen.

    Fehlerkorrektur CD-/DVD-Spieler

    Unempfindlichkeit gegen Fehler bei Mess-CD und -DVD und bei solchen mit Oberflächenfehlern.

    Radio

    Ermitteln der störungsfrei und gestört empfangenen Kabelsender (UKW). Empfangsqualität im UKW-Bereich und ggf. Mittelwelle über die mitgelieferten Antennen.

    Handhabung

    Drei Laien und zwei Experten prüften: Gebrauchsanleitung, Anschließen und Inbetriebnahme, Bedienen im täglichen Gebrauch (u.a. Anzeigen, CD-Spieler, Verstärker, Radio), Nutzung mit USB-Stick und die Fernbedienung. Messen der Zugriffszeiten auf Audio-CDs oder CDs mit MP3-Dateien.

    Vielseitigkeit

    Die Ausstattung wurde anhand eines gewichteten Punkteschemas bewertet.

    Stromverbrauch

    Bewerten des Stromverbrauchs nach Nutzerprofil (drei Stunden täglich CD-Betrieb, hohe Lautstärke) und Stand-by. Der Eco-Mode wurde anteilig berücksichtigt. Der Falltest der Fernbedienung und die Prüfung der elektrischen Sicherheit nach DIN EN 60065 ergaben keine Mängel.

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