Wer was von Breitband hat
Die durchschnittliche Internet-Nutzungsdauer scheint eher dagegenzusprechen:
Gerade mal schwache sechs Stunden war der durchschnittliche Internet-Surfer laut
ORF-Medienforschung zum Erhebungszeitpunkt April 2003 monatlich im Internet
unterwegs. Und dennoch können gute Gründe für den Um- oder Einstieg auf
Breitband sprechen. Und zwar ist Breitband interessant:
Denn das Einwählen gibt’s beim Breitband-Zugang nicht: „Always on“ lautet
hier die Devise, die Internetverbindung besteht permanent; die im Internet
verbrachte Zeit spielt dabei keine Rolle. Abgerechnet wird vielmehr nach
transferiertem Datenvolumen, wobei die aus dem Netz bezogenen Daten („Download“)
und die an das Netz gesendeten Daten („Upload“) addiert werden.
Wie viel Internet fürs Geld?
Die Preismodelle der meisten Anbieter starten bei einem Transfervolumen von
monatlich einem Gigabyte (1 GB), was etwa dem Inhalt von eineinhalb CDs
entspricht. In den meisten Fällen wohl ausreichend, weshalb wir auch diese
„untere Leistungsklasse“ der Anbieter für unsere Marktübersicht herangezogen
haben. Wer mehr benötigt, muss ein größeres Transferpaket bestellen oder bei
Überschreitung des georderten Datenvolumens nachbezahlen (siehe
„Überziehungsgebühr“ in der Tabelle). Eine Ausnahme bilden hier die „flat
rate“-Preismodelle, die – fairen Gebrauch der Leitungskapazitäten vorausgesetzt
(„fair use“) – keine fixe Begrenzung vorsehen, dafür aber auch eine tendenziell
höhere monatliche Grundgebühr haben als die 1 Gigabyte-Zugänge („accounts“).
Apropos Gebühren: Die Ermittlung der tatsächlichen Kosten kann beim
Breitbandzugang ganz schön kompliziert sein, abhängig von der gewählten
Zugangsart. Prinzipiell stehen dafür zur Verfügung:
Breitband via Telefonleitung
... mit Spezialmodem und Netzwerkkarte oder USB-Modem und einem so genannten
Splitter an der Telefondose. Dieser Splitter trennt die Leitung in drei
Informationskanäle: Einer bleibt der Sprachtelefonie erhalten, ein weiterer
dient dem Download, der dritte dem Upload von Daten. Da die letzten bei-den
unterschiedliche Übertragungsgeschwindigkeiten verkraften, nennt man diese
Verbindungsart „asymmetrisch“; in Ô der Abkürzung ADSL („Asymmetric Digital
Subscriber Line“).
Hier werden also (meist) die Leitungen der Telekom benutzt, an welche somit –
neben der Telefon-Grundgebühr – auch eine zusätzliche ADSL-Bereitstellungsgebühr
fällig wird, und zwar egal ob man die Telekom oder einen anderen Provider
gewählt hat. Diese Zugangsgebühr kann entweder von der Telekom oder vom Provider
kassiert werden. (Eine Ausnahme davon bilden die „entbündelten“ Zugänge, bei
denen der „Alternative Netzwerkbetreiber“ auch für die „letzte Meile“ der
Telefonleitung zuständig ist, etwa inode XDSL Home.)