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Internetprovider (Breitband) - Mit Volldampf ins Netz

  • Steuerliche Absetzbarkeit kann Kosten erheblich senken.
  • Vielfache Geschwindigkeit im Vergleich zu normalem Modem
  • Zugang über Telefon, Kabelfernsehen und Funk möglich

Freude vom Finanzamt

Selten ist’s in diesen Tagen, dass einem der Finanzminister eine kleine Freude macht – der Internet-Zugang über Breitbandtechnologie bietet da eine erfreuliche Ausnahme: Rückwirkend ab 1. Mai 2003 können private Haushalte bei Erstbestellung eines solchen Zugangs bis zu 50 Euro für die Einrichtungskosten und bis zu 40 Euro für das monatliche Grundentgelt steuerlich als Sonderausgabe geltend machen.

Aktion bis 31.12.2004 begrenzt

Ziel der bis 31.12.2004 begrenzten Aktion: den Anteil jener Alpenrepublikaner zu steigern, die mit erhöhter Geschwindigkeit durch das Netz sausen. Dieser ist zwar mit 16 Prozent der österreichischen Haushalte (oder 36 Prozent der privaten Internet-Teilnehmer) im europäischen Vergleich gar nicht so gering (sechste Position), aber Südkorea etwa bringt es schon heute auf über 60 Prozent Internet-Flitzer! Da wollen auch wir mindestens einen Anteil von 50 Prozent erreichen – bis 2005.

Aber braucht man als Privatanwender überhaupt Breitband?

Wer was von Breitband hat

Die durchschnittliche Internet-Nutzungsdauer scheint eher dagegenzusprechen: Gerade mal schwache sechs Stunden war der durchschnittliche Internet-Surfer laut ORF-Medienforschung zum Erhebungszeitpunkt April 2003 monatlich im Internet unterwegs. Und dennoch können gute Gründe für den Um- oder Einstieg auf Breitband sprechen. Und zwar ist Breitband interessant:

  • für Familien mit (mehreren) Internet-wütigen Kindern;
  • für User (Internet-Teilnehmer), die mit Vorliebe große Software-, Video- und Musikdateien aus dem Netz „saugen“ und es dabei eilig haben;
  • für Teilnehmer, die auch beim Surfen ihre Telefonleitung freihalten möchten;
  • für Leute, denen das Einwahlprozedere über ein herkömmliches analoges Modem zu lange dauert.

Denn das Einwählen gibt’s beim Breitband-Zugang nicht: „Always on“ lautet hier die Devise, die Internetverbindung besteht permanent; die im Internet verbrachte Zeit spielt dabei keine Rolle. Abgerechnet wird vielmehr nach transferiertem Datenvolumen, wobei die aus dem Netz bezogenen Daten („Download“) und die an das Netz gesendeten Daten („Upload“) addiert werden.

Wie viel Internet fürs Geld?

Die Preismodelle der meisten Anbieter starten bei einem Transfervolumen von monatlich einem Gigabyte (1 GB), was etwa dem Inhalt von eineinhalb CDs entspricht. In den meisten Fällen wohl ausreichend, weshalb wir auch diese „untere Leistungsklasse“ der Anbieter für unsere Marktübersicht herangezogen haben. Wer mehr benötigt, muss ein größeres Transferpaket bestellen oder bei Überschreitung des georderten Datenvolumens nachbezahlen (siehe „Überziehungsgebühr“ in der Tabelle). Eine Ausnahme bilden hier die „flat rate“-Preismodelle, die – fairen Gebrauch der Leitungskapazitäten vorausgesetzt („fair use“) – keine fixe Begrenzung vorsehen, dafür aber auch eine tendenziell höhere monatliche Grundgebühr haben als die 1 Gigabyte-Zugänge („accounts“).

Apropos Gebühren: Die Ermittlung der tatsächlichen Kosten kann beim Breitbandzugang ganz schön kompliziert sein, abhängig von der gewählten Zugangsart. Prinzipiell stehen dafür zur Verfügung:

Breitband via Telefonleitung

... mit Spezialmodem und Netzwerkkarte oder USB-Modem und einem so genannten Splitter an der Telefondose. Dieser Splitter trennt die Leitung in drei Informationskanäle: Einer bleibt der Sprachtelefonie erhalten, ein weiterer dient dem Download, der dritte dem Upload von Daten. Da die letzten bei-den unterschiedliche Übertragungsgeschwindigkeiten verkraften, nennt man diese Verbindungsart „asymmetrisch“; in Ô der Abkürzung ADSL („Asymmetric Digital Subscriber Line“).

Hier werden also (meist) die Leitungen der Telekom benutzt, an welche somit – neben der Telefon-Grundgebühr – auch eine zusätzliche ADSL-Bereitstellungsgebühr fällig wird, und zwar egal ob man die Telekom oder einen anderen Provider gewählt hat. Diese Zugangsgebühr kann entweder von der Telekom oder vom Provider kassiert werden. (Eine Ausnahme davon bilden die „entbündelten“ Zugänge, bei denen der „Alternative Netzwerkbetreiber“ auch für die „letzte Meile“ der Telefonleitung zuständig ist, etwa inode XDSL Home.)

 

Zu den genannten Gebühren kommt dann noch das monatliche Grundentgelt für die eigentliche Nutzung des ADSL-Anschlusses – abhängig vom vereinbarten Transfervolumen –, das an den jeweiligen Provider zu bezahlen ist. Ja, und natürlich die einmalige Zahlung für das Anschließen des Home-PCs an das Netz – PC-User, die sich wirklich gut auskennen können hier sparen, in dem sie den Anschluss selbst vornehmen. Dort, wo dies möglich ist, haben wir die Kosten bei Selbstinstallation (SI) in der Zeile „Anschlusskosten“ angeführt.

Breitband via Kabel-TV

Spezialmodem und Netzwerkkarte sind hier die nötigen Voraussetzungen. Die Gebühren sind besser überschaubar, weil in einem Betrag zusammengefasst. Potenzieller Nachteil dieser Zugangsart: Die zur Verfügung stehende Bandbreite muss mit anderen Usern in der Nachbarschaft geteilt werden. Finden sich darunter etliche „Intensivsauger“, sinkt die Geschwindigkeit der Datenübertragung.

Breitband via Funk

Nicht nur überall dort interessant, wo ADSL nicht realisiert werden kann oder wo kein Kabel-TV-Anbieter zur Verfügung steht, also in unterversorgten Gebieten. Benötigt wird ein Standort im Sendebereich des Providers, eine Empfangsantenne, die mit einer FunkLAN-Box verbunden wird, und eine Netzwerk- oder Wireless-LAN-Karte. Die Qualität steht jener von Kabelverbindungen nicht nach.

Für etwa 98 Prozent der Bevölkerung sollte mittlerweile zumindest eine dieser Zugangsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Aber: Wie schnell ist eigentlich schnell?

Im Budgetbegleitgesetz 2003, das die rechtliche Basis für die erwähnte Förderung bildet, ist die Geschwindigkeit mit „einer Download-Bandbreite von 250 kbit/Sekunde“ definiert. Das ist mehr als viermal so schnell wie mit einem normalen Modem möglich (56 kbit/s); und wurde vom Markt schon weit überholt: Selbst die „langsamsten“ Angebote der meisten Provider liegen schon deutlich über diesem Wert. Bei den teilweise beeindruckenden Zahlen sollte man sich aber an das „Kleine Internet-Einmaleins“ erinnern, um nicht in erwartungsfrohen Geschwindigkeitsrausch zu verfallen:

Kilobits und Kilobytes

Die Angabe für die Kapazität der Übertragungsgeschwindigkeit erfolgt bei den Anbietern häufig in kbps oder kb/s (= Kilobit per second, in der Abkürzung klein geschrieben); die meisten PC-User rechnen aber in KB/s (= Kilobytes per second, Großbuchstaben), da diese Größe auch in vielen Internet-Programmen zur Bezeichnung der übertragenen Datenmenge pro Sekunde angegeben wird. Um von der einen Größe auf die andere zu kommen, muss man deshalb durch acht dividieren:

Verspricht also ein Anbieter zum Beispiel eine Übertragungsgeschwindigkeit von 1024/128 kb/s dann gilt für den Download: 1024 : 8 = 128 KB/s. Im Idealfall können also innerhalb von einer Sekunde 128 Kilobyte (und nicht 1024, wie man vielleicht meinen könnte) aus dem Netz gezogen werden. Analog für den Upload: 128 : 8 = 16. Es können 16 Kilobyte pro Sekunde an das Netz gesendet werden.

Flott, aber nicht flexibel

Das fällt bei der verlockenden Darstellung der meisten Angebote oft unter den Computer-Tisch: Breitbandangebote sind ortsgebunden. Während man sich etwa mit seinem Laptop und dem darin befindlichen analogen Modem an jede Telefondose anhängen und so ins Internet gelangen kann, ist dies bei Breitbandzugängen nicht möglich (eine Ausnahme bildet hier eine Variante des Funkzugangs über öffentliche Funkstationen – Hot-Spots –, die aber natürlich nicht flächendeckend zur Verfügung stehen). Wer also nicht nur von seinem „Hauptstandort“ auf das Internet zugreifen möchte, wird nach wie vor zusätzlich einen „herkömmlichen“ Einwahl-Zugang (Dial In) benötigen.

Geht Ihnen ein Provider ab?

Wir haben 75 Provider per E-Mail über Ihre Breitband-Produkte befragt. In die Tabelle aufgenommen haben wir Produkte mit einem Transferlimit von 1 GB bzw. solche, die diesem Limit am nächsten kommen. Hier in der Online-Ausgabe finden sie mehr und andere Produkte (auch Business-Angebote) als in unserer gedruckten Konsument-Ausgabe. Einige Anbieter haben uns nicht geantwortet und fehlen daher in unseren Tabellen.

Kompetent mit Konsument

  • Geschwindigkeit. Durchschnittlich rund zehnmal höher als mit normalem Modem (Anbieter-abhängig).
  • Kosten. Durch steuerliche Absetzbarkeit für Einrichtung und Betrieb bis 31.12.2004 sehr günstig.
  • Verfügbarkeit. Ist mittlerweile fast flächendeckend gegeben.
  • Sicherheit. Darf nicht vernachlässigt werden; Verwendung zumindest einer einfachen, persönlichen Firewall wird empfohlen, ein aktuelles Virenschutzprogramm sollte selbstverständlich sein.

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